Leseprobe
Inhalt
1. Lehr- und Lernbedingungsanalyse
2. Didaktisch-methodische Begründung
3. Geplanter Verlauf der zwei Unterrichtsstunden
4. Marktforschung
1. Lehr- und Lernbedingungsanalyse
Die geplante Unterrichtsstunde findet am 21.02.2006 von 9.30 – 10.15 Uhr in einer Berufsschulklasse von Industriekaufleuten, der Klasse 11 IN A R, statt. Seit Beginn des zweiten Halbjahres des Schuljahres 2004/2005 bin ich zwei Stunden doppelt-besetzt bedarfsdeckend in dieser Klasse eingesetzt. Die Klassenlehrerin der 11 IN A R ist meine Mentorin Petra Schneider-Staiger.
Die Schüler[1] der 11 IN A R sind nun seit ca. eineinhalb Jahren zusammen in einer Klasse. Sie kennen sich sehr gut und haben keine Berührungsängste. Aus diesem Grund überlasse ich es den Schülern selbst, sich in Teams einzuteilen, da sie sehr genau wissen, mit wem sie gerne zusammenarbeiten.
Letzte Woche hatte ich die erste Stunde in dem Lernfeld „Absatzprozesse planen, steuern und kontrollieren“. Dabei wurde erarbeitet, was unter Marketing zu verstehen ist. Die Schüler leiteten zudem aus Zitaten bzw. Gedichten Kritikpunkte am Marketing her und ordneten das Marketing in die Organisation eines Unternehmens ein. Zum Schluss sollten sie anhand der Frage „Wie kann ein Unternehmen den Absatz seiner Produkte steigern“ mögliche Marketingmaßnahmen finden. Da die Schüler selbst Adressaten von Marketingmaßnahmen sind, konnten sie bei dieser Frage verstärkt auf eigenes Vorwissen bzw. eigene Erfahrungen zurückgreifen. Das Zuordnen von Marketingmaßnahmen zu den vier Marketinginstrumenten wurde zwar begonnen, aber noch nicht abgeschlossen. Dies soll daher zu Beginn der geplanten Unterrichtsstunde geschehen. In der ersten Stunde zum Lernfeld 10 zeigte sich zudem, dass wenige Schüler genauere Vorkenntnisse haben, da sie bereits im beruflichen Gymnasium oder in der Berufsschule mit diesen Inhalten konfrontiert wurden. Diese Schüler sollen ihre Kenntnisse innerhalb der Teams einsetzen, indem sie anderen bei Verständnisfragen helfen. Andere Schüler haben dagegen kaum thematische Vorkenntnisse und setzen Marketing mit Werbung gleich. Aus diesem Grund sollen die Schüler im Laufe der ersten wie auch der nachfolgenden Fallstudien ganz konkrete Maßnahmen in einem stimmigen Marketingmix ergreifen, die ihnen zeigen, dass Marketing mehr als nur Werbung ist.
Die Schüler der 11 IN A R arbeiten nicht gerne in Teams. Zum einen schätzen sie ihre eigenen Lösungen nur wenig, zum anderen hatten sie durch die vielen Referendare, die in der Klasse unterrichtet haben, vielleicht ein Übergewicht an Gruppenprozessen. Da die Schüler bei mir zuletzt häufig in anderen Sozialformen gearbeitet haben, bringt ihnen die Teamarbeit wieder Abwechslung. Davon abgesehen ist sie für den Prozess, den die Schüler in der Fallstudie durchlaufen, unersetzbar. Mein Anliegen ist es, dass den Schülern der Gehalt bzw. der Wert ihrer eigenen Ergebnisse bewusst wird. Dies fördere ich vor allem durch Lob wie auch durch Rückgriff auf Schülerleistungen, indem z. B. die erarbeiteten Auswertungen der Marktforschung die Grundlage weiterer Marketingentscheidungen werden.
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[1] Um einen besseren Lesefluss zu ermöglichen, wird auf eine geschlechterspezifische sprachliche Differenzierung verzichtet.