Die Erweiterung der Europäischen Union, die Kreditrestriktionen durch Basel II und der strategische und finanzielle Druck, sich auf Kerngeschäfte zu konzentrieren, machen es für deutsche Unternehmen unabdingbar, nach alternativen Finanzierungsvarianten jenseits der klassischen Kreditfinanzierung durch Banken zu suchen. Diese Probleme ermöglichen Finanzinvestoren gute Investitionsmöglichkeiten in Deutschland. Angerissen durch Franz Münteferings „Heuschreckendebatte“ im letzen Jahr, genießen Finanzinvestoren zunehmend starkes öffentliches Interesse. So finden sich in den Medien des Öfteren Schlagzeilen wie: „Finanzinvestoren lauern auf den deutschen Ausverkauf“, „Heuschreckenplage oder Segen?“ oder „Vor den Herren des schnellen Geldes zittern Topmanager in aller Welt“. Doch was verbirgt sich wirklich hinter dem Phänomen Finanzinvestor? Welche Arten von Finanzinvestoren gibt es? Wie investieren sie und wie finanzieren sie ihre Investitionen? Zielsetzung dieser Hausarbeit ist, das Wesen und Handeln von Finanzinvestoren näher zu untersuchen, ihre Strukturen aufzuzeigen, sowie deren getätigte Investitionen in Deutschland darzustellen und wesentliche Finanzierungsinstrumente zu beschreiben. Die vorliegende Hausarbeit ist in 6 Kapitel gegliedert. Nach der Einführung wird in Kapitel 2 auf Begriff und Wesen eines Finanzinvestors eingegangen. Kapitel 3 befasst sich mit den Strukturen von Finanzinvestoren in Deutschland, wobei die Unterscheidung nach Venture Capital- und Buyout-Investoren erfolgt. Der Investitionsprozess wird neben Fallbeispielen in Kapitel 4 dargelegt. Kapitel 5 beschäftigt sich mit Finanzierungsgrundlagen und Finanzierungsinstrumenten. Die Schlussbetrachtung fasst die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit zusammen und schließt mit Kapitel 6 ab.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriff und Wesen eines Finanzinvestors
2.1 Definition Finanzinvestor
2.2 Unterscheidungsmerkmale von Strategischen Investoren und Finanzinvestoren
2.3 Das Geschäftsmodell eines Finanzinvestors
3. Strukturen von Finanzinvestoren in Deutschland
3.1 Statistische Auswertung
3.2 Venture Capital-Investoren
3.3 Buyout-Investoren
4. Investitionen
4.1 Der Wertschöpfungsprozess von Finanzinvestoren
4.2Investitionsstrategien
4.3 Große Übernahmen durch Finanzinvestoren in Deutschland
4.4 Fallbeispiele
4.4.1 Celanese AG
4.4.2 Grohe AG
4.4.3 Viterra AG
5. Finanzierung
5.1 Finanzierungsinstrumente
5.1.1 Fremdkapital
5.1.1.1 Syndizierte Bankkredite
5.1.1.2 Hochzinsanleihen
5.1.1.3 Mezzanine Kapital
5.1.1.4 Asset Backed Securities
5.1.2 Eigenkapital
5.2 Grundlagen einer Leverage-Buyout-Finanzierung
6. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Internetverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Die Erweiterung der Europäischen Union, die Kreditrestriktionen durch Basel II und der strategische und finanzielle Druck, sich auf Kerngeschäfte zu konzentrieren, machen es für deutsche Unternehmen unabdingbar, nach alternativen Finanzierungsvarianten jenseits der klassischen Kreditfinanzierung durch Banken zu suchen. Diese Probleme ermöglichen Finanzinvestoren gute Investitionsmöglichkeiten in Deutschland. Angerissen durch Franz Münteferings „Heuschreckendebatte“ im letzen Jahr, genießen Finanzinvestoren zunehmend starkes öffentliches Interesse. So finden sich in den Medien des Öfteren Schlagzeilen wie: „Finanzinvestoren lauern auf den deutschen Ausverkauf“[1], „Heuschreckenplage oder Segen?“[2] oder „Vor den Herren des schnellen Geldes zittern Topmanager in aller Welt“[3]. Doch was verbirgt sich wirklich hinter dem Phänomen Finanzinvestor? Welche Arten von Finanzinvestoren gibt es? Wie investieren sie und wie finanzieren sie ihre Investitionen?
Zielsetzung dieser Hausarbeit ist, das Wesen und Handeln von Finanzinvestoren näher zu untersuchen, ihre Strukturen aufzuzeigen, sowie deren getätigte Investitionen in Deutschland darzustellen und wesentliche Finanzierungsinstrumente zu beschreiben. Die vorliegende Hausarbeit ist in 6 Kapitel gegliedert. Nach der Einführung wird in Kapitel 2 auf Begriff und Wesen eines Finanzinvestors eingegangen. Kapitel 3 befasst sich mit den Strukturen von Finanzinvestoren in Deutschland, wobei die Unterscheidung nach Venture Capital- und Buyout-Investoren erfolgt. Der Investitionsprozess wird neben Fallbeispielen in Kapitel 4 dargelegt. Kapitel 5 beschäftigt sich mit Finanzierungsgrundlagen und Finanzierungsinstrumenten. Die Schlussbetrachtung fasst die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit zusammen und schließt mit Kapitel 6 ab.
