Wie gelingen nachhaltige Innovationen? Anforderungen und ein Praxisbeispiel


Akademische Arbeit, 2020

16 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Motivation und Zielsetzung

2. Theoretische Grundlagen
2.1. Begriffsbestimmung Innovation
2.2. Begriffsbestimmung Nachhaltigkeit

3. Nachhaltige Innovationen
3.1. Anforderungen an nachhaltige Innovationen
3.2. Praxisbeispiel der ,,Kofler Energies AG“

4. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Nachhaltigkeit als dreidimensionales Modell

Abb. 2: Total Shareholder Return bei verschiedenen Arten von Innovationen

Abb. 3: Nachhaltigkeitsdreieck am Beispiel der Kofler Energies AG

1. Motivation und Zielsetzung

,,Nachhaltigkeit hei ßtvorallem, über die momentane Nützlichkeit hinaus langfristig zu denken und entsprechend Zukunftsverantwortung zu ü bernehmen “ 1

– Alois Glück, Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung

Gerade in der heutigen Zeit sind die Probleme wie Umweltverschmutzung, Klimawandel, Ressourcenknappheit und Wald- und Artensterben omnipräsent.2 Durch die spürbaren Auswirkungen dieser Ereignisse, steigt jedoch auch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Gesellschaft. Gerade die Bewältigung dieser globalen Probleme gilt als einer der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Unternehmen begleiten dabei eine zentrale Rolle. Laut einer Studie von Richard Heede aus dem Magazin Climatic Change, sind nur 90 Unternehmen für zwei Drittel aller vom Menschen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich und sind damit die wesentlichen Treiber des Klimawandels.3

Die Innovationsfähigkeit hat sich dabei in den letzten Jahren als wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen herauskristallisiert. ,,Insbesondere nachhaltige Innovationsstrategien […] tragen zum nachhaltigen ökonomischen Erfolg von Unternehmen, aber auch Volkswirtschaften bei.“ 4 Dabei hat sich jedoch die alleinige Konzentration auf den ökonomischen Erfolg als nicht mehr hinreichend erwiesen. Neben dem ökonomischen Erfolgt hat sich nun auch die Verantwortung in Bezug auf die langfristige Sicherung der ökologischen und sozialen Lebensgrundlagen in den Fokus der Unternehmen gestellt.5,,Stärker denn je stellt sich daher die Frage nach einem global verantwortbaren materiellen Wohlstand, der auch die Menschen in den bisher nur gering entwickelten Ländern daran teilhaben lässt und zugleich genügend Ressourcen für die nachkommenden Generationen erhält.“ 6 Genau hierbei handelt es sich um das gegenwärtige Ziel von nachhaltigen Innovationen. Die Neuerung im Bereich von Produkten, Prozessen, Organisations- oder Verhaltensweisen steht demnach im Vordergrund, mit dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung um dadurch die verbundenen Ziele besser als zuvor zu erreichen.7

Das Ziel dieser Arbeit soll es sein, auf Grundlage des Nachhaltigkeitsgedankens die Anforderungen an nachhaltige Innovationen abzuleiten. Dabei werden zunächst in Kapitel 2 die Begriffe ,,Nachhaltigkeit“ und ,,Innovation“ näher beschrieben. In Kapitel 3.1 werden darauf aufbauend die Anforderungen an nachhaltige Innovationen beschrieben und diese im darauffolgenden Kapitel anhand eines Praxisbeispiels näher betrachtet. Die erarbeiteten Erkenntnisse werden in Kapitel 4 zusammengefasst und mit einem entsprechenden Ausblick abgeschlossen.

