Die Freizügigkeit auf dem Arbeitsmarkt ist sowohl für die Menschen der heutigen Europäischen Union wie auch für die der Beitrittskandidaten ein gewichtiger und somit viel diskutierter Aspekt der EU-Osterweiterung. Die Möglichkeit, in einem anderen Land zu arbeiten, ist für viele Menschen aus den Beitrittskandidaten-Ländern einer der unmittelbarsten Vorteile des EU-Beitritts.
Betrachtet man die Zuwanderungsprognosen, so werden Österreich und Deutschland die wesentlichen Zielländer für die Migration darstellen.
Das Ausmaß der Arbeitslosigkeit in Deutschland ist eng mit einer Verschiebung der relativen Arbeitsnachfrage verbunden. Dies gilt insbesondere für die steigende Arbeitslosigkeit gering qualifizierter Erwerbspersonen. Empirische Studien zeigen, dass der Strukturwandel in den Produktionsprozessen eine deutliche Verschiebung der Arbeitsnachfrage von geringer zu höher qualifizierten Arbeitskräften bedingt hat.
Wurde bis vor knapp zwei Jahren noch überwiegend von anhaltender Massenarbeitslosigkeit gesprochen, so ist inzwischen ein Diskurswechsel erfolgt. Arbeitgeber befürchten aufgrund der Qualifikationsmängel der Arbeitskräfte Wachstumshindernisse in den Zukunftsindustrien.
"Der Fachkräftebedarf bei gleichzeitiger struktureller Arbeitslosigkeit ist immer auch eine Folge der Wirtschafts- und Ordnungspolitik: Institutionelle Ineffizienzen verhindern oft, dass Ungleichgewichte in einen Gleichgewichtszustand übergehen können."
Für die Deckung kurz- bis mittelfristiger deutscher Fachkräftebedarfe gibt es unterschiedliche Ansätze. Neben der sogenannten "Greencard-Initiative" der Deutschen Bundesregierung sowie der anhaltenden Debatte um das Zuwanderungsgesetz, sehen viele auch eine Chance in der Internalisierung mittel- und osteuropäischer Arbeitskräftepotenziale im Rahmen der EU-Osterweiterung.
Hier stellt sich die Frage, inwieweit eine Zuwanderung aus den Beitrittsländern Mittel- und Ost-Europas (MOE) dazu geeignet wäre den bestehenden deutschen Fachkräftemangel zu reduzieren, welche Probleme hiermit verbunden sein bzw. sich hierdurch ergeben könnten und was eine solche Zuwanderung im wesentlichen von anderen Konzepten unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Arbeitskräftemigration sowie deren Effekte auf den Arbeitsmarkt.
- Ökonomische Determinanten der Arbeitskräftemigration.
- Makroökonomische Ebene der Wanderungsentscheidung.
- Individuelle Ebene der Wanderungsentscheidung.
- Allgemeine Arbeitsmarkteffekte durch Zuwanderung
- Theoretische Grundlagen....
- Arbeitsmarktgleichgewicht im klassischen Modell
- Marktversagen..
- Starrheit der Löhne
- Mismatching..
- Zuwanderungseffekte
- Die Arbeitsmarktsituation in Deutschland.
- Erwerbspersonenangebot (Beschäftigte, Arbeitslose).
- Arbeitskräftenachfrage (Stellenmarkt)....
- Fachkräftemangel bei hoher Arbeitslosigkeit......
- Ursachen des vermeintlichen Widerspruches.
- Strategien zur Deckung des Arbeitskräftebedarfs.
- Aktivierungs-, Arbeitszeit-, Ausschöpfungs- und Bildungsstrategien……………………..
- Zuwanderungsstrategie
- Arbeitsmarktbedingte Zuwanderung
- Green-Card-Initiative und Zuwanderungsgesetz...
- Freizügigkeit statt konzeptioneller, selektiver Zuwanderung
- Die Kräfte-Potentiale der MOE-Länder....………………
- Erfahrungen bisheriger Ost-West-Migration
- Das Erwerbspersonenangebot.
- Sektorale Beschäftigungsstruktur…......
- Qualifikationsniveaus der Erwerbspersonen..
- Qualifikationsspezifische Lohnstrukturen im Ost-West-Vergleich.............
- Lohnniveau...
- Lohnentwicklung.
- Lohnstruktur .
