Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Tschechische Republik Mitglied der Europäischen Union wird. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik haben sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Aufgrund der vergleichsweise guten Infrastruktur und der stabilen Wirtschaftsentwicklung wird in der Tschechischen Republik viel Geld investiert. Investitionsgüter, vor allem Elektronik, Maschinen und Anlagen, werden von tschechischen Investoren in erster Linie in Deutschland gekauft. Im Investitionsgüterbereich haben Lieferanten aus Deutschland sehr gute Chancen. Die Automobilbranche, ist der Industriezweig mit der dynamischsten Entwicklung in Tschechien. Der Handel zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik wächst beständig.
Bei der Auseinandersetzung mit der Frage nach Chancen und Risiken der tschechisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen müssen sich Unternehmen beider Seiten auch mit dem Verstehen der jeweilig anderen Kultur auseinandersetzen. Die andere Kultur zu verstehen wird im Zuge der Globalisierung zu einem Muss für das Erreichen von Wettbewerbsvorteilen. Voraussetzung für dieses Verstehen ist eine Sensibilisierung für die eigene kulturelle Prägung.
Die starke internationale, wirtschaftliche und politische Verflechtung führt zu steigenden Anforderungen an die Interaktionspartner, die sich in einem immer komplexer werdenden Anspruch an die Fähigkeit zur interkulturellen Kommunikation äußert.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Interaktion von Führungskräften innerhalb der deutsch-tschechischen Wirtschaftsbeziehungen.
Die Intention dabei ist es, Mängel und Chancen der interkulturellen Interaktion von Führungskräften beider Seiten aufzuzeigen. In einem weiteren Schritt will die Arbeit einen Beitrag zur Optimierung der interkulturellen Kommunikation zwischen Vertretern beider Nationen leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Aufbau der Arbeit
- Vorwort
- Deutsch-Tschechische Problematik
- Deutsch-Tschechische Zusammenarbeit
- Tschechische und deutsche Kulturstandards im Vergleich
- Kulturspezifische Werte/Einstellungen
- Das Konzept der Kulturstandards
- Marktwirtschaftliche Kulturstandards und Transformationskulturstandards
- Initiative versus Handlungsblockade
- Qualitätsbewusstsein versus Improvisationstalent
- Individualismus versus Neigung zum Kollektivismus
- Selbstsicherer Interaktionsstil versus vorsichtiger Interaktionsstil
- Verantwortungsgefühl, Ergebnis- und Leistungsorientierung versus Konformismus
- ,,Zeit ist Geld" versus zeitliche Ungebundenheit
- Tschechische und (west)deutsche Kulturstandards im Vergleich
- Personenbezug versus Sachbezug
- Abwertung von Strukturen versus Aufwertung von Strukturen
- Konsekutivität versus Simultanität
- Personenorientierte Kontrolle versus regelorientierte Kontrolle
- Diffusion von Lebens- und Persönlichkeitsbereichen versus Trennung von Lebens- und Persönlichkeitsbereichen
- Starker Kontext versus schwacher Kontext
- Konfliktvermeidung versus Konfliktkonfrontation
- Schwankende Selbstsicherheit versus stabile Selbstsicherheit
- Die Ergebnisse der Befragung
- Das Untersuchungsverfahren
- Die Themen
- Die befragten Unternehmen
- Die befragten Führungskräfte
- Praxis interkultureller Maßnahmen
- Problemhäufigkeit in der Zusammenarbeit
- Relevanz der Probleme für den Geschäftserfolg
- Zufriedenheit mit der Durchführung
- Probleme bei der Durchführung
- Art der durchgeführten Maßnahmen
- Priorisierung von Inhalten
- Gewichtung von Problembereichen
- Probleme mit Relevanz für den Geschäftserfolg
- Interviews: Vertiefung der Themen
- Führungstätigkeit
- Konflikte
- Information
- Unterschiedliche Vorstellungen von Qualifikation
- Unternehmerisches Handeln
- Erfahrungen im Umgang mit Problemfeldern
- Stereotype
- Stereotype im deutsch-tschechischen Kontakt
- Ableitungen aus dem Vergleich
- Empfehlungen
- Die ,,Orientierungstafel"
- Die ,,weichen" Faktoren sind entscheidend
- Was muss der ,,Sender" beachten?
- Sprachkompetenz
- Motivation
- Kontrolle
- Abschließende Bemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Magisterarbeit befasst sich mit den Problemfeldern und Erfolgsfaktoren in der Interaktion zwischen deutschen und tschechischen Führungskräften im Kontext interkultureller Trainings. Ziel der Arbeit ist es, ein tieferes Verständnis für die kulturellen Unterschiede zwischen deutschen und tschechischen Führungskräften zu entwickeln und deren Auswirkungen auf die Zusammenarbeit in Unternehmen zu analysieren.
- Kulturelle Unterschiede zwischen deutschen und tschechischen Führungskräften
- Die Rolle von Kulturstandards in der Interaktion zwischen Führungskräften
- Erfolgsfaktoren für interkulturelle Trainings
- Empfehlungen für die Gestaltung interkultureller Trainings
- Analyse der Ergebnisse einer Befragung von Führungskräften in deutsch-tschechischen Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel werden die Problemstellung der Arbeit und der Aufbau der Arbeit erläutert. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der deutsch-tschechischen Problematik, während das dritte Kapitel die deutsch-tschechische Zusammenarbeit beleuchtet. Im vierten Kapitel werden tschechische und deutsche Kulturstandards im Vergleich vorgestellt. Dabei werden kulturspezifische Werte und Einstellungen, das Konzept der Kulturstandards und marktwirtschaftliche sowie Transformationskulturstandards diskutiert. Das fünfte Kapitel analysiert die Ergebnisse einer Befragung von Führungskräften in deutsch-tschechischen Unternehmen. Es werden die Themen, befragten Unternehmen und befragten Führungskräfte sowie die Praxis interkultureller Maßnahmen näher betrachtet. Schließlich werden im sechsten Kapitel Empfehlungen für die Gestaltung interkultureller Trainings gegeben. Die Arbeit schließt mit einer abschließenden Bemerkung.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Trainings, deutsch-tschechische Zusammenarbeit, Kulturstandards, Führungskräfte, Problemfelder, Erfolgsfaktoren, Befragung, Interviews, Empfehlungen
- Quote paper
- Peter Blaha (Author), 2001, Interkulturelles Training. Probleme und Erfolgsfaktoren in der Interaktion zwischen deutschen und tschechischen Führungskräften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63182