2. Begriff und Wesen eines Finanzinvestors
2.1 Definition Finanzinvestor
Ein Finanzinvestor ist im weitesten Sinn ein Investor, der sich auf die Investition von Eigenkapital in nicht börsennotierte Unternehmen spezialisiert hat.[4] Für das angelegte Kapital werden verschiedene Begrifflichkeiten verwendet. So findet neben dem Ausdruck „ Venture Capital“ auch der Terminus „Private Equity“ Verwendung.[5] Dabei wird Private Equity zunehmend als Oberbegriff für Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Beteiligungsformen für nicht börsennotierte Unternehmen verstanden. Handelt es sich um Beteiligungen an Unternehmen in frühen Phasen des Unternehmenszyklus, so spricht man von Venture Capital. Wird dagegen in einer späten Phase investiert, so spricht man von Buyout Capital.[6] Zum besseren Verständnis über das Wesen eines Finanzinvestors wird jedoch als erstes eine Abgrenzung zwischen strategischen Investoren und Finanzinvestoren vorgenommen.
2.2 Unterscheidungsmerkmale von Strategischen Investoren und Finanzinvestoren
Bei einem strategischen Investor handelt es sich um ein anderes Unternehmen oder um einen bisherigen Wettbewerber der Zielgesellschaft. Er verfügt über vergleichbare Aktivitäten in anderen Marktsegmenten und möchte in diesem Marktsegment aktiv werden. Typisch für den Strategen ist es, durch den Einstieg in die Zielgesellschaft sich deren Know-how und Marktanteil zu sichern. Weiterhin ist er um Synergien mit eigenen Aktivitäten bestrebt.[7] Kontinuität und ständige Innovation beherrschen das Denken und Handeln des Strategen, er bevorzugt für das Engagement einen längerfristigen Planungshorizont, meist 5 bis 10 Jahre und mehr.[8] Ausschlaggebend für den Finanzinvestor hingegen ist, ob die Zielgesellschaft zu seinen Investitionskriterien passt und die Unternehmensplanung eine zufrieden stellende Rendite am Ende des geplanten Beteiligungszeitraums erwarten lässt, wobei mögliche realwirtschaftliche Synergieeffekte vernachlässigt werden.[9] Das Investitionsziel des Finanzinvestors ist sehr stark finanzwirtschaftlich orientiert, wobei unter anderem folgende Kriterien bei der Investitionsauswahl maßgeblich sind: Unternehmenswertsteigerungspotentiale, Wachstumschancen, EBITDA–Potential, Refinanzierungspotential sowie Desinvestitionsmöglichkeiten, so genannte Exits. Im Gegensatz zum strategischen Investor ist der Finanzinvestor am Engagement temporär interessiert, Exits finden meist nach 4 bis 6 Jahren statt.[10]
2.3 Das Geschäftsmodell eines Finanzinvestors
Nachfolgende Abbildung gibt einen Überblick über das Geschäftsmodell eines
Finanzinvestors.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Aufbau einer Beteiligungsstruktur
Quelle: In Anlehnung an: Hill, M. 2003, S. 129
Um sich an einem Unternehmen zu beteiligen, verwendet der Finanzinvestor sowohl Eigenkapital als auch Fremdkapital. Dabei stellt er die benötigten Eigenmittel nicht direkt aus seinem Eigenkapital zur Verfügung, sondern gründet einen Fonds. Dieser wird als Sondervermögen isoliert von seinem Vermögen verwaltet.[11] Nach Gründung des Fonds wirbt der Finanzinvestor Kapital von unterschiedlichen Anlegergruppen an, größtenteils sind dies institutionelle Investoren wie Pensionsfonds, Banken und Versicherungsgesellschaften aber auch wohlhabende Privatpersonen. Das so erworbene Kapital wird begrenzt zur Verfügung gestellt, der Zeitraum liegt typischerweise zwischen 6 bis 10 Jahren.[12]
Der Fonds wiederum investiert in mehrere voneinander unabhängige Unternehmen. Für Verwaltung und Management erhält der Finanzinvestor unabhängig vom Erfolg der Beteiligung von der Fondsgesellschaft eine Vergütung, welche sich als Prozentualbetrag des vom Fonds erhaltenen Kapitalbetrags errechnet. Da am Anfang der Beteiligung für den Finanzinvestor bereits feststeht, die Beteiligung nach einer bestimmten Zeit zu verkaufen, ist er sehr daran interessiert den Ausstieg so ertragsreich wie nur möglich zu gestalten. Die Erwartungen liegen bei einer Rendite von 20 bis 25%. Als Exitkanäle kommen verschiedene Alternativen in Betracht, z.B. Börsengänge, Verkauf an einen strategischen Investor (Trade Sale), sowie Verkäufe an weitere Beteiligungsgesellschaften (Secondary Purchase). Die Gewinne aus dem Beteiligungsausstieg fließen in den Fonds. Anschließend werden die Anlegergruppen an der Gewinnausschüttung beteiligt und der Fonds wird liquidiert.[13]
[...]
[1] Wiwo.de – Finanzinvestoren lauern auf den deutschen Ausverkauf, (2005), S. 1.
[2] Wiwo.de – Heuschreckenplage oder Segen? (2005), S. 1.
[3] Döhle, P.; Papendick, U. (2006), S. 38.
[4] Vgl. Siemens, M. (2003), S. 115.
[5] Vgl. Ebenda, S. 116.
[6] Vgl. Kucher, A.; Meitner, M. (2004), S. 714.
[7] Vgl. Hill, M. (2003), S. 132.
[8] Vgl. Brauner, H; Brauner, M. (2005), S. 34.
[9] Vgl. Hill, M. (2003), S. 132.
[10] Vgl. Brauner, H.; Brauner M. (2005), S. 33 f.
[11] Vgl. Hill, M. (2003), S. 129.
[12] Vgl. Georgieff, A.; Biagosch, M. (2005), S.175.
[13] Vgl. Georgieff, A.; Biagosch, M. (2005), S. 175 f.
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