Die vorliegende Arbeit versucht gleichsam Wittgensteins Haltung zur Ethik aus seiner Auffassung des Mystischen zu erhellen. Das Mystische wird hierbei als der zentrale Punkt des gesamten Tractatus gesehen.
Die Arbeit besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil versuche ich, eine Einteilung des Tractatus in drei Abschnitte zu begründen. Diese Einteilung geht einher mit der Einordnung der zu behandelnden Sätze in die Gesamtstruktur des Tractatus und bildet somit die Basis für die Ausdifferenzierung meines weiteren Gedankenganges.
Der zweite Teil widmet sich der Ethik, wie Wittgenstein sie von Satz 6.4 an thematisiert. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Spannungsverhältnis zwischen Unsagbarkeit einerseits und Existenz und Wichtigkeit der Ethik andererseits.
Der dritte Teil schließlich, der sich mit dem von Wittgenstein so genannten Mystischen beschäftigt, bemüht sich zu zeigen, wie sich dieses Spannungsverhältnis auflöst, indem alle Gegensätze und Unterscheidungen in einer unio mystica zusammenfließen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung des Themas in den Aufbau des Tractatus
- Sieben Sätze
- Drei Teile
- Das Ethische
- Sätze der Ethik als Wenn-Dann-Relation
- Die Anschauung der Welt sub specie aeternitatis
- Konsequenzen
- Die Motivation der Ethik
- Gott
- Die Frage nach dem „Sinn des Lebens“
- Exclaven der Sprachlosigkeit
- Das Mystische
- Die Existenz ist das Mystische
- Mystische Sprache
- Die Entgrenzung
- Die unio mystica
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, Wittgensteins letzte Gedanken im Tractatus logico-philosophicus zu analysieren, insbesondere die Sätze 6.4 bis 6.54, die sich mit der Unsagbarkeit des Ethischen und Mystischen befassen. Die Arbeit untersucht die Beziehungen zwischen diesen beiden Themen und analysiert Wittgensteins Argumentation, dass das Denkbare ohne das Undenkbare undenkbar wäre.
- Die Unsagbarkeit des Ethischen und Mystischen in Wittgensteins Tractatus
- Die Beziehung zwischen dem Ethischen und dem Mystischen
- Die Bedeutung der Sprache und ihrer Grenzen für das Verständnis von Ethik und Mystik
- Wittgensteins Argumentation für die Bedeutung des "Undenkbaren"
- Die "unio mystica" als Auflösung des Spannungsverhältnisses zwischen Ethik und Mystik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Struktur des Tractatus und stellt eine Einteilung in drei Abschnitte vor. Dieser Teil bietet eine Grundlage für die Analyse der folgenden Kapitel. Der zweite Teil widmet sich der Ethik, wie sie von Wittgenstein in den Sätzen 6.4 bis 6.54 behandelt wird. Im Mittelpunkt steht das Spannungsverhältnis zwischen der Unsagbarkeit der Ethik und ihrer Bedeutung für die menschliche Existenz. Der dritte Teil untersucht das von Wittgenstein als "Mystisch" bezeichnete, um zu zeigen, wie dieses Spannungsverhältnis aufgelöst wird, indem alle Gegensätze in einer "unio mystica" zusammenfließen.
Schlüsselwörter
Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Ethik, Mystik, Unsagbarkeit, Sprachlosigkeit, Denkbares, Undenkbares, unio mystica, Sprachspiel
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- Magister Artium Norbert Krüßmann (Author), 2004, Das Denkbare wäre ohne das Undenkbare undenkbar, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56501