2. Theoretische Grundlagen

2.1. Begriffsbestimmung Innovation

Die Begrifflichkeit Innovation kann nicht mit nur einer einfachen Definition abgehandelt werden. Der Begriff Innovation stammt vom lateinischen Wort ,,innovatio“ ab, welches sich mit „Erneuerung“ und auch ,,Schaffung“ übersetzen lässt. ,,Innovation ist ein Vorgang, welcher durch Anwendung neuer Verfahren, der Einführung neuer Techniken oder der Etablierung erfolgreicher Ideen einen Bereich, ein Produkt oder eine Dienstleistung erneuert und auf den neuesten Stand bringt.“8 Die erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Begriff fand Schumpeter in seinem Werk ,,Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ (1911). Neben der technischen Erneuerung in Form der Herstellung neuer Güter und neuer Produktverfahren, zählen bei ihm auch die Erschließung neuer Bezugs- und Absatzmärkte als auch die Durchführung von betrieblichen Neuorganisationen zu den unterschiedlichen Innovationsarten. Grundsätzlich lässt sich der Innovationsbegriff sehr unterschiedlich unterteilen. So werden Innovationen anhand ihres Neuheitsgrades differenziet. In der Literatur finden sich folgende Unterscheidungen:

- Basis- oder Radikalinnovationen
- Inkrementalinnovationen
- Scheininnovationen9

Bei einer Basis- oder Radikalinnovation handelt es sich um eine völlig neuartige Problemstellung. Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse erfahren eine wesentliche Veränderung und Neuerung.

Dagegen stehen die inkrementalen Innovationen, welche Optimierungen und Weiterentwicklungen von existierenden Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen sind.10

Scheininnovationen liefern keinen Nutzen. Dies passiert, wenn Produkte zum Beispiel nur oberflächlich verändert werden, aber die eigentliche Funktion nicht dabei berücksichtigt werden.

Innovationen können überall passieren, egal ob es ein profitgetriebenes Unternehmen oder auch eine staatliche Institution ist. So lassen sich aus betrieblicher Sicht drei Innovationsarten unterscheiden, welche später in Kapitel 3.1. näher beschrieben werden.

2.2. Begriffsbestimmung Nachhaltigkeit

Der Begriff der Nachhaltigkeit hat in Deutschland seine Wurzeln im 18. Jahrhundert in der Forstwirtschaft. Um den Baumbestand zu gewährleisten, durfte damals nur so viel Holz geschlagen werden, wie auch wieder nachwachsen würde.11 Wie schwer es ist diesen Begriff kurz und prägnant zu definieren zeigt die Tatsache, dass der Begriff ,,Nachhaltigkeit“ fast 51 Millionen Treffer ergibt. Die englische Übersetzung ,,Sustainability“ sogar 2,3 Milliarden (Stand Februar 2020). Im Jahre 1987 verfasste die UN-Kommission für Umwelt und Entwicklung einen Bericht mit dem Titel ,,Our Common Future“. Dieser definiert den Begriff wie folgt: „Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.“12 Aus der Definition werden demnach zwei Konzepte impliziert, nämlich die Sicherung der Bedürfnisse auf der einen Seite und der ressourcenschonende Umgang mit den begrenzt zur Verfügung stehenden Ressourcen auf der anderen Seite.13 So bedeutet der Begriff Nachhaltigkeit entgegen zahlreicher Annahmen weitaus mehr als nur Umweltschutz. Neben ökologischen, umfasst dieser Begriff auch ökonomische und soziale Ziele.14 Verdeutlicht wird dies durch ein in der Literatur häufig vorkommendes Dreieck, welches die Wechselwirkungen dieser drei Ebenen, in dessen Mittelpunkt die Nachhaltigkeit ist, zeigt. Die untenstehende Abbildung 1 zeigt dieses Dreieck:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Nachhaltigkeit als dreidimensionales Modell15

Solange also nur ein Ziel vereinnahmt wird, führt dies zu einer Verfehlung der Nachhaltigkeit. Im heutigen deutschen Sprachgebrauch basiert der Begriff Nachhaltigkeit an für sich aus dem Begriffspaar „Nachhaltige Entwicklung“ (Sustainable Development).16 Nur im Zuge der Einfachheit verwenden die meisten Autoren den Begriff Nachhaltigkeit.