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit den Problemen der Deckung des Fachkräftebedarfs durch Zuwanderung aus den Beitrittsländern der EU. Sie analysiert, inwieweit eine Zuwanderung aus den MOE-Ländern dazu geeignet wäre, den bestehenden Fachkräftemangel in Deutschland zu reduzieren und welche Probleme damit verbunden sein könnten. Die Arbeit beleuchtet dabei sowohl die ökonomischen Determinanten der Arbeitskräftemigration als auch die spezifischen Arbeitsmarkteffekte von Zuwanderung.
- Analyse der Arbeitsmarktsituation in Deutschland, insbesondere des Fachkräftemangels und der Ursachen des vermeintlichen Widerspruchs zwischen Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel.
- Bewertung der Potenziale der MOE-Länder im Hinblick auf die Deckung des deutschen Fachkräftebedarfs.
- Untersuchung der ökonomischen Determinanten der Arbeitskräftemigration, sowohl auf makroökonomischer als auch auf individueller Ebene.
- Bewertung der Effekte von Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt, sowohl theoretisch als auch empirisch.
- Analyse verschiedener Strategien zur Deckung des Fachkräftebedarfs, insbesondere der Zuwanderungsstrategie im Kontext der EU-Osterweiterung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik der Arbeitskräftemigration im Kontext der EU-Osterweiterung beleuchtet. Sie zeigt auf, wie die Freizügigkeit auf dem Arbeitsmarkt für die Menschen der Beitrittskandidaten-Länder einen wichtigen Aspekt der EU-Osterweiterung darstellt. Die Arbeit beleuchtet zudem die Befürchtungen der EU-Mitgliedsstaaten, insbesondere Deutschlands, bezüglich der Zunahme der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und steigender Ausgaben für Sozialleistungen.
Kapitel 3 widmet sich der Arbeitskräftemigration sowie deren Effekten auf den Arbeitsmarkt. Es untersucht die ökonomischen Determinanten der Arbeitskräftemigration, sowohl auf makroökonomischer als auch auf individueller Ebene. Dabei werden die theoretischen Grundlagen des Arbeitsmarktgleichgewichts und der Marktversagen im klassischen Modell beleuchtet. Die Effekte von Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt werden ebenfalls analysiert.
Kapitel 4 beleuchtet die Arbeitsmarktsituation in Deutschland, insbesondere das Erwerbspersonenangebot und die Arbeitskräftenachfrage. Der Fokus liegt auf dem Fachkräftemangel bei gleichzeitiger hoher Arbeitslosigkeit. Die Ursachen des vermeintlichen Widerspruchs zwischen Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel werden analysiert, sowie verschiedene Strategien zur Deckung des Arbeitskräftebedarfs vorgestellt.
Kapitel 5 untersucht die Arbeitsmarktbedingte Zuwanderung. Die „Green-Card-Initiative“ und das Zuwanderungsgesetz werden diskutiert, sowie die Chancen und Risiken der Freizügigkeit statt konzeptioneller, selektiver Zuwanderung.
Kapitel 6 beleuchtet die Kräfte-Potentiale der MOE-Länder im Hinblick auf die Deckung des deutschen Fachkräftebedarfs. Es werden Erfahrungen bisheriger Ost-West-Migration analysiert, sowie das Erwerbspersonenangebot der MOE-Länder betrachtet, einschließlich der sektoralen Beschäftigungsstruktur und der Qualifikationsniveaus der Erwerbspersonen.
Kapitel 7 widmet sich den qualifikationsspezifischen Lohnstrukturen im Ost-West-Vergleich. Es werden das Lohnniveau, die Lohnentwicklung und die Lohnstruktur in den MOE-Ländern im Vergleich zu Deutschland analysiert.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Arbeitskräftemigration, Fachkräftemangel, Zuwanderung, Arbeitsmarkt, EU-Osterweiterung und den MOE-Ländern. Dabei werden die ökonomischen Determinanten der Arbeitskräftemigration, die Arbeitsmarkteffekte von Zuwanderung, sowie verschiedene Strategien zur Deckung des Fachkräftebedarfs untersucht. Weitere wichtige Begriffe sind: Green-Card-Initiative, Zuwanderungsgesetz, Freizügigkeit, Qualifikationsniveau, Lohnniveau, Lohnentwicklung, Lohnstruktur.
- Arbeit zitieren
- Heiko Heibel (Autor:in), 2002, Probleme der Deckung des Fachkräftebedarfs durch Zuwanderung aus den Beitrittsländern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6273