Diese Arbeit entstand auf der Grundlage des Hauptseminars "Verwandtschaft - Zur Geschichte einer Denkform sozialer Ordnung in der Vormoderne". Innerhalb des Seminars wurde herausgearbeitet, daß das Element Verwandtschaft in der mittelalterlichen Geschichte eine exogame Vernetzung innerhalb einer Klasse darstellt. Quellentechnisch ist dies jedoch fast ausschließlich nur für aristokratische Familien nachvollziehbar.
Die Frage ist nun, läßt sich dieses Element einer exogamen Vernetzung innerhalb einer Klasse (Aristokratie) auch im mittelalterlichen Fehdewesen wiederfinden? Hierbei wird nur eingeschränkt der Frage nach den Funktionsmechanismen des Fehdewesens nachgegangen. Im Vordergrund der Betrachtungen steht die Frage:
Steckt hinter dem Fehdewesen des Mittelalters eine Systematik?
Und wenn eine Systematik vorhanden ist, welche Funktion erfüllte sie?
Dieses Problem thematisiert Gadi Algazi in seinem Aufsatz "Sie würden hinten nach so gail - Vom sozialen Gebrauch der Fehde im späten Mittelalter" . Wie schon am Titel des Aufsatzes zu bemerken, widmet sich Algazi dem speziellen Zeitraum des ausgehenden / späten Mittelalters. Einer Zeit also, die von sozialen Umbrüchen, wie Neuerungen geprägt ist. Dieser Beleg stellt den Versuch einer Rezension des Aufsatzes von Gadi Algazi dar.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- ,,Sie würden hinten nach so gail.“
- Fazit
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Bildnachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz von Gadi Algazi „Sie würden hinten nach so gail – Vom sozialen Gebrauch der Fehde im späten Mittelalter“ untersucht das Fehdewesen im Deutschland des Spätmittelalters. Der Fokus liegt auf der Frage, ob hinter dem Fehdewesen eine systematische Ordnung steckt und welche Funktion diese Ordnung erfüllte.
- Der soziale Gebrauch der Fehde im späten Mittelalter
- Die Rolle der Ehre als Regulator für den Gewalteinsatz
- Die Beziehungen zwischen Adligen untereinander im Kontext kriegerischer Auseinandersetzungen
- Die Unterschiede im Umgang mit Adeligen und Nicht-Adeligen
- Die Anwendung von Keens Modell des öffentlichen Krieges auf das Fehdewesen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I: Einleitung
Dieser Abschnitt legt den Fokus auf die Bedeutung der Verwandtschaft als exogame Vernetzung innerhalb der mittelalterlichen Aristokratie. Es wird die Frage gestellt, ob diese Vernetzung auch im mittelalterlichen Fehdewesen zu finden ist. Die Arbeit von Gadi Algazi wird als Ausgangspunkt für die Untersuchung des Fehdewesens und seiner Systematik sowie Funktion vorgestellt.
Kapitel II: „Sie würden hinten nach so gail.“
Dieses Kapitel stellt die Untersuchung von Gadi Algazi zum sozialen Gebrauch der Fehde im Deutschland des Spätmittelalters vor. Algazis Ansatz, der sich an Maurice Keens Untersuchung über öffentliche Kriege anlehnt, zeigt auf, dass die Beziehungen zwischen Adligen von anderer Natur waren als die zu Bauern und Bürgern. Die Ehre wird als zentrales Element für den Gewalteinsatz und die Unterscheidung zwischen Adeligen und Nicht-Adeligen hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Fehdewesen, Spätmittelalter, Deutschland, Sozialer Gebrauch, Ehre, Gewalteinsatz, Adlige, Nicht-Adelige, Maurice Keen, Öffentlicher Krieg.
- Arbeit zitieren
- Roman Derneff (Autor:in), 2001, Rezension zu Gadi Algazis Aufsatz: Sie würden hinten nach so gail. Vom sozialen Gebrauch der Fehde im 15. Jh., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6333