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Affrikate, Affrizierung - zur deutschen Typologie

Titel: Affrikate, Affrizierung - zur deutschen Typologie

Hausarbeit , 2006 , 17 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: Jan Theuerl (Autor:in)

Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend)
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Affricare - lat.anreiben;fricare - reiben, auch abreiben ist als etymologischer Ursprung des linguistischen Gebrauchs Affrikate und Affrizierung feststehend, und auch in der internationalen Literatur und Forschungswelt herrscht, was die Begrifflichkeit angeht, ein erfreulicher Konsens: engl. affricate, frz. affriquée, it. affricata, sp. affricada. In der deutschsprachigen Literatur tritt der Begriff der Affrikaten zum ersten Mal 1876 bei Sievers auf. Alternativvarianten wie Halbverschlußkonsonant (bei Jakobson 1941), mi-occlusive (Grammont 1933) haben sich ebenso wenig behaupten können, wie frz. assibilée, miconstrictive oder mi-chuintante. 1837 sprach Rudolf von Raumer in Bezug auf [ts], [dz], [tR\ und [dY\ von „lingualen Diphthongen“ und Jacob Grimm bezeichnete sie in der Deutschen Grammatik sogar als dreifache Konsonantenverbindungen. Aus diesen doch teils differenten Versuchen der Bezeichnung schließt Luschützky, dass der Terminus weniger an seinen lateinischen Ursprung, als vielmehr an das Vorbild der Aspirata angelehnt sein muss. Der Ausdruck Affrikate meint eine konsonantische Lautverbindung, die sich aus einen Frikativ und einen Plosiv zusammensetzt und sich in einem nicht-nasalen oralen Verschlusslaut niederschlägt. Der orale Verschluss der ersten Phase wird nur soweit gelöst, dass sich bei der nachfolgenden Phase eine Reibung ergibt. Affrikate sind obstruente Sprachlaute, dessen artikulatorisches Merkmal „eine mehr oder weniger ausgeprägte Verschlussphase mit unmittelbar darauffolgender, mehr oder weniger homorganischer Engebildung ist“. Affrikate werden wie Frikative produziert, denen ein Verschluss, der an derselben Stelle (homorgan) wie die Enge des Frikativ gebildet wird, vorausgeht. Der Frikativteil der Lautverbbindung ist i.d.R. kürzer als der einzelner Frikative. Akustisch gesehen ist dieser Laut eine mehr oder minder ausgeprägte Pause, die von einem schwachen plosiven Impuls eingeleiteten Turbulenzgeräusch gefolgt wird. [...]

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Terminologie
  • Zur Historie der Affrikate
  • Phonematische Wertung
  • Die Regeln Trubetzkoys
  • Abschluss

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit befasst sich mit der phonologischen Analyse von Affrikaten und Affrizierungen im Deutschen. Sie befasst sich mit den historischen Entwicklungen, der phonematischen Wertung sowie den Regeln, die Trubetzkoys zur Beschreibung dieser Lautverbindungen entwickelte.

  • Etymologie und historische Entwicklung der Affrikate
  • Phonematische Wertung und Beschreibung von Affrikaten
  • Analyse der Regeln Trubetzkoys zur Beschreibung von Affrikaten
  • Diskussion der Homorganizitätsproblematik bei Affrikaten

Zusammenfassung der Kapitel

Terminologie

Dieses Kapitel stellt die unterschiedlichen Bezeichnungen für Affrikate in verschiedenen Sprachen und Fachliteratur vor und diskutiert die etymologische Bedeutung des Begriffs „Affrikate“. Zudem wird die phonologische Definition von Affrikaten erläutert, die sich auf die Kombination aus einem Frikativ und einem Plosiv bezieht. Die Kapitel beleuchtet außerdem die unterschiedlichen Versuche, Affrikaten zu benennen, und argumentiert, dass der Begriff „Affrikate“ aufgrund seiner weitverbreiteten Akzeptanz und Klarheit am geeignetsten ist.

Zur Historie der Affrikate

Dieses Kapitel untersucht die historische Entwicklung von Affrikaten im Deutschen, insbesondere im Kontext der zweiten Lautverschiebung. Es diskutiert die verschiedenen Ansätze zur Beschreibung der historischen Entwicklung von Affrikaten und beleuchtet die Entstehung von Affrikaten aus ursprünglichen Verschlusslauten.

Phonematische Wertung

Dieses Kapitel befasst sich mit der phonematischen Wertung von Affrikaten und analysiert ihre Rolle im phonologischen System des Deutschen. Es untersucht, ob Affrikaten als eigenständige Phoneme oder als Kombinationen von Frikativen und Plosiven angesehen werden sollten. Die Kapitel beleuchtet zudem die Unterschiede zwischen echten und unechten Affrikaten und diskutiert die Bedeutung der Homorganizität bei der Beschreibung dieser Lautverbindungen.

Schlüsselwörter

Affrikate, Affrizierung, deutsche Phonologie, Lautverbindung, Frikativ, Plosiv, Homorganizität, Trubetzkoys Regeln, zweite Lautverschiebung, Sprachtypologie, Phonetik, Artikulationsstelle.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Affrikate, Affrizierung - zur deutschen Typologie
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Indogermanisches Seminar)
Veranstaltung
Typologie des Deutschen
Note
1,0
Autor
Jan Theuerl (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
17
Katalognummer
V56973
ISBN (eBook)
9783638515252
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Affrikate Affrizierung Typologie Deutschen
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Jan Theuerl (Autor:in), 2006, Affrikate, Affrizierung - zur deutschen Typologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56973
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