Die zentralste Rolle in Albert Camus’ Denken spielt ohne Zweifel die Erfahrung des Absurden. Camus versteht darunter den unaufhebbaren Zwiespalt zwischen der Welt und dem Ich.
„Es [das Absurde] ist jener Zwiespalt zwischen dem sehnsüchtigen Geist und der enttäuschenden Welt, es ist mein Heimweh nach der Einheit, dieses zersplitterte Universum und der Widerspruch, der beide verbindet.“
Der Mensch ist sich seines absurden Lebens dann bewusst, wenn er nach dem ‚Warum’ fragt. Aus Überdruss und der ständigen Gewissheit des Todes beginnt der Mensch sein Leben und vor allem den Sinn seines Lebens zu hinterfragen. Dabei muss der Mensch laut Camus automatisch die Absurdität seines Seins erkennen.
Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass das Absurde nicht das Ergebnis, sondern vielmehr den Ausgangspunkt von Camus’ Überlegungen darstellt. Es kommt ihm weniger auf die Entdeckung des Absurden an, als vielmehr auf die Konsequenzen, die sich durch diese Erkenntnis für den Menschen ergeben. Obwohl Camus’ Philosophie zu Recht meist als eine Philosophie des Absurden oder der Revolte charakterisiert wird, darf jedoch ein weiterer wichtiger Aspekt nicht vernachlässigt werden, der diese beiden Aspekte miteinander verbindet: die Definition des Menschen als ein nach Einheit strebendes Wesen auf der beständigen Suche nach seiner eigenen Identität. Diese Suche des Menschen nach einer Einheit entstammt einem tief empfundenen Gefühl mit der Welt gebrochen zu haben. „Das Absurde entsteht aus dieser Gegenüberstellung des Menschen, der fragt, und der Welt, die vernunftwidrig schweigt.“ Besonders das Bewusstsein seiner Endlichkeit führt den Menschen dazu beständig nach einem übergeordneten Sinn zu streben, der ihm jedoch aufgrund der Sinnlosigkeit des Todes verwehrt bleibt.
Erst durch die Anerkennung des Menschen als ein nach Einheit strebendes Wesen wird Camus’ Philosophie des Absurden und der Revolte verständlich, da beide aus diesem Streben resultieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Absurde bei Albert Camus
- Der Mythos von Sisyphos
- Die Pest
- Der Mensch in der Revolte
- Das Absurde bei Thomas Nagel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Konzept des Absurden in den Werken von Albert Camus und Thomas Nagel. Sie analysiert, wie die beiden Philosophen das Absurde definieren, welche Konsequenzen sich daraus für den Menschen ergeben und wie der Mensch mit dieser Erkenntnis umgehen kann.
- Das Absurde als unaufhebbbarer Zwiespalt zwischen dem Menschen und der Welt
- Die Suche nach Sinn in einer sinnlosen Welt
- Die Revolte als Reaktion auf das Absurde
- Die Bedeutung des Selbstmords als möglicher Ausweg aus dem Absurden
- Die Freiheit des Menschen in einer absurden Welt
Zusammenfassung der Kapitel
2. Das Absurde bei Albert Camus
2.1 Der Mythos von Sisyphos
Camus verwendet den antiken Mythos von Sisyphos als Symbol für das Absurde. Die ständige Wiederholung der sinnlosen Arbeit des Steinwälzens steht für das Streben des Menschen nach Einheit mit der Welt, das jedoch immer wieder scheitert. Camus betrachtet den Selbstmord als eine mögliche, aber letztlich unzulängliche Reaktion auf das Absurde, da er das Leben und damit auch das Absurde selbst negiert.2.2 Die Pest
(Kapitelzusammenfassung fehlt im Text)
2.3 Der Mensch in der Revolte
Camus argumentiert, dass die Revolte die einzige Möglichkeit ist, mit dem Absurden umzugehen. Der Mensch muss das Absurde erkennen und akzeptieren, um sich selbst zu verwirklichen und eine "absurde Freiheit" zu erlangen.Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept des Absurden, der Revolte, dem Selbstmord, der Suche nach Sinn, der Freiheit des Menschen und der Bedeutung des Todes. Camus' Philosophie des Absurden und die Revolte gegen das Sinnlose stehen im Mittelpunkt der Analyse.
- Arbeit zitieren
- Jana Marquardt (Autor:in), 2004, Das Absurde bei Albert Camus und Thomas Nagel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57158