In der vorliegenden Arbeit wird die Organisationssoziologie von Michel Crozier und Erhard Friedberg, dargestellt in dem Band „Die Zwänge kollektiven Handelns: Über Macht und Organisation“, als ein Versuch gelesen, in die – gerade auch soziale – Unstrukturiertheit und scheinbare Verworrenheit und Undurchschaubarkeit organisationaler Gegenwart eine Struktur hineinzudenken. Wenn dabei von „Unstrukturiertheit“ und „Undurchschaubarkeit“ die Rede ist, dann ist damit keineswegs die Abwesenheit formaler Zwänge gemeint. Crozier und Friedberg versuchen vielmehr, jenseits formaler Regel- und Kontrollmechanismen die Frage zu klären, wie Organisationen, und der einzelne Akteur in ihnen, angesichts gegenwärtiger Unsicherheit und der Abwesenheit konkreter Verhaltensmaßstäbe funktionieren können.
In allgemein verständlicher Weise stellt die Arbeit im ersten Kapitel zunächst den spezifischen Blick der Autoren auf ihren Gegenstand vor und erläutert ihre zentralen Begrifflichkeiten. Im zweiten Kapitel werden konkrete Handlungssysteme beschrieben als verallgemeinerungsfähiges Pendant zum Spezialfall der Organisation. Das dritte Kapitel schließlich stellt Croziers und Friedbergs Konzept von Entscheidung und sozialem Wandel in konkreten Handlungssystemen vor.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Akteur, Organisation und Umwelt
- Strategisches Denken und systemisches Denken
- Macht und Spiele
- Organisation und Umwelt
- Das konkrete Handlungssystem
- Das konkrete Handlungssystem und seine Bedeutung für die Analyse
- Die strategische Analyse konkreter Handlungssysteme
- Ein Beispiel
- Entscheidungstheorie und sozialer Wandel im konkreten Handlungssystem
- Rationalität von Entscheidungen
- Wandel als Phänomen des Systems
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Organisationssoziologie von Michel Crozier und Erhard Friedberg, wie sie in ihrem Werk „Die Zwänge kollektiven Handelns: Über Macht und Organisation“ dargestellt wird. Das Hauptziel der Arbeit ist es, die Denkweise der Autoren zu verstehen, wie Organisationen und Akteure in ihnen angesichts zunehmender Unsicherheit und des Mangels an konkreten Verhaltensmaßstäben funktionieren.
- Strategisches Denken und systemisches Denken als analytische Verfahren zur Analyse von Organisationen
- Das Konzept des konkreten Handlungssystems und seine Bedeutung für die Analyse
- Die Rolle von Macht und Spielen in Organisationen
- Entscheidungstheorie und sozialer Wandel im Kontext des konkreten Handlungssystems
- Die Frage nach der Freiheit und Autonomie des Akteurs in organisationalen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Aktualität und Relevanz des Themas „Zwang und Autonomie in konkreten Handlungssystemen“ dar, indem sie den Kontext der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen und die damit verbundenen Herausforderungen für Organisationen und Akteure beschreibt.
- Akteur, Organisation und Umwelt: Dieses Kapitel führt die beiden zentralen Denkweisen der Autoren, das „strategische Denken“ und das „systemische Denken“, ein. Es wird erklärt, wie diese Denkweisen das Verhältnis zwischen Akteur und Organisation aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten.
- Das konkrete Handlungssystem: Dieses Kapitel fokussiert auf die Definition und Bedeutung des „konkreten Handlungssystems“ für die Analyse. Es zeigt, wie die Autoren die strategische Analyse von konkreten Handlungssystemen durchführen, um die Dynamiken von Macht und Einfluss in Organisationen zu verstehen.
- Entscheidungstheorie und sozialer Wandel im konkreten Handlungssystem: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle von Entscheidungen in Organisationen und untersucht, wie diese Entscheidungen im Kontext des konkreten Handlungssystems getroffen werden. Es geht auch auf die Frage ein, wie sozialer Wandel im Rahmen dieses Systems betrachtet werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Organisationssoziologie von Michel Crozier und Erhard Friedberg, insbesondere auf ihre Analyse von Macht und Organisation in konkreten Handlungssystemen. Schlüsselkonzepte sind strategisches Denken, systemisches Denken, Handlungsfreiheit, Machtstrukturen, Spiele, Entscheidungen, und sozialer Wandel.
- Quote paper
- Merle Rehberg (Author), 2006, Zwang und Autonomie in konkreten Handlungssystemen - Ein Überblick über die Organisationssoziologie von Michel Crozier und Erhard Friedberg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62440