Eisenmangel ist die häufigste Mangelerkrankung beim Menschen. Weltweit leiden daran mehr als 3,5 Milliarden Menschen. Berechnungen der WHO zufolge gelten in Südostasien und Afrika etwa 45 % der Frauen im reproduktiven Alter als anämisch (WHO, 1999). In wirtschaftlich entwickelteren Ländern kommt Eisenmangelanämie seltener vor, ist aber dennoch die häufigste ernährungsbedingte Krankheit. In den USA und Mitteleuropa beträgt die Prävalenz für Eisenmangel ca. 10 %. Die vorliegende Recherche beschränkt sich auf den Eisenmangel unter Ernährungsbedingungen in westlichen Industrienationen, da Ursachen, Nahrungszusammensetzung, allgemeine Ernährungslage, sowie
Therapiemöglichkeiten in Europa, den USA und Australien andere sind als in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Arbeit gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der Wissenschaft und aktuelle Ansätze im Forschungs- und therapeutischen Bereich. Im Fokus steht das Problem des Eisenmangels als Symptom und Ursache von Krankheiten, sowie die Therapiemöglichkeiten dieser Mangelerscheinung. Folgenden Fragen sollen im Verlauf dieser Arbeit beantwortet werden: Welche Faktoren sind für die Entstehung eines Eisenmangels entscheidend? Wie ist die Risikogruppe einer Eisenmangelanämie charakterisiert? Welche Auswirkungen hat Eisenmangel auf Gesundheit und Wohlbefinden? Wie kann man auf persönlicher, staatlicher und klinischer Ebene dem Problem des Eisenmangels entgegenwirken?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Funktion und Bedeutung von Eisen im menschlichen Organismus
- Eisenstoffwechsel
- Intestinale Eisenabsorption
- Laktoferrin-gebundenes Eisen
- Häm-gebundenes Eisen
- Nicht-Häm-gebundenes Eisen
- Die Fe²*-Aufnahme - Der Divalent-Metal-Transporter 1-Weg
- Die Fe3+-Aufnahme - Der Integrin-Mobilferrin-Paraferrin-Weg
- Intrazellulärer Eisentransport im Enterozyten
- Transport des Eisens an die basolaterale Enterozytenoberfläche
- Regulation der intestinalen Eisenaufnahme
- Eisentransport
- Aufnahme des Eisens in Körperzellen
- Eisenspeicherung
- Ferritin
- Hämosiderin
- Eisenausscheidung
- Eisenmangel
- Definition eines Eisenmangels
- Klassifikation Eisenmangel
- Prälatenter Eisenmangel
- Latenter Eisenmangel
- Manifester Eisenmangel- Eisenmangelanämie
- Untersuchungsparameter
- Hämoglobin (Hb)
- Erythrozytenindices
- Transferrin und Transferrinsättigung
- Serumferritin
- C-reaktives Protein (CRP)
- Erythrozytenporphyrin /Zinkprotoporphyrin (FEP/ZPP)
- Löslicher Transferrinrezeptor (sTfR)
- Ferritin-Index
- Bestimmung des Retikulozytenhämoglobins (CHr)
- Anteil der hypochromen Erythrozyten (HYPO)
- Ursachen
- Erhöhter Bedarf
- Wachstum
- Schwangerschaft, Geburt, Stillzeit
- Erhöhter Verlust
- Gastrointestinale Blutverluste
- Pulmonale Blutverluste
- Urogenitale Blutverluste
- Menstruation
- Blutspenden
- Iatrogener Blutverlust
- Leistungssport
- Verminderte Absorption
- Ernährung
- Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsbestandteilen
- Vegetarismus
- Interaktion mit Medikamenten
- Beschleunigte Darmpassage
- Malabsorption
- Zöliakie
- Resektionen
- Alter
- Funktioneller Eisenmangel
- Auswirkungen
- Unspezifische Symptome
- Plummer-Vinson-Syndrom
- Beeinträchtigung des Immunsystems
- Verminderte geistige Leistungsfähigkeit
- Neurologische Veränderungen im Kindesalter
- Störungen in der Neurotransmittersynthese
- Hypomyelination
- Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
- Sauerstofftransport
- Herz
- Stoffwechselenzyme
- Schilddrüse
- Eisenmangel in der Schwangerschaft
- Weitere Auswirkungen
- Therapie
- Eisensupplementation
- Orale Supplementation
- Orale Eisensalze
- Hämgebundenes Eisen
- Parenterale Supplementation
- Rekombinantes menschliches Erythropoetin (rHu-EPO)
- Fortifikation von Nahrungsmitteln
- Diätempfehlung
- Erhöhung des Anteils Eisen-Absorptions-erleichternder Stoffe
- Senkung des Anteils an Eisen-Absorptions-Antagonisten
- Vermeidung hoher Dosen anderer Ergänzungsstoffe
- Anpassung der Zubereitungsmethoden
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Ursachen und Wirkungen von Eisenmangel im menschlichen Organismus. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis des Eisenstoffwechsels und seiner Regulierung sowie der verschiedenen Faktoren, die zu einem Eisenmangel führen können, zu vermitteln. Neben der Beschreibung der Symptome und Auswirkungen von Eisenmangel werden auch die verschiedenen Therapieansätze und -möglichkeiten diskutiert.
- Eisenstoffwechsel und seine Regulation
- Ursachen für Eisenmangel
- Symptome und Folgen von Eisenmangel
- Diagnostik und Therapie von Eisenmangel
- Prävention von Eisenmangel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Funktion und Bedeutung von Eisen im menschlichen Organismus ein. Das zweite Kapitel behandelt den Eisenstoffwechsel, wobei die intestinale Eisenabsorption, der Eisentransport, die Aufnahme des Eisens in Körperzellen und die Eisenspeicherung im Detail erläutert werden. Das dritte Kapitel widmet sich dem Thema Eisenmangel, definiert diesen und klassifiziert ihn in verschiedene Stadien. Es werden die relevanten Untersuchungsparameter zur Diagnose eines Eisenmangels beschrieben. Das vierte Kapitel beleuchtet die verschiedenen Ursachen für einen Eisenmangel, wie erhöhter Bedarf, erhöhter Verlust, verminderte Absorption und funktioneller Eisenmangel. Die fünfte Kapitel beschreibt die vielfältigen Auswirkungen von Eisenmangel auf den menschlichen Körper, von unspezifischen Symptomen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Das sechste Kapitel befasst sich mit der Therapie von Eisenmangel und stellt die verschiedenen Optionen der Eisensupplementation und die Diätempfehlung vor.
Schlüsselwörter
Eisenstoffwechsel, intestinale Eisenabsorption, Eisentransport, Eisenspeicherung, Eisenmangel, Hämoglobin, Erythrozytenindices, Transferrin, Ferritin, Ursachen, Symptome, Auswirkungen, Therapie, Eisensupplementation, Diätempfehlung.
- Arbeit zitieren
- Katrin Warnke (Autor:in), 2006, Ursachen und Wirkungen von Eisenmangel im menschlichen Organismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62094