In heutiger Zeit ist Film zur Industrie geworden. Beinahe wöchentlich erscheinen neue Produktionen, in die Millionen investiert wurden. Das mittlerweile in den deutschen Sprachgebrauch übernommene Wort „Blockbuster“ ist schon den Kleinsten ein Begriff, und auch für Erwachsene ist Kino, Film und Fernsehen eine nicht mehr wegzudenkende Freizeitbeschäftigung geworden. Das Potenzial dieses häufig frequentierten Mediums Film ist selbstverständlich auch der Werbe- und Merchandisingindustrie nicht verborgen geblieben. So werden die Filme technisch ständig aufwendiger – ob es nun die ausgeklügelten Tonsysteme der Filmtheater, oder „Special-Effekts“, die für den Zuschauer nicht mehr als künstlich erschaffen zu erkennen sind - um die Klientel auch weiterhin bedienen zu können. In das Erlebnis Film wird investiert, und jeder, der dem Alltag entfliehen möchte, kann in immer realere andere Welten eintauchen. Doch nicht nur die erwirtschafteten Eintrittsgelder, Mieteinnahmen oder Verkäufe des Produktes selbst sind für die Produzenten Grund zu investieren, vor allem die Möglichkeit gezielt Werbung für verschiedenste Konsumprodukte in einem Streifen zu platzieren hat großen Marktwert. So flimmert im Hintergrund schon mal das Emblem einer Fastfoodkette auf der Leinwand. Oder der Held, mit dem man sich nur allzu gerne identifizieren möchte, trägt einen Schriftzug auf dem Pullover und fährt eine bekannte Automarke, mit der er jeden Gegner abzuhängen im Stande ist. Und tatsächlich hat der eine oder andere nach dem Besuch des Kinos Lust einen Hamburger zu essen, oder kauft sich am nächsten Tag besagten Pullover, weil dieser dem Hauptdarsteller einfach unglaublich gut zu Gesicht stand. Diese oft im Unterbewusstsein stattfindende Manipulation ist jedoch keine Innovation der letzten Jahre, denn auch schon das Regime der Nationalsozialisten wusste sich dieser Art von Beeinflussung zu bedienen. Obschon es sich zu dieser Zeit nicht um die mögliche Steigerung von Verkaufszahlen etwaiger Produkte handelte, sondern vielmehr um die Verbreitung und Verinnerlichung „braunen“ Gedankenguts.
In dieser Arbeit soll annähernd gezeigt werden, wie sich die Regierung unter Adolf Hitler das Medium Film zu Eigen machte, es kontrollierte und manipulierte und nicht zu letzt, auf welche Weise es benutzt wurde, um spezielle Ideale zu transportieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Machtergreifung auf kultureller Ebene
- Die finanzielle Übernahme
- Die künstlerische Unterwerfung
- Die Manipulation der Massen
- Nur Unterhaltung?
- Die Einspeisung der parteiinternen Ideologie
- Die Rassenpolitik
- Politische Schachzüge
- Die Jugend von heute als die Soldaten von Morgen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der gezielten Nutzung des Mediums Film durch das nationalsozialistische Regime in Deutschland. Sie beleuchtet die Strategien der Machtergreifung auf kultureller Ebene, die Kontrolle und Manipulation der Filmindustrie sowie die Verbreitung spezifischer Ideale durch den Film.
- Kontrolle der Filmindustrie durch das nationalsozialistische Regime
- Die Machtergreifung auf kultureller Ebene
- Die Manipulation der Massen durch den Film
- Die Verbreitung nationalsozialistischer Ideologie durch den Film
- Die Rolle des Films in der Jugendpolitik des Dritten Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung verdeutlicht die Bedeutung des Films als Massenmedium und seine Rolle in der heutigen Gesellschaft. Sie weist auf die manipulative Kraft des Films hin, die bereits im NS-Regime zur Verbreitung von Ideologie genutzt wurde.
Die Machtergreifung auf kultureller Ebene
Dieses Kapitel beleuchtet die Schritte, die die NS-Regierung unternahm, um die Filmindustrie unter staatliche Kontrolle zu bringen. Die Gründung der Filmkreditbank und die Einsetzung von Parteikadern zur Kontrolle der Filmfirmen werden als Beispiele für die finanzielle Übernahme der Filmindustrie durch den Staat dargestellt. Darüber hinaus wird die Gründung der Reichsfilmkammer (RFK) und die damit einhergehende Kontrolle der künstlerischen Produktion von Filmen beleuchtet.
Die Manipulation der Massen
Dieses Kapitel widmet sich der Analyse der Strategien, die das NS-Regime einsetzte, um die Massen durch den Film zu beeinflussen. Neben der bloßen Unterhaltung wurde der Film zur Verbreitung der parteiinternen Ideologie, zur Rassenpolitik, zur Propaganda und zur Vorbereitung der Jugend auf den Krieg eingesetzt.
Schlüsselwörter
Filmindustrie, NS-Regime, Propaganda, Manipulation, Kontrolle, Machtergreifung, Ideologie, Rassenpolitik, Jugendpolitik, Reichsfilmkammer, Filmkreditbank, UFA, „Goebbels-Schnauze“
- Quote paper
- Laura Helm (Author), 2005, Der Film im NS-Regime, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64088