Die Theorien der Internationalen Beziehungen wurden lange Zeit von der Kontroverse um den „Primat der Innenpolitik“ und den „Primat der Außenpolitik“ dominiert. Da die Wirklichkeit aber immer komplexer wird, und beispielsweise neue Akteure in die außenpolitische Analyse einbezogen werden müssen, greifen diese Ansätze zu kurz.
Zwar wird der Handlungsspielraum eines Staates im internationalen System auch durch die Anzahl der Großmächte und dem Anteil eines Staates an den materiellen und institutionellen Machtressourcen bestimmt, doch wird in
dieser Arbeit in Anlehnung an Müller und Risse-Kappen davon ausgegangen, dass internationale Politik nur erklärt werden kann, wenn die drei Ebenen politisches System, Gesellschaft und internationale Beziehungen bzw. Außenpolitik zusammen betrachtet werden. Daher wird im Folgenden nach der theoretischen Einbettung auf die innere Verfasstheit Frankreichs, auf Charakteristika der gesellschaftlichen Struktur und die Außenpolitik eingegangen. In einem weiteren Kapitel werden anhand der Europa- und der Verteidigungspolitik und der sicherheitspolitischen Orientierungen Kooperationsmuster dargestellt. Es soll deutlich werden, dass nicht nur das politische System durch die sehr starke Stellung des französischen Staatspräsidenten gekennzeichnet ist (der auch die stark gespaltene Nation zusammenhält), sondern auch die Außenpolitik durch das Prinzip der
Souveränität bestimmt ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Theoretische Einbettung
- 2. Politisches System Frankreichs
- 2.1 Staatsstruktur
- 2.2 Gewaltenteilung
- 3. Gesellschaftsstruktur Frankreichs
- 4. Außenpolitik
- 5. Kooperationsmuster
- 5.1 Europapolitik
- 5.2 Verteidigungspolitik
- 5.3 Sicherheitspolitik
- 5.4 Fazit
- III. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die innenpolitisch-gesellschaftlichen Bedingungen institutionalisierter Kooperation in den internationalen Beziehungen, anhand Frankreichs als Fallstudie. Sie zielt darauf ab, die Wechselwirkung zwischen dem politischen System, der Gesellschaftsstruktur und der Außenpolitik Frankreichs zu analysieren und deren Einfluss auf die Kooperationsmuster Frankreichs in Europa, in der Verteidigungspolitik und in der Sicherheitspolitik zu beleuchten.
- Das Verhältnis von Innen- und Außenpolitik
- Die Rolle des französischen Staatspräsidenten und die Bedeutung der Souveränität
- Die gesellschaftliche Struktur und ihre Auswirkungen auf die Außenpolitik
- Die Kooperationsmuster Frankreichs in verschiedenen Politikbereichen
- Die Bedeutung des politischen Systems für die außenpolitische Handlungsfähigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den theoretischen Rahmen der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung der innenpolitisch-gesellschaftlichen Bedingungen für die Analyse internationaler Beziehungen. Der Hauptteil befasst sich mit der theoretischen Einbettung, dem politischen System Frankreichs, der Gesellschaftsstruktur und der Außenpolitik. In einem weiteren Kapitel werden die Kooperationsmuster Frankreichs in der Europapolitik, der Verteidigungspolitik und der Sicherheitspolitik anhand von Beispielen dargestellt.
Schlüsselwörter
Internationale Beziehungen, Frankreich, Kooperation, Außenpolitik, Europapolitik, Verteidigungspolitik, Sicherheitspolitik, Staatspräsident, Souveränität, Gesellschaftsstruktur, politisches System, Primat der Innenpolitik, Primat der Außenpolitik.
- Arbeit zitieren
- Rocio Torregrosa (Autor:in), 2006, Warum kooperieren Staaten? Innenpolitisch-gesellschaftliche Bedingungen institutionalisierter Kooperation in den internationalen Beziehungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62679