Im Folgenden werden die zehn Thesen zur Integration von behinderten Kindern von Jakob Muth analysiert und im Hinblick auf ihre Verwirklichung untersucht. Aufgrund der inzwischen vergangenen zwanzig Jahre seit Erscheinen des Artikels, bietet sich daher auch ein Rückblick an, der zeigen soll, ob in diesen Jahren eine Veränderung des integrativen Ansatzes stattgefunden hat.
Als erstes stellt sich die Frage, wer integriert werden soll. Gibt es hierzu die notwendigen Voraussetzungen organisatorischer und personeller Art? Es findet also eine Definition der zu integrierenden Person statt und auch der nötigen Voraussetzungen.
Zum zweiten ist die Frage wichtig, wer ist derjenige, integrieren soll? Ist es der Sonderpädagoge, der begleitend das Kind unterrichtet oder ist es die Regelschullehrerin, die in ihrer Klasse die zu integrierende Person mit unterrichtet?
Drittens müssen die Ziele der Integration klar definiert sein. Wozu wird integriert und in welchem Bereich? Ist es nur eine vorübergehende Integration oder soll sie von Dauer sein. Zudem stellt sich die Frage, wer diese Ziele definiert. Die Eltern, die Schule, das Kind oder - bestenfalls - alle zusammen?
Letztens und wohl auch die wichtigste Frage. Ist die Integration ein Prozess oder ein Zustand? Wurde die zu integrierende Person schon in die Gemeinschaft integriert oder wird sie gerade in diese integriert? Es ist nicht unerheblich, diese sehr feine Unterscheidung zu machen, denn gerade hier zeigt sich, ob die Integration am Ziel ist oder auf dem Weg dahin.
Nach Speck erschwert sich die Diskussion der Integration dadurch, "dass sich der Begriff "Integration" einer genaueren Bestimmung entzieht, so dass vielerlei darunter zu verstehen ist... Der Grad der Integriertheit kann auf Grund persönlicher und sozialer Gegebenheiten recht unterschiedlich sein, wird also im wesentlichen subjektiv bestimmt."
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erläuterung der zehn Thesen
- Integration als Grundrecht
- Integration beginnt in der französischen Revolution
- Integration ist unteilbar
- Integration als Gemeinsamkeit aller ist die Norm, die, weil sie die Norm ist, nicht begründet werden muß
- Integration sperrt sich gegen jede Defizitorientierung in der Schule
- Integration kann nicht durch Schulversuche begründet werden
- Integration verträgt sich nicht mit dem Sonderschulaufnahmeverfahren
- Integration braucht Regelungen hinsichtlich der Klassenfrequenzen in den verschiedenen Stufen der allgemeinen Schulen
- Integration als Gemeinsamkeit von Behinderten und Nichtbehinderten will gelebt sein
- Die Grundrechte des Menschen aus dem Grundgesetz der BRD auf Behinderte hin umformuliert
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die zehn Thesen zur Integration von behinderten Kindern von Jakob Muth und untersucht deren Verwirklichung im Kontext der letzten zwanzig Jahre. Der Autor befasst sich mit der Entwicklung der Integration, betrachtet die Veränderungen und zeigt auf, ob sich in diesem Zeitraum eine signifikante Entwicklung vollzogen hat.
- Die Bedeutung von Integration als Grundrecht
- Die historische Entwicklung des Integrationsgedankens
- Die Bedeutung von Gleichberechtigung und Inklusion
- Die Rolle des Bildungssystems in der Integration
- Die Herausforderungen und Chancen der Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung befasst sich mit der Definition des Begriffs Integration und stellt verschiedene Fragen, die im Zusammenhang mit dem Thema relevant sind. Dabei werden Aspekte wie die zu integrierende Person, derjenige, der integriert, die Ziele der Integration und der Charakter der Integration als Prozess oder Zustand diskutiert.
Erläuterung der zehn Thesen
In diesem Kapitel werden die zehn Thesen von Jakob Muth im Detail erläutert und analysiert. Der Autor beleuchtet die einzelnen Thesen und bezieht sich dabei auf den historischen Kontext und die aktuelle Situation.
Schlüsselwörter
Integration, Behinderte Kinder, Jakob Muth, Grundrecht, Französische Revolution, Gleichberechtigung, Inklusion, Bildungssystem, Sonderpädagogik, Regelschulen, Klassenfrequenzen, Grundgesetz, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Thomas Fey (Autor:in), 2001, Zehn Thesen zur Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen von Jakob Muth, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6216