3. Nachhaltige Innovationen

Mit der zunehmenden Dynamisierung und Globalisierung der Märkte stehen die Unternehmen von heute vor einer großen Herausforderung. Sie müssen auf ihren traditionellen Absatzmärkten gegen eine stärker werdende Konkurrenz aus dem Ausland ankämpfen. Dies zwingt die Unternehmen ihre Produkte effizient, qualitativ hochwertig und möglichst kostengünstig herzustellen.17

In diesem Kapitel soll behandelt werden, welche Anforderungen nachhaltige Innovationen aufweisen. Wann sprechen wir somit von einer nachhaltigen Innovation? Auf diese Frage wird in Abschnitt 3.1. näher eingegangen.

Aufbauend darauf werden dann in Kapitel 3.2. diese Anforderungen anhand eines Praxisbeispiels konkretisiert.

3.1. Anforderungen an nachhaltige Innovationen

Wie bereits bei der Begriffsdefinition „Innovation“ erwähnt, lassen sich aus betrieblicher Sicht drei Innovationsarten unterscheiden. Diese sind:

- Produktinnovation, bei der das betriebliche Leistungsprogramm verändert wird
- Prozessinnovation, unter der Verbesserungen an betrieblichen Abläufen oder Geschäftsprozessen stattfinden, oder
- Geschäftsmodellinnovationen, welche die Geschäftsbeziehung zwischen Anbieter und dem Käufer verändern (zum Beispiel mieten statt kaufen).18

Aus der Innovationsforschung wird deutlich, dass es heutzutage sehr viele technologische Produktinnovationen gibt, die jedes Produkt schneller, besser, effizienter und kostensparender machen. Auf der anderen Seite sind kaum Unternehmen vorhanden, die ihr Geschäftsmodell innovieren, wobei gerade hier die großen Chancen liegen.19

Laut der Innovations-Studie der Boston Consulting Group, sind Geschäftsmodellinnovationen in der Regel rentabler als Produkt- und Prozessinnovationen. Untenstehend ist dieser Vergleich anhand verschiedener Jahreszeiträume zu sehen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Total Shareholder Return bei verschiedenen Arten von Innovationen20

[...]


1 Zentralkomitee der deutschen Katholiken, o.J., https://www.zdk.de/veroeffentlichungen/pressemeldungen/detail/Bundeskanzlerin-beruft-ZdK-Praesidenten-Alois-Glueck-in-den-Rat-fuer-Nachhaltige-Entwicklung--662r/ (Zugriff am 24.02.2020)

2 Vgl. Warlich (2014), S. 1

3 Vgl. The Guardian (2019), https://www.theguardian.com/environment/2019/oct/09/revealed-20-firms-third-carbon-emissions (Zugriff am 28.02.2020)

4 Gordon, Nelke (2017), S. 13

5 Vgl. Walisch (2014), S. 1

6 Göllinger (2013), S. 16

7 Vgl. Tauchmann, et al. (2006), S. 108

8 https://www.innolytics.de/was-ist-innovation/ (Zugriff am 07.02.2020)

9 Vgl. Gelbrich (2007), S. 12

10 Vgl. Zapfl (o.J.), https://www.lead-innovation.com/blog/innovationsarten (Zugriff am 07.02.2020)

11 Vgl. Schreiber (2014), S. 2

12 WCED (1987), http://www.un-documents.net/ocf-02.htm (Zugriff am 07.02.2020)

13 Vgl. Rührl (2015), S. 11

14 Vgl. Westerhoff (2010), S. 5

15 Vgl. Beaucamp (2002), S. 20

16 Vgl. Pfeifenberger (2010), S. 10

17 Vgl. Kröncke (2005), S. 16

18 Vgl. Weltgen (2018), S. 64

19 Vgl. Granig, et al. (2016), S. 17

20 Vgl. BCG (2009), https://www.bcg.com/documents/file36456.pdf (Zugriff am 26.02.2020)

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Wie gelingen nachhaltige Innovationen? Anforderungen und ein Praxisbeispiel
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Note
2,3
Autor
Jahr
2020
Seiten
16
Katalognummer
V583747
ISBN (eBook)
9783346186249
ISBN (Buch)
9783346186256
Sprache
Deutsch
Schlagworte
anforderungen, innovationen, praxisbeispiel
Arbeit zitieren
Jens Maier (Autor:in), 2020, Wie gelingen nachhaltige Innovationen? Anforderungen und ein Praxisbeispiel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/583747

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