Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit ist eng mit Hans Thiersch verbunden. In der Literatur wird Thiersch als Entwickler des Konzeptes der Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit gehandelt. (Vgl. Galuske 2001 S.141) Bereits der Untertitel dieser Arbeit - Ein wissenschaftliches Praxiskonzept - zeigt die Verbindung von Wissenschaft einerseits und der Praxis auf der anderen Seite auf. Diese Arbeit reflektiert daher das Konzept der Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit zwischen Wissenschaft und der Praxis sozialarbeiterischen Handelns. Dabei wird auch hinterfragt inwiefern die oftmals starre Zweiteilung der Sozialen Arbeit in Disziplin und Profession der Konzeption der Lebensweltorientierung angemessen ist.
Hierzu findet zunächst eine Begriffsbestimmung von Alltag und Lebenswelt statt. Da für das Verständnis des Konzeptes die historische Entwicklung eine nicht hintergehbare Grundlage darstellt, wird die geschichtliche Entwicklung der Lebensweltorientierung im dritten Kapitel thematisiert. Das vierte Kapitel stellt gleichsam das Hauptkapitel dar, hier erfolgt die nach unterschiedlichen Gesichtspunkten gegliederte Darstellung des Konzeptes der Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit. Dabei wird, wie bereits oben erwähnt, die Stellung des Konzeptes zwischen Wissenschaft und Praxis ebenso thematisiert wie die Spannungsfelder, welche sich in der praktischen Umsetzung des Konzeptes ergeben. Insbesondere das Spannungsfeld, dass aus Hilfe auf der einen und Kontrolle auf der anderen Seite erwächst, wird dabei hinterfragt. Auch die Anforderungen, die sich an die Institutionen Sozialer Arbeit ergeben, werden hierbei kritisch betrachtet.
Im fünften Kapitel erfolgt dann abschließend eine Betrachtung der Bestrebungen um Qualitätssicherung im Kontext lebensweltorientierter Sozialer Arbeit. Auch die Perspektiven, die sich aus dem Konzept der Lebensweltorientierung für die Soziale Arbeit resultieren werden abschließend berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Alltag und Lebenswelt – Ein Ordnungsversuch
- Zur Historie der Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit
- Lebensweltorientierung: Ein Wissenschaftliches Konzept in der Praxis Sozialer Arbeit
- Dimensionen Lebensweltorientierter Sozialer Arbeit
- Struktur und Handlungsmaxime Lebensweltorientierter Sozialer Arbeit
- Zwischen Kontrolle und Hilfe
- Akzeptierende Haltung
- Anforderungen an die Träger Sozialer Arbeit
- Soziale Beratung vor dem Hintergrund der Lebensweltorientierung
- Qualitätsentwicklung im Kontext Lebensweltorientierter Sozialer Arbeit
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, das Konzept der Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit zu analysieren und seine Relevanz für die Praxis sozialarbeiterischen Handelns zu beleuchten. Dabei wird besonders auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Praxis sowie die Spannungsfelder, die sich in der praktischen Umsetzung des Konzeptes ergeben, eingegangen.
- Begriffsdefinition von Alltag und Lebenswelt
- Historische Entwicklung des Konzeptes der Lebensweltorientierung
- Dimensionen und Handlungsmaximen der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit
- Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle in der Lebensweltorientierung
- Qualitätsentwicklung im Kontext lebensweltorientierter Sozialer Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel stellt die Lebensweltorientierung als ein wissenschaftliches Praxiskonzept vor und beleuchtet die Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis im Bereich der Sozialen Arbeit. Außerdem wird die Frage nach der Angemessenheit der traditionellen Trennung von Disziplin und Profession im Kontext der Lebensweltorientierung diskutiert.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit der Begriffsbestimmung von Alltag und Lebenswelt. Es wird untersucht, ob und wie die beiden Begriffe im sozialarbeiterischen Kontext voneinander abgegrenzt werden können. Dabei werden verschiedene Perspektiven aus der Fachliteratur beleuchtet.
- Das dritte Kapitel widmet sich der historischen Entwicklung des Konzeptes der Lebensweltorientierung. Es werden die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse, die zur Entstehung des Konzeptes in den 1970er Jahren geführt haben, beleuchtet. Weiterhin wird die Differenzierungsphase des Konzeptes in den 1980er Jahren mit seinen politischen und gesellschaftlichen Hintergründen analysiert.
Schlüsselwörter
Lebensweltorientierung, Soziale Arbeit, Alltag, Lebenswelt, Praxis, Wissenschaft, Disziplin, Profession, Hilfe, Kontrolle, Qualitätssicherung, Geschichte, Entwicklung, Gesellschaft, Politik, Thiersch, Sozialmagazin, Fachlexikon der sozialen Arbeit.
- Quote paper
- Thomas Schlenker (Author), 2006, Lebensweltorientierte Soziale Arbeit. Ein wissenschaftliches Praxiskonzept, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59997