Feindseliges, drangsalierendes und schikanierendes Verhalten in der Arbeitswelt - das assoziiert die breite Öffentlichkeit mit Mobbing. Mobbing ist ein Modewort für ein Phänomen, das so alt ist wie das gemeinsame Arbeiten der Menschen und das, verbunden mit dem zunehmenden Leistungs- und verschärften Konkurrenzdruck am Arbeitsplatz, eine neue Dimension annimmt. Es geht auf das englische Wort „mob“ zurück. Als Verb „to mob“ hat das Wort die Bedeutung von „anpöbeln, angreifen, attackieren, lärmend über jemanden herfallen “. Das Substantiv „mob“ beschreibt einen „zusammengerotteten Pöbelhaufen; ein Gesindel, Bande, Sippschaft“. Heutzutage wird demnach der Terminus Mobbing benutzt, um die Handlung von Menschen zu bezeichnen, die - überwiegend am Arbeitsplatz -Mitarbeiter/innen, Kolleginnen/Kollegen oder Vorgesetzte schikanieren. Differenzierend kann von Bossing gesprochen werden, wenn die Schikane von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch deren Vorgesetzte stattfindet. Wird in der Schule unter Schülern gemobbt, hat sich der Begriff Bullying durchgesetzt. Es ist vorauszuschicken, dass es in der Literatur unzählige verschiedene Definitionen zu dem Begriff Mobbing gibt, die alle auf ihre Weise richtig und wahr sind. Die am weitesten verbreitete Definition ist die von dem wohl bekanntesten Mobbingforscher Leymann: „Der Begriff Mobbing beschreibt negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind (von einer oder mehreren anderen) und die sehr oft und über einen längeren Zeitraum hinaus vorkommen und damit die Beziehung zwischen Täter und Opfer kennzeichnen.“ Leymann hat nach empirischen Untersuchungen 45 Handlungen aufgelistet, die charakteristisch für das Mobben sind. Er behauptet, dass, wenn eine oder mehrere dieser 45 genau beschriebenen Aktionen über ein halbes Jahr oder länger mindestens einmal pro Woche vorkommen, von Mobbing gesprochen werden kann.
Diese Handlungen, auf die an späterer Stelle noch genauer eingegangen werden soll, beinhalten Angriffe auf die Möglichkeiten, sich mitzuteilen, Angriffe auf die sozialen Beziehungen, auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation sowie auf die Gesundheit und Auswirkungen auf das soziale Ansehen. Da Leymanns Definition jedoch nicht alle relevanten Aspekte und Problematiken hinsichtlich eines Mobbingfalles aufweist, soll im Folgenden seine Definition ergänzt bzw. korrigiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was ist Mobbing?
- 2. Warum wird gemobbt?
- 2.1. Weshalb mobbt der Täter?
- 2.2. Gibt es „typische“ Mobbing-Opfer?
- 2.3. Gibt es mögliche Defizite in der Arbeitsorganisation?
- 3. Wie wird gemobbt?
- 4. Welche Folgen entstehen für Opfer und Täter?
- 5. Gibt es Schutzmöglichkeiten?
- 6. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Mobbings am Arbeitsplatz. Sie untersucht die Ursachen, die Formen und die Folgen von Mobbing und beleuchtet die möglichen Schutzmöglichkeiten für Betroffene. Die Arbeit analysiert die psychologischen und sozialen Aspekte von Mobbing und beleuchtet die Rolle der Arbeitsorganisation im Kontext von Mobbing.
- Definition und Erscheinungsformen von Mobbing
- Ursachen und Motive von Mobbing
- Folgen von Mobbing für Opfer und Täter
- Prävention und Intervention im Mobbing-Kontext
- Die Rolle der Arbeitsorganisation im Umgang mit Mobbing
Zusammenfassung der Kapitel
1. Was ist Mobbing?
Dieses Kapitel definiert den Begriff Mobbing und stellt die verschiedenen Formen von Mobbing dar. Es erläutert die verschiedenen Definitionen von Mobbing in der Literatur und fokussiert auf die Definition von Leymann, die eine der am weitesten verbreiteten Definitionen von Mobbing ist. Das Kapitel verdeutlicht die verschiedenen Handlungsweisen, die typischerweise im Mobbing-Kontext auftreten.
2. Warum wird gemobbt?
Das Kapitel analysiert die verschiedenen Ursachen von Mobbing. Es werden die Motive und Antriebe des Täters beleuchtet sowie die Rolle des Opfers und der Arbeitsorganisation im Entstehungsprozess von Mobbing untersucht. Das Kapitel geht auf die Frage ein, ob bestimmte Verhaltensweisen oder Merkmale das Risiko erhöhen, zum Opfer von Mobbing zu werden.
Schlüsselwörter
Mobbing, Psychoterror, Arbeitsplatz, Täter, Opfer, Arbeitsorganisation, Definition, Ursachen, Folgen, Schutzmöglichkeiten, Prävention, Intervention, Bullying, Bossing
- Arbeit zitieren
- Rico Kullik (Autor:in), Kristin Eberling (Autor:in), 2006, Mobbing - Psychoterror am Arbeitsplatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61415