Thema der folgenden studentischen Hausarbeit ist die Schlacht von Tannenberg 1410 und ihre Darstellung, 504 Jahre später, im ersten Weltkrieg. Warum wurde eine Schlacht des ersten Weltkrieges als Revanche für eine Niederlage gesehen , die man 504 Jahre zuvor erlitten hatte, obgleich weder Ort noch Kampfparteien vergleichbar waren ? Auf diese Frage verweist auch ein Zitat von Hindenburg , nach dem Sieg über die russische Armee 1914: „Bei Tannenberg […] wurde 1410 das Ordensheer von den Polen und Litauern vernichtet. Jetzt nach 504 Jahren, kam die Revanche“ Erst im Nachhinein wurde sie zu Propagandazwecken in Schlacht bei Tannenberg umbenannt. Die einzige in der deutschen Geschichtsschreibung bekannte Schlacht bei Tannenberg fand am 15 Juli im Jahre 1410 statt.
Zur Diskussion dieser Frage, werden in meiner Hausarbeit Quellen des 1.Weltkrieges und des Mittelalters herangezogen.
Hauptquellen sind der Schlachtbericht von General Ludendorff und die Bandria Prutenorum von Dlugosz. Zu Beginn steht ein Bericht, zu den Auslösern der Schlacht von Tannenberg 1410 und ihrem Ausgang. Außerdem befasse ich mich mit der Propaganda der Schlacht von Tannenberg 1914. Hierbei gilt es die Parallelen und Unterschiede herauszustellen. Der Schlachtverlauf selbst ist nicht vergleichbar, wohl aber die Hintergründe, die Menschen immer wieder veranlasst Kriege zuführen. Ein Teil meiner Arbeit ist auch die nähere Betrachtung der Strategie, die hinter dieser Propaganda stand.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Schlacht von Tannenberg 1410
- Die Vorgeschichte
- Der Schlachtverlauf
- Die Folgen der Schlacht von Tannenberg
- Die polnische Darstellung der Schlacht
- Die Schlacht von Tannenberg 1914
- Vorgeschichte und Schlachtverlauf 1914
- Folgen der Schlacht und die Propaganda nach dem Sieg
- Mythos von Tannenberg am Beispiel des Tannenbergdenkmals:
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Schlacht von Tannenberg im Kontext ihrer unterschiedlichen Darstellungen im 15. und 20. Jahrhundert. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, weshalb die Schlacht von Tannenberg 1914 als Revanche für die Niederlage des Deutschen Ordens im Jahre 1410 betrachtet wurde, obwohl Ort, Zeit und Konfliktparteien nicht vergleichbar sind. Die Arbeit befasst sich mit den historischen Hintergründen der beiden Schlachten und analysiert die propagandistische Instrumentalisierung der Schlacht von Tannenberg 1914 im Kontext der deutschen Kriegsführung.
- Die Schlacht von Tannenberg 1410 als historisches Ereignis
- Die Propaganda der Schlacht von Tannenberg 1914 und ihre Funktion im Kontext der deutschen Kriegsführung
- Die Konstruktion des „Mythos von Tannenberg“
- Die Parallelen und Unterschiede zwischen den beiden Schlachten
- Die Rolle des historischen Narrativs in der Konstruktion von Identität und Kriegführung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und erläutert die Forschungsfrage sowie die methodische Vorgehensweise. Kapitel 2 widmet sich der Schlacht von Tannenberg 1410. Hier werden die historischen Hintergründe, der Schlachtverlauf und die Folgen der Schlacht analysiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die polnische Darstellung der Schlacht gelegt. Kapitel 3 behandelt die Schlacht von Tannenberg 1914. Hier wird die Vorgeschichte und der Schlachtverlauf beschrieben, sowie die Rolle der Propaganda im Kontext des deutschen Sieges beleuchtet. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird im Kapitel 4 der Mythos von Tannenberg am Beispiel des Tannenbergdenkmals analysiert. Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Themen Kriegspropaganda, Geschichtskonstruktion, Mythosbildung, deutsche Geschichte, polnische Geschichte, Schlacht von Tannenberg, Deutscher Orden, Erster Weltkrieg, Mittelalter, Historiographie.
- Quote paper
- Birk Grüling (Author), 2004, Die Schlacht von Tannenberg aus der Sicht des ersten Weltkrieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61702