Diese Arbeit beschäftigt sich mit Hans Jonas und seiner Ethik der Verantwortung im technologischen Zeitalter des 21. Jahrhunderts. Hierbei soll dargestellt werden, inwiefern Hans Jonas Denkmöglichkeit des ohnmächtigen Gottes den Menschen in seinem Selbstbewusstsein beeinflusst. Könnte ein ohnmächtiger Gott dazu beitragen, dass sich der Mensch im Zuge seiner stetigen Technologisierung selber als Gott fühlt? Die Entwicklung der Gentechnik lässt Vergleiche dieser Art zu. Der Mensch kann sich als Schöpfer betätigen und seine Rasse nach seinem Willen formen und verändern. Durch die Abstinenz eines strafenden Gottes, wie es das Bild des alten Testaments zeigt, wird der Mensch in seiner zerstörerischen Kreativität nicht eingeschränkt, da nach der Konzeption von Jonas Gott nicht mehr als zuschauen kann. So ist es Gott nicht möglich in die Welt, wie sie sich der Mensch durch die Technik selber schaffen kann, einzugreifen und ihn an der Zerstörung seiner Schöpfung zu hindern. Jonas entwickelt eine Konzeption der Verantwortung, verknüpft mit einem technologischem Imperativ, die den Menschen an der fortschreitenden Zerstörung der Erde hindern sollen: “Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf der Erde.” (vgl. Wiese, 2003, S. 134). Kann der Mensch sich jedoch wirklich ohne eine starke Hand Gottes selber züchtigen und besinnen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der ohnmächtige Gott
- Der Mensch und die Technik
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ethik der Verantwortung, die Hans Jonas im Kontext des technologischen Zeitalters des 21. Jahrhunderts entwickelt hat. Im Fokus steht dabei die Frage, inwiefern Jonas' Konzept des ohnmächtigen Gottes das Selbstverständnis des Menschen beeinflusst.
- Der ohnmächtige Gott und seine Implikationen für die menschliche Verantwortung
- Die technologische Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Natur und den Menschen
- Die ethische Dimension des menschlichen Handelns im technologischen Zeitalter
- Die Heuristik der Furcht als Leitprinzip für verantwortliches Handeln
- Die Parallelen und Distanzen zwischen Jonas' Denken und dem von Martin Heidegger
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die zentrale Frage der Arbeit dar, nämlich die Auswirkungen des ohnmächtigen Gottes auf das Selbstverständnis des Menschen in Zeiten der technologischen Entwicklung. Die Bedeutung der Verantwortung im technologischen Kontext wird hervorgehoben, und es wird auf das Prinzip der Verantwortung im Sinne von Hans Jonas eingegangen.
- Der ohnmächtige Gott: Dieses Kapitel präsentiert Jonas' Konzept des ohnmächtigen Gottes als Antwort auf die Frage nach Gottes Nicht-Eingreifen in das Leid der Welt, insbesondere im Kontext des Holocaust. Die Abgabe der göttlichen Allmacht durch Gott und die daraus resultierende Ohnmacht werden erläutert.
- Der Mensch und die Technik: Dieses Kapitel thematisiert die technologische Entwicklung im Kontext der Ethik der Verantwortung. Jonas' Sichtweise auf die Technologie und ihre potentiellen Gefahren, insbesondere im Hinblick auf die Gentechnik, werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themenbereiche der Arbeit sind die Ethik der Verantwortung, der ohnmächtige Gott, die technologische Entwicklung, die Heuristik der Furcht, die Zukunft der Menschheit und die ethische Dimension des menschlichen Handelns in der modernen Welt. Die Arbeit befasst sich mit den Implikationen von Jonas' philosophischen Konzepten für unser Selbstverständnis und unsere Verantwortung im technologischen Zeitalter.
- Arbeit zitieren
- Christian Gülisch (Autor:in), 2006, Hans Jonas: Das Prinzip der Verantwortung des Menschen unter den Augen eines ohnmächtigen Gottes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62415