Rechnungslegung bedeutet, Informationen über die finanziellen Auswirkungen realisierter oder geplanter Vorgänge darzustellen und soll somit der eigenen Information sowie der Rechenschaft gegenüber externen Dritten dienen. Wie allerdings folgendes Zitat zeigt, wurde bereits im Jahr 1929 erkannt, dass den Informationen eines Jahresabschlusses aufgrund bilanzpolitischer Maßnahmen der Bilanzaufsteller mit großer Skepsis begegnet werden muss: „Die Bilanz ist ein Geschäftsbericht in Zahlen, ein Bericht, der mit Willen und Wissen des Berichterstatters gefärbt, geschönt, frisiert sein kann, wichtige wirtschaftliche Verhältnisse verdecken, verschleiern, die Ver¬mögens¬verhältnisse falsch darstellen kann oder verfälscht.“
Durch die zunehmende Internationalisierung und Globalisierung bleibt den bilanzierenden Unternehmen gerade heute oftmals nichts anderes übrig, als ihre Lage „geschönt“ darzustellen, falls sie sich in diesem dynamisch verändernden Umfeld und Wettbewerb behaupten wollen. Schon allein zum Selbstschutz müssen Unternehmen daher gezielte bilanzpolitische Maßnahmen zur positiven Beeinflussung ihrer Außen¬darstellung ergreifen.
Aufgrund der hohen praktischen Relevanz, soll die vorliegende Seminararbeit daher einen Überblick über die im HGB möglichen bilanzpolitischen Gestaltungs¬spielräume geben.
Hierzu soll im folgenden Gliederungspunkt zunächst kurz der Begriff Bilanzpolitik definiert, sowie auf die wichtigsten bilanzpolitischen Ziele eingegangen werden. Anschließend werden im dritten Gliederungspunkt die verschiedenen bilanzpolitischen Instrumente im HGB aufgezeigt. Der vierte Gliederungspunkt widmet sich dann den Grenzen der Bilanzpolitik. Schließlich werden zum Abschluss der Arbeit die aufgeführten Sachverhalte in einem Fazit nochmals kurz dargelegt und ihre Bedeutung für die Praxis aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriff und Zielsetzung der Bilanzpolitik
- Definition
- Objekte und Träger der Bilanzpolitik
- Ziele der Bilanzpolitik
- Steuerlastminimierung
- Verstetigung der Gewinn- und Dividendenentwicklung
- Verbesserung der Kreditwürdigkeit und Kapitalerhaltung
- Weitere Ziele
- Instrumente der Bilanzpolitik
- Überblick und Systematisierung bilanzpolitischer Instrumente
- Zeitliche Instrumente
- Formelle Instrumente
- Materielle Instrumente
- Sachverhaltsgestaltungen
- Ermessensspielräume
- Gesetzliche Wahlrechte
- Bilanzansatzwahlrechte
- Bewertungswahlrechte
- Beispiel zu den Auswirkungen bilanzpolitischer Maßnahmen
- Grenzen der Bilanzpolitik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Bilanzpolitik im Rahmen des Handelsgesetzbuchs (HGB) mit Fokus auf den Einzelabschluss. Sie befasst sich mit der Definition, den Zielen und Instrumenten der Bilanzpolitik sowie deren Grenzen.
- Definition und Zielsetzung der Bilanzpolitik
- Systematisierung und Anwendung von bilanzpolitischen Instrumenten
- Ermessensspielräume und Wahlrechte im HGB
- Auswirkungen von bilanzpolitischen Maßnahmen auf den Jahresabschluss
- Grenzen der Bilanzpolitik im Rahmen des HGB
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Begriff der Bilanzpolitik und analysiert deren Zielsetzung im Kontext des HGB. Es werden die Objekte und Träger der Bilanzpolitik sowie die relevanten Ziele wie Steuerlastminimierung, Gewinn- und Dividendenentwicklung und Kapitalerhaltung beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich den Instrumenten der Bilanzpolitik. Es erfolgt eine systematische Übersicht und Kategorisierung der verschiedenen Instrumente, darunter zeitliche, formelle und materielle Instrumente.
Das Kapitel "Grenzen der Bilanzpolitik" befasst sich mit den rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen der Bilanzpolitik. Es werden wichtige Einschränkungen der Bilanzpolitik innerhalb des HGB diskutiert.
Schlüsselwörter
Bilanzpolitik, HGB, Einzelabschluss, Zielsetzung, Instrumente, Wahlrechte, Ermessensspielräume, Grenzen, Steuerlastminimierung, Gewinn- und Dividendenentwicklung, Kapitalerhaltung, Jahresabschluss, Sachverhaltsgestaltungen, Rechtliche Rahmenbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Marco Kienle (Autor:in), 2005, Bilanzpolitik im HGB - Einzelabschluss, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58425