Funktion und Wirkungen des Fernsehens


Hausarbeit, 2002

47 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Definition von Grundbegriffen
1.1. Kommunikation
1.2. Masse
1.3. Massenkommunikation
1.4. Ein Modell der Massenkommunikation

2. Die gesellschaftliche Funktion der Massenkommunikation
2.1. Die systemtheoretische Analyse von Massenkommunikation
2.2. Die Funktionen der massenkommunikationsmittel

3. Die Wirkungen der Massenmedien
3.1. Das Medium ist die Botschaft – Marshall McLuhan
3.2. Wirkungsforschung
3.2.1. Die Kommunikatorvariablen
3.2.2. Die Aussagevariablen
3.2.3. Die Kanalvariable (Medium)
3.2.4. Die Rezipientenvariablen
3.3. Die „agenda-setting“-Hypothese

4. Gleichheit oder Ungleichheit durch Massenmedien
4.1. Die Wissenskluft-Hypothese

5. Sozialisation durch Fernsehen
5.1. Nutzungsdauer und Funktion des Fernsehkonsums durch Kinder
5.2. „Gute“ Fernsehwirkungen
5.3. „Schlechte“ Fernsehwirkungen
5.4. Der medienpädagogische Ausweg des elterlichen Medienkonzeptes

6. Wir amüsieren uns zu Tode – Postmans Kritik

Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Einleitung

W.Schramm erstellte 1979 eine 24-Stunden Uhr für die gesamte Geschichte der Menschheit bis heute. Dabei trat die Sprache um etwa 21.33 Uhr, die Schrift um 23.52 Uhr, das erste Buch um 23.59 und Rundfunk und Fernsehen um 13 Sekunden vor Mitternacht auf.[1]

Obwohl es das Fernsehen im Vergleich zu anderen Massenmedien wie z.B. Buch oder Zeitung erst seit kurzer Zeit gibt, hat es doch unser Leben wie kein anderes Medium beeinflusst und verändert.

Sinn der vorliegenden Arbeit soll es nun sein, nach den tatsächlichen und vermuteten Veränderungen in unserem Leben zu fragen und verschiedene forschungsleitende Ansätze und Meinungen zu diesem Thema zu beleuchten. Die meisten dieser Grundsatzwerke sind in den 70er Jahren entstanden, einige auch in den 80er Jahren.

Keinesfalls ist diese Arbeit in der Lage, die Frage nach den Auswirkungen von Rundfunk und Fernsehen auf unser Leben zu beantworten: Eine wissenschaftlich fundierte Antwort auf derartige Fragen gibt es (bislang) nicht[2], auch wenn es immer wieder Forscher/Autoren gibt, die in ihren Veröffentlichungen eine Antwort auf diese Frage zu geben versuchen, seien es dabei nun schädliche[3] oder nützliche[4] Auswirkungen, die sie dem Fernsehen zuschreiben.

Psychologie, Soziologie und Pädagogik haben in Bezug auf die Massenmedien, und schwerpunktmäßig auf das Fernsehen, da es das Medium ist, das die meisten Rezipienten erreicht, verschiedene Interessen:

Die Psychologie fragt mehr nach den kognitiven Vorgängen beim Rezipienten während der Informationsaufnahme-/verarbeitung (z.B. Behaltensleistung), während sich die Soziologie eher für den durch Massenmedien verursachten gesellschaftlichen Wandel bzw. für die Stabilisierung bestehender Verhältnisse interessiert (z.B. Gleichheit oder Ungleichheit durch Massenmedien). Die Pädagogik ist zum einen daran interessiert, sich das Fernsehen für ihre Zwecke nutzbar zu machen (z.B. Neue Medien i.d. Schule, Fernsehsendungen mit Lerneffekten), zum anderen wacht sie misstrauisch darüber, ob Einflüsse des Fernsehgebrauchs von Kindern und Jugendlichen nicht ihren eigenen Absichten zuwiderlaufen (z.B. Auswirkungen von Gewaltdarstellungen im Fernsehen auf Kinder). Alle diese verschiedenen Interessen sind oft Gegenstand von eigenständigen Veröffentlichungen und Untersuchungen, die jeweils anderen Betrachtungsweise ausklammern. Ich denke, das Gesamtsystem Massenmedien kann man nur wirksam betrachten und analysieren, wenn man diese Erkenntnisinteressen verschiedenen wissenschaftlicher Disziplinen nicht losgelöst voneinander sondern als Bedingungsgefüge betrachtet.

Im Folgenden soll aufgezeigt werden, aus welchen Perspektiven man Fernsehen betrachten muss, um Wirkungen auf die Gesellschaft und die Kultur zu untersuchen, welche Fragestellungen dabei wichtig sind und welche Ansätze und Antworten darauf in der Literatur zu finden sind.

1. Definition von Grundbegriffen

1.1 Kommunikation

Der deutsche Kommunikationswissenschaftler Gerhard Maletzke fasst den Begriff der Kommunikation recht weit:"Unter Kommunikation im weitesten Sinne ist zu verstehen, daß Lebewesen mit der Welt in Verbindung stehen" und präzisiert den Begriff später noch "im Sinne der Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen".[5]

Eine derartig weite Definition erscheint zwar sehr universell, lässt aber "nur den Schluss zu, daß es nichts gibt, was nicht Kommunikation ist"[6]. Wir folgen Kunczik schränkt den Begriff im Sinne des "sozialen Handeln" ein: Interaktion wird als synonym für "soziales Handeln" im Sinne Max Webers definiert und Kommunikation ist die Unterform der Interaktion mittels Symbolen. Daraus ergeben sich notwendige drei Merkmale für den hier Definierten Begriff der Kommunikation:

1. Mindestens ein Individuum muss versuchen mit einem anderen Individuum zu kommunizieren.
2. Die Verwendung von Symbolen muss beabsichtigt sein. (Rein reaktives Verhalten, z.B. vor Schreck schreien, stellt keine Kommunikation dar)
3. Der richtige Empfang der Botschaften durch den Rezipienten ist nicht entscheidend. Wichtig ist die Absicht des Absenders.[7]

Drei Grundkonstanten bilden nun das Gerüst der Kommunikation:

1. Jemand der etwas aussagt (= Kommunikator)
2. die Aussage oder Nachricht
3. Jemand, der das Ausgesagte aufnimmt (= Rezipient)

Zwischen den verschiedenen Komponenten gibt es Wechselwirkungen, die jedoch nicht im Sinn einseitig-linearer Kausalität ablaufen, sondern auch Rückkopplung (Feedback) vom Ausgesagten oder Rezipienten zum Sender berücksichtigen.

Lineare Kommunikationsmodelle (z.B. Shannon) wurden also überwunden durch sog. "Regelkreismodelle", die eine "Rückmeldung" zum Sender berücksichtigen (z.B. Osgood). Trotzdem wird an diesen Modellen kritisiert, daß sie noch zu viele Variablen unberücksichtigt lassen. Transaktionale Modelle (z.B. Barlund) versuchen noch mehr Einflussfaktoren, wie z.B. Lernen und Erfahrung, zu berücksichtigen.[8] Da Kommunikation nun offensichtlich ein sehr "komplexes Phänomen"[9] darstellt, gibt es auch verschiedene Arten oder Aspekte von Kommunikation. Wir berücksichtigen hier drei Gegensatzpaare, die später zur Bestimmung von "Massenkommunikation" wichtig erscheinen:

1. Direkte oder indirekte Kommunikation.
2. Gegenseitige oder einseitige Kommunikation.
3. Private oder öffentliche Kommunikation.

Zu 1.)

Kommunikation verläuft immer entweder direkt, d.h. als "face-to-face communication"[10] oder indirekt, unter Aufhebung der raumzeitlichen Bindung. Zur indirekten Kommunikation ist jedoch die Fixierung der Sprache durch Schrift und Druck bzw. die Möglichkeiten der Übermittlung der Aussage durch die, die räumliche Bindung aufhebende Rundfunktechnik nötig.

Zu 2.)

Kommunikation verläuft also im Sinne der oben dargestellten "Regelkreismodelle" gegenseitig, bei dem die Kommunikationspartner ständig die Rollen des Senders und Empfängers wechseln, bzw. bei der der Sender Rückmeldungen der Wirkungen seiner Sendungen erhält, oder einseitig, so daß ein Kommunikationspartner ständig der Sendende, der andere Kommunikationspartner ständig der Aufnehmende ist.

Zu 3.)

Ist die Sendung (=Aussage) ausschließlich an eine bestimmte Person (oder eine begrenzte Anzahl definierter Personen) so handelt es sich um private Kommunikation. Ist der Kreis der Rezipienten jedoch nicht genau bestimmt, so handelt es sich um öffentliche Kommunikation.[11]

1.2 Masse

Die Einführung des Konzeptes der Masse ist auf Le Bon 1895 durch das Buch "Psychologie der Massen" zurückzuführen.

Es sollte mit diesem Konzept das Phänomen großer Menschenansammlungen (bei Kundgebungen, Volksfesten, Streiks u.ä.) beschrieben werde, die sich aus vielen gleichartigen und extrem vom Willen einer Führerpersönlichkeit abhängenden Einzelnen zusammensetzt. Der Einzelmensch unterwirft sich bei diesem Konzept der "Masse", hat kein Eigenleben mehr, überlässt sein Handeln den Gefühlen und Trieben und verzichtet auf selbstständige Intelligenz (z.B. Paniksituationen).[12]

Der Begriff der Masse ist also eindeutig negativ gefärbt. Ortega y Gasset schreibt: "Wenn die Masse selbständig handelt, tut sie es nur auf eine Art; sie lyncht."[13].

Unter "Masse" wird heute nur noch die "akute Situationsmasse"[14] verstanden, eine "aktivierte Menge, in der sich noch kein ordnendes und integrierendes Rollensystem entwickelt hat."[15]

Wenden wir diese Definition nun auf den Begriff der Massenkommunikation an, so wird vorausgesetzt, Rezipienten von Medien zeichnen sich ebenfalls durch Merkmale wie Anonymität, schwindender Intelligenz, Gefühlsbetontheit und mangelnder persönlicher Verantwortung aus. Der Begriff der "Massenkommunikation" ist also nicht korrekt, wird aber weiterverwendet, da er sich bereits eingebürgert hat. Die "Masse" in der "Massenkommunikation" erhält aber eine neue Bedeutung, die Maletzke als "disperses Publikum" beschreibt.[16]

Er nennt folgende Merkmale von "dispersem Publikum" der Massenkommunikation:

1. Konstituierung von gemeinsamer Zuwendung vieler Menschen zu Aussagen der Massenkommunikation.
2. Die Aussagen, denen sich zugewendet wird, werden durch Massenmedien vermittelt.
3. Die Mitglieder dieses "dispersen Publikums" stellen voneinander getrennte und im Regelfall während der Zuwendung auch nicht in Kontakt stehenden Individuen dar.
4. Die Anzahl der Mitglieder des "dispersen Publikums" ist unbedeutend. (= keine untere Grenze)
5. Das "disperse Publikum" setzt sich sehr oft aus Mitgliedern verschiedener sozialer Schichten zusammen.
6. Das "disperse Publikum" ist nicht strukturiert und nicht organisiert und weißt in der Regel im Gegensatz zum Sender (=Kommunikator) einen sehr geringen Grad der Organisation auf.[17]

1.3 Massenkommunikation

Maletzke versteht unter Massenkommunikation "jede Form der Kommunikation, bei der Aussagen öffentlich, durch technische Verbreitungsmittel, indirekt und einseitig an ein disperses Publikum vermittelt werden."[18] Folgende Kriterien gelten also für den Prozess der Massenkommunikation:

1. Die Inhalte sind überwiegend für den kurzfristigen Gebrauch bestimmt
2. Sie werden in formalen Organisationen mittels hochentwickelter Technik hergestellt.
3. Sie werden mithilfe von Medien
4. an ein disperses Publikum, das für den Kommunikator anonym ist
5. frei, d.h. ohne Zugangsbegrenzung
6. einseitig und indirekt (ohne Rückkopplung)
7. mit einer gewissen Periodizität der Erzeugung kontinuierlich angeboten.

Nach diesen Kriterien können Presse, Fernsehen und Radio zu den Massen-kommunikationsmitteln gezählt werden.[19]

1.4 Ein Modell der Massenkommunikation

Am Anfang der Modellbildung in der Kommunikationsforschung steht die sog. "Laswell-Formel": "Who says what in which channel, to whom, with what effect?"[20]

Die ersten Modell der Massenkommunikation orientierten sich auch an dieser Formel, die die Gegenseitigkeit in der Massenkommunikation ausklammert und rein linear-kausal vorgeht. So wurden diese einfachen Modelle schon bald von Vorstellungen abgelöst, die die Rückkopplung, das "Feedback" stärker berücksichtigten.

Das von Maletzke entwickelte "Schemas des Feldes der Massenkommunikation" wird in der deutschen Literatur als "Standardmodell" verwandt.[21]

Im Prozess der Massenkommunikation sind vier Grundfaktoren beteiligt: Kommunikator (K), Aussage (A), Medium (M) und Rezipient (R)

Diese Reduzierung der an der Massenkommunikation beteiligten Faktoren ist natürlich nur Zulässig unter dem Gesichtspunkt der Ordnung und Systematik.

Zahlreiche weitere Faktoren (auch "intervenierende Variablen") sind am Prozess der Massenkommunikation beteiligt, doch teilweise sehr ausführlich, teilweise gar nicht untersucht.

Maletzke entwickelte ein sog. "Feldschema der Massenkommunikation", in dem er versucht, die vier o.a. beteiligten Faktoren in ihrer Funktion für die Massenkommunikation aufzuzeigen und zu strukturieren. Mit diesem Schema versuchte er, folgende Sachverhalte darzustellen:

Der Kommunikator (K) produziert die Aussage (A) durch Stoffauswahl und Gestaltung. Seine Arbeit wird mitbestimmt durch seine Persönlichkeit und seine persönliche Situation.

Die Aussage (A) wird durch das Medium (M) zum Rezipienten (R) geleitet. Dabei gibt das Medium aufgrund seiner technischen Beschaffenheit eindeutige Richtlinien vor, an die (K) sich zu halten hat. (R) wählt nun aus dem Angebot etwas aus und nimmt es auf. Die Vorgängen des Auswählens und des Rezipierens werden später noch ausführlich besprochen. Sie hängen ab von verschieden, im (R) liegenden Faktoren, wie z.B. dessen Persönlichkeit und sein Bild vom Kommunikator. Trotz der relativen Einseitigkeit der Massenkommunikation ist ein "Feedback" möglich, der den (K) erreicht.

Es wird der Eindruck erweckt, daß sich (K) und (R) auf einer Stufe befinden, quasi gleichberechtigte Partner. Maletzke verweist explizit darauf, daß (K) und (R) nicht gleichberechtigt sind, und das immer nur "eine mühsame und unvollkommene Gegenseitigkeit zustande kommt".

Dieses Schema der Massenkommunikation bezieht sich nur auf Faktoren und Prozesse im individuellen Bereich und lässt größere soziale Zusammenhänge unberücksichtigt.[22]

Es soll nicht die Bedeutung der gesamten Massenkommunikation für die Kultur oder Gesellschaft erklären, sondern nur die Funktionen innerhalb der Systems der Massenkommunikation deutlich machen. Dabei werden die für die Aufnahme und Wirkung der Medieninhalte relevanten Faktoren später besprochen.

2. Die gesellschaftliche Funktion der Massenkommunikation

Bevor ich die Frage nach den gesellschaftlichen oder kulturellen Auswirkungen der Massenmedien stellen kann, muss ich mir zuerst klar darüber sein, welche Funktionen Massenmedien in unserer Gesellschaft überhaupt haben. Im Rahmen der "funktionalen Analyse" gilt es zu klären, in welcher Weise Massenkommunikation in der sie umgebenden gesellschaftlichen Wirklichkeit eingebettet ist und welche Funktion sie innerhalb und für diese Gesellschaft übernimmt.

2.1 Die systemtheoretische Analyse von Massenkommunikation

Diese gesellschaftliche Funktion der Massenmedien zu klären haben sich jedoch eine ganze Reihe von Wissenschaftlern vor-genommen, sodass auch hier wieder eine große Zahl von Theorien über die Einbettung der Massenmedien in die Gesellschaft oder der sie umgebenden Umwelt vorliegt.

Da diese Arbeit nicht das Ziel hat, existierende Theorien über Massenmedien und Gesellschaft darzustellen, soll dieser Überblick kurz ausfallen. Dargestellt werden soll lediglich die Funktion der Massenkommunikation bei Parsons, De Fleur und Kunczik.

Massenkommunikation wird verstanden als soziales Subsystem innerhalb einer bestimmten als soziales System verstandenen

Gesellschaft. Dieses soziale System Gesellschaft besteht nun aus einer Vielzahl von sozialen Subsystem, wobei das "Funktionieren" des Gesamtsystems vom "Funktionieren" der zwischen dem sozialen Gesamtsystem und den Subsystemen bzw. der Subsysteme untereinander bestehenden Austauschbeziehungen abhängt.[23]

Das generelle Ziel ist das Gleichgewicht des sozialen Systems durch Selbstregulierung mit dem Ziel der Selbsterhaltung oder auch des Überlebens. Parsons schreibt dem sozialen System nun die folgenden vier grundlegenden Funktionen zu:[24]

1.Erhaltung des normativen institutionalisierten Standards
2.Integration
3.Zielverfolgung
4.Anpassung

Jeder dieser Funktionen wird in komplexen Systemen nun einem Subsystem zugeschrieben: Dem Rechtssystem die Erhaltung des normativen Standards, der Wirtschaft die Anpassung, der Politik die Zielverfolgung.

Ein spezielles Subsystem Massenkommunikation gibt es bei Parsons nicht, d.h. Massenkommunikation ist zu verstehen als ein Anhängsel eines anderen Subsystems. Die Aussage Parsons kann darauf reduziert werden, daß Massenkommunikation einen Beitrag zur Systemstabilisierung leistet.[25]

Aufbauend auf der Konzeption Parsons schlägt De Fleur vor, Massenkommunikation als Subsystem der Gesellschaft (=soziales System) zu betrachten. Er beschränkt sich in seinen Überlegungen jedoch auf ein privatwirtschaftlich-kapitalistisches organisiertes Medium (Fernsehen in den USA). Die zum Erhalt des Subsystems Massenkommunikation notwendigen Geldmittel werden ausschließlich aus Werbeeinnahmen gedeckt. Diese sind abhängig von den Zuschauerzahlen und diese wiederum von den im Fernsehen produzierten Inhalten. Massenkommunikation ist also abhängig vom Subsystem Wirtschaft.

Die verbreiteten Inhalte müssen auf einem sehr niedrigen kulturellen Niveau