Interkulturelle Begegnung im Jugendtourismus


Magisterarbeit, 2000

179 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Forschungsziel und Aufbau

3. Forschungsstand

4. Zentrale Begrifflichkeiten
4.1. Kultur
4.2. Kulturelle Standards
4.3. Kulturelle Gruppe
4.4. Interkulturelle Begegnung
4.5. Interkulturelle Kommunikation
4.6. Interkulturelles Lernen
4.7. Kulturelle und nationale Identität

5. Elemente einer erfolgreichen interkulturellen Begegnung und Faktoren des europäischen Jugendkontaktes
5.1. Vorerfahrungen
5.2. Rolle der Vorurteile und Stereotype
5.3. Die Bedeutung von Gruppenprozessen
5.4. Motiv und Ziel bei der Initiirung des interkulturellen Konnex
5.5. Anforderungen an eine effektive Begegnungssituation
5.6. Ausstrahlungseffekte

6. Das Exmouth International Project als jugendtouristisches Begegnungsprogramm
6.1. Die Idee
6.2. Die Umsetzung am Beispiel der Sommersaison 1999

7. Einordnung des E.I.P. im Kontext zum nichtkommerziellen Jugendaustausch

8. Methodik der Erhebung

9. Einordnung der Zielgruppe

10. Determination der europäischen Kompetenz im Jugendkonakt Darstellung der Befragungsergebnisse
10.1. Kommunikationsbereitschaft
10.2. Kommunikationserfahrungen
10.2.1. Kommunikationserfahrungen im zwischenmenschlichen Dialog und Fremdsprachenkenntnisse
10.2.2. Einfluß der Stereotype und Vorurteile auf die intereuropäische Kommunikation
10.3. Praktische Kommunikationsfähigkeiten
10.4. Interesse an der Fortführung der erlebten intereuropäischen Kommunikation und an weiteren Jugendbegegnungen
10.5. Unterstützende Rahmenbedingungen für die intereuropäische Kommunikation

11. Interpretation und Einordnung der Untersuchungsergebnisse
11.1. Kommunikationsbereitschaft
11.2. Kommunikationserfahrungen
11.3. Praktische Kommunikationsfähigkeiten
11.4. Interesse an der Fortführung der erlebten intereuropäischen Kommunikation und an weiteren Jugendbegegnungen
11.5. Unterstützende Rahmenbedingungen für die intereuropäische Kommunikation

12. Beurteilung der Effektivität des E.I.P. als jugendtouristisches Begegnungsprogramm

13. Beurteilung der Kompetenz der deutschen TeilnehmerInnen im intereuropäischen Jugendkontakt

14. Abschließende Bemerkung und Ausblick

15. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde in Mittel- und Westeuropa ein Prozeß in Gang gesetzt, der eine Integration der europäischen Nationen in ein gemeinsames Bündnis zum Ziel hat. Als Resultat sind über fünfzig Jahre nach Kriegsende heute eine Vielzahl von westeuropäischen Staaten und nach 1989 auch osteuropäischen Staaten in die Europäischen Gemeinschaft integriert bzw. stehen vor ihrer Aufnahme in das Bündnis. Dementsprechend wird die nationale politische, wirtschaftliche und gesetzliche Ausrichtung der Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft maßgeblich durch das Europäische Parlament und die ihm anhängenden Institutionen beeinflußt. So sei „...Europa gedacht als Gemeinschaft der Demokratien, die ihre Interessen nach dem Prinzip der Integration ausgleichen und ihre Konflikte nach den Ordnungsregeln der Europäischen Union austragen.“ (Mester, Jens, 1998, S.9).

Dieser Prozeß des Zusammenwachsens dringt bis in die alltäglichen Lebensbereiche der europäischen Bürger vor. Angefangen bei einer multinationalen Warenpalette, die jedem zugänglich ist, bis hin zur Arbeitsmigration hat die europäische Integrationspolitik die gesellschaftliche Realität verändert. Dabei spielt auch die touristische Mobilität, hervorgerufen durch Wohlstand und verstärkt durch offene Grenzen und verkehrstechnische Möglichkeiten eine wichtige Rolle in der Lebensgestaltung und in der Erfahrungswelt der Bürger Europas.

Dementsprechend kann man feststellen, daß der einzelne europäische Bürger zunehmend direkt oder indirekt in Kontakt mit fremden Nationen und Kulturen tritt. Es stellt sich bei dieser Entwicklung aber die Frage, in wie weit die europäischen Gesellschaften und europäischen Bürger tatsächlich in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren und zu interagieren. Offensichtlich handelt es sich hier um ein Problem, denn Ausländerfeindlichkeit, Nationalismus und Separatismus sind in den letzten Jahren fortwährend Gegenstand politischer Konflikte und öffentlicher Diskussion in Europa. „Nationalismus als politische Orientierung scheint uns zum Teil der -untaugliche- Versuch zu sein, die zunehmenden internationalen Probleme durch nationalistische Ein- und Ausgrenzung oder durch expansiven Nationalismus zu ‘lösen’, nach dem Motto ‘rette sich wer kann’.“ (Held, Josef, u.a., 1993, S.1)

Desweiteren entstehen durch mangelnde Kenntnisse über die kulturellen Unterschiede, welche die Vielfalt des „europäischen Hauses“ ausmachen, Berührungsängste und Vorurteile zwischen den Menschen.

Seit Jahrzehnten werden politisch-pädagogische Begegnungsprogramme durch die deutsche Regierung gefördert. Dem zu Grunde liegt die Annahme, daß vor allem der zwischenmenschliche Kontakt zu einem besseren gegenseitigen Verständnis führt. Bei der Förderung wird besonders die junge Generation berücksichtigt, da sie in den nächsten Jahrzehnten das Fortbestehen und die Weiterentwicklung der Europäischen Union gewährleisten soll. Dabei bilden Jugendliche eine gesellschaftliche Gruppe, die vielfältigen internationalen Einflüssen ausgesetzt ist. „Neben den nationalen Besonderheiten ist Jugend am Ausgang der 90er Jahre auch und vor allem ein unter Beteiligung der Medien europäisches und global geprägtes Phänomen. Die Vielzahl jugendlicher Subkulturen im heutigen Europa wäre ohne die Vermittlung durch Musik-TV, Moden und Trends, die Jugendliche in Paris, Tokio, London, Berlin, New York, aber auch Moskau oder Tel Aviv miteinander teilen, nicht denkbar.“ (Henschel, Thomas, 1997, S.5). Henschels Überlegungen folgend liegt die Vermutung nahe, daß Jugendliche, die über eine Vielzahl an internationalen Informationen verfügen, auch im interkulturellen Kontakt qualifiziert sind. So gesehen sind Jugendliche als Zielgruppe für ein interkulturelles Forschungsprojekt besonders interessant. Dabei gilt es herauszufinden, ob der Einfluß der Medien und der Subkulturen auch den interkulturellen Kontakt zwischen europäischen Jugendlichen erleichtert.

Im Rahmen der Austauschforschung sind internationale nichtkommerzielle Begegnungsprogramme unter verschiedenen Aspekten untersucht worden. Grundlage dieser Arbeit hingegen ist ein Forschungsvorhaben das ein kommerzielles jugendtouristisches Begegnungsprojekt untersucht, welches in seiner Art einmalig ist, und erst unzureichend unter dem Aspekt der Interkulturalität erforscht wurde.

So stellt sich hervorgehend aus den vorangegangenen Überlegungen für diese Arbeit zum Thema interkulturelle Jugendbegegnung die Frage:

Wie kompetent sind deutsche Jugendliche im intereuropäischen Kontakt?

Diese Arbeit versteht sich als ein Beitrag zur Diskussion um interkulturelle Jugendbegegnung und Kommunikation in Europa.

Die Basis der Arbeit besteht aus 25 Interviews, die im Juli 1999 mit deutschen TeilnehmerInnen des Exmouth International Project geführt wurden[1].

Das E.I.P. wurde aus folgenden Gründen als Forschungsfeld gewählt:

Das E.I.P. beinhaltet ein Konzept, das einer großen Anzahl an europäischen Jugendlichen ermöglicht, internationalen Kontakt zu schließen. Etwa 2000 Teilneh­merInnen, hauptsächlich Deutsche, Italiener und Engländer finden in Exmouth Bedingungen vor, die internationalen Kontakt erlauben und fördern. Der Hintergrund ist allerdings kein pädagogisch-politischer wie bei vergleichbaren staatlich unterstützten Programmen, sondern ein touristischer. Das heißt, das Konzept bewegt sich auf der wirtschaftlichen Angebot-und-Nachfrage-Ebene, und es versucht sich demzufolge vor allem an den Bedürfnissen der jugendlichen Kunden zu orientieren. Ein großer Teil der Internationalisierung der gesellschaftlichen Lebenswelten verläuft nach diesem Muster. Das E.I.P. ist hier nur ein weiteres Beispiel für diesen Prozeß und im Bereich des Jugendtourismus eine logische Weiterentwicklung gesellschaftlicher Realität.

Eine E.I.P. Reise wird pauschal in einem Reisebüro von dem jugendlichen Kunden und/oder seinen Eltern gebucht. Das Ziel des Reiseveranstalters besteht darin, seinen Kunden einen ihren Erwartungen entsprechenden Urlaub zu gestalten. Die Ausrichtung des Programmes orientiert sich an ökonomischen Aspekten und an den Bedürfnissen und Interessen der Teilnehmer im Rahmen jugendgesetzlicher Bestimmungen. Das E.I.P. ist für die Fragestellung dieser Arbeit von Interesse, da interkulturelle Jugendkontakte auf einer gänzlich freiwilligen Ebene ablaufen. Es handelt sich vor Ort um ein kontaktförderndes Programm, das keinen Druck auf die potentiellen Interaktionspartner ausübt.

Dieses Forschungsprojekt untersucht, in wie weit sich internationale Jugendkontakte in einem so gesehen „freiwilligen Kontaktrahmen“ zwischen den Jugendlichen der verschiedenen Nationen ergeben.

Um den Rahmen dieser Arbeit zu beschränken, mußte der Umfang der Befragung begrenzt werden: Es wurden 25 deutsche TeilnehmerInnen während des letzten Drittels ihres Aufenthaltes im E.I.P. interviewt. Auf die Berücksichtigung verschiedener Altersgruppen wurde Wert gelegt. Schon an dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, daß eine Befragung der nichtdeutschen TeilnehmerInnen in einer kommenden Saison eine aufschlußreiche Fortsetzung dieses Forschungsprojektes wäre.

Bei einer Fallzahl von 25 Personen kann nicht der Anspruch an Repräsentativität erhoben werden. Dennoch bieten die Untersuchungsergebnisse eine interessante Diskussionsgrundlage.

Als Untersuchungsdesign wurde die Feldforschung gewählt, das Erhebungsverfahren bestand in einem problemzentrierten Interview, das mit Hilfe eines Leitfadens durchgeführt wurde. Daneben konnten auch durch teilnehmende und nicht teilnehmende Beobachtungen Erkenntnisse gewonnen werden.[2] Die Aufbereitung der Interviews erfolgte durch eine wörtliche Transkription und die Auswertung im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse (vgl. Definitionen der Forschungsmethoden bei Mayring, Philipp, 1990).

2. Forschungsziel und Aufbau

Im Folgenden soll das Forschungsziel dieser Arbeit im Detail erläutert werden. Nach der Klärung zentraler Begrifflichkeiten ist es die Intention darzustellen, welche Elemente einen erfolgreichen interkulturellen Kontakt bestimmen. Dieses Spektrum wird darauffolgend eingegrenzt, um die maßgeblichen Faktoren, die den intereuropäischen Jugendkontakt designieren, herauszuarbeiten. Im Kapitel 10 werden die Interviewergebnisse dargestellt. Als Vorlage für die Interpretation in Kapitel 11, und unter Berücksichtigung der Leitfrage und der zentralen Bedeutung der interkulturellen Kommunikation für diese Arbeit, werden fünf Analyseeinheiten formuliert. In Kapitel 13 wird die Kompetenz der deutschen Jugendlichen in der intereuropäischen Begegnung beurteilt.

Neben der Auseinandersetzung mit dem interkulturellen Jugendkontakt erfolgt in den Kapiteln 6, 7 und 12 eine Analyse des E.I.P. als jugendtouristisches Begegnungsprogramm. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Frage, in welchem Umfang das E.I.P. interkulturelle Kontakte ermöglicht und fördert.

Diese die Forschung strukturierenden Fragen sollen einen Leitfaden für die Arbeit bilden:

1) Welche Elemente sind von Wichtigkeit für einen erfolgreichen interkulturellen Kontakt?
2) Welche Faktoren bestimmen den erfolgreichen intereuropäischen Jugendkontakt?
3) Wie kompetent sind deutsche Jugendliche im intereuropäischen Kontakt?
4) Wie leistungsfähig ist das E.I.P. als jugendtouristisches Begegnungs-

programm?

3. Forschungsstand

Vier Bereiche der wissenschaftlichen Forschung bilden die theoretische Grundlage für diese Arbeit.

Einen immanent wichtigen Teil stellen Untersuchungen zur interkulturellen Kommunikation und Begegnung sowie zu interkulturellem Lernen dar. Ein bedeutsamer Teilbereich ist die Auseinandersetzung mit der multikulturellen Gesellschaft. Dieser Aspekt kann hier nur in Ansätzen behandelt werden.

Demhingegen wird die Diskussion, die sich mit dem interkulturellen Kontakt auf einer sozialwissenschaftlichen und psychologischen Ebene beschäftigt als elementar angesehen. Hier sind die Publikationen von Alexander Thomas, Universität Regensburg, besonders hervorzuheben. Er geht in seinen Arbeiten vor allem auf die Fragen des persönlichen Vermögens oder Unvermögens interkultureller Interaktion ein, und seine Forschungen bilden so den Hintergrund für die Kapitel 4.1.- 4.6..

Desweiteren ist an dieser Stelle der wissenschaftliche Bereich der Austauschforschung zu nennen. Dieser beschäftigt sich interdisziplinär mit dem Austauscherlebnis und dessen Ausstrahlungskraft. Von Bedeutung sind die Publikationen des deutsch-französischen Jugendwerkes, das seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht nur Schüler- und Jugendaustauschprogramme realisiert, sondern sich auch wissenschaftlich mit diesem Thema auseinandersetzt.

Der dritte Bereich umfaßt das im Kontext zu interkultureller Begegnung noch unzureichend erforschte Gebiet des Tourismus. Es sind nur wenige Publikationen zu diesem Thema erschienen, was unter anderem auch eine Motivation für die Wahl des For­schungsfeldes dieser Arbeit war. Im Rahmen der wissenschaftlichen Forschung zum Tourismus besteht der Schwerpunkt aus Untersuchungen zu betriebswirtschaftlichen oder volkswirtschaftlichen Fragen. Tourismus ist als Mittel zu interkultureller Begeg­nung nur selten analysiert, ob das an fehlendem Interesse innerhalb der Wissen­schaft liegt, oder daran, daß in der Praxis kaum interkulturelle Kontakte durch Tou­rismus entstehen, kann hier nicht beantwortet werden. Maletzke schätzt die Wahrscheinlichkeit von „...echten interkulturellen Kennenlernens und Verstehens durch Tourismus recht gering ein.“ (Maletzke, Gerhard, 1996, S.11).

Eine vierte Basis für diese Arbeit bilden die Veröffentlichungen der Forschungsgruppe „Jugend und Europa“ der Universität München, die sich zumeist auf einer politischen Ebene mit den Einstellungen Jugendlicher zu Europa beschäftigt, daneben aber auch die Effektivität konkreter Begegnungsprogramme untersucht.

Das methodische Vorgehen des Forschungsprojektes orientiert sich an den Publikationen von Philipp Mayring von der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg.

Im Folgenden wird eine kurze Beurteilung des Forschungsstandes gegeben. Die Publikationen von Alexander Thomas bilden eine umfassende Grundlage für die Auseinandersetzung mit Interkulturalität, wobei zwischen der interkulturellen Begegnung unterschieden werden muß, bei der der Einzelne selber für einen temporär begrenzten Zeitraum ins Ausland geht, und dem interkulturellen Kontakt, der in der Heimat durch die Begegnung mit Migranten hervorgerufen wird. In dieser Arbeit wird der zweite Aspekt nur am Rande behandelt. Alexander Thomas bietet eine sehr hochwertige und ausdifferenzierte wissenschaftliche Basis für die Thematik dieser Arbeit.

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Begegnung von Touristen und Einheimischen ist kaum gegeben, trotz der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dominanz, die Tourismus in der deutschen Gesellschaft heute aufweist, und dem hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einfluß, den Tourismus in den Zielländern ausübt.

Der Jugendaustausch hingegen ist in vielen wissenschaftlichen Publikationen behandelt. Die Untersuchungen orientieren sich in der Regel an einem konkreten Austauschprojekt, wobei oftmals eine darüber hinausgehende Analyse des Jugendaustausches auf einer allgemeineren Ebene vernachlässigt wird. In diesem Kontext gewinnt die Forschungsgruppe „Jugend und Europa“ der Universität München überwiegend innerhalb von quantitativen empirischen Untersuchungen interessante, neue Erkenntnisse im Hinblick auf die Einstellungen deutscher Jugendlicher zu der politischen und wirtschaftlichen Vereinigung der europäischen Nationen.

Dennoch ist bis heute der Versuch einer allgemeingültigen Analyse von interkulturellem Jugendaustausch nicht unternommen worden.

4. Zentrale Begrifflichkeiten

Im folgenden Kapitel sollen einige für den Zusammenhang der Untersuchung wichtige Begriffe erklärt und definiert werden.

4.1. Kultur

Es gibt in der deutschen Sprache nur wenige Begriffe, die derartig viele Konnotationen wie der Terminus der „Kultur“ aufweisen. Daher muß der Begriff der „Kultur“ an dieser Stelle klar eingegrenzt werden. Alexander Thomas definiert Kultur wie folgt: „Kultur strukturiert ein für die Bevölkerung spezifisches Handlungsfeld, das von geschaffenen und genutzten Objekten bis hin zu Institutionen, Ideen und Werten reicht. Kultur bietet Handlungsmöglichkeiten, Handlungsanreize, setzt aber auch Handlungsbedingungen und Handlungsgrenzen.“ Desweiteren führt er aus: „Allgemein kann Kultur als ein generelles, universelles für eine Gesellschaft, Nation, Organisation und Gruppe als besonderes Orientierungssystem betrachtet werden. Dieses Orientierungssystem wird aus spezifischen Symbolen gebildet und in der jeweiligen Gesellschaft, Nation usw. tradiert. Es beeinflußt das Wahrnehmen, Denken, Werten und Handeln aller Mitglieder und definiert somit deren Zugehörigkeit zur Gesellschaft. Das Orientierungssystem ermöglicht den Mitgliedern der Gesellschaft ihre ganz eigene Lebens- und Umweltbewältigung.“ (Thomas, Alexander, Psychologisch-pädagogische Aspekte interkulturellen Lernens im Schüleraustausch, 1988, S. 82,83).

Hans Nicklas spricht in diesem Zusammenhang von einem „...selbstgebauten Käfig der Normen und Regeln.“ Dieser Käfig führe dazu, „...daß wir schließlich so handeln wollen, wie wir müssen.“ (Nicklas, Hans, 1995, S. 41,42).

[...]


[1] Im Folgenden wird das Exmouth International Project als E.I.P. abgekürzt.

[2] Die Autorin trat zunächst als Studentin, die ihre Magisterarbeit über das E.I.P schreibt auf, um die Anonymität des Gespräches den Interviewten glaubhaft zu machen. Nach Abreise der Gruppe, innerhalb der die Interviews geführt wurden, nahm die Autorin eine Aufgabe im International Team wahr.

Ende der Leseprobe aus 179 Seiten

Details

Titel
Interkulturelle Begegnung im Jugendtourismus
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin
Note
1,5
Autor
Jahr
2000
Seiten
179
Katalognummer
V581
ISBN (eBook)
9783638103916
Dateigröße
944 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Interkulturelle, Begegnung, Jugendtourismus
Arbeit zitieren
Wibke Rissling-Erdbrügge (Autor:in), 2000, Interkulturelle Begegnung im Jugendtourismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/581

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Interkulturelle Begegnung im Jugendtourismus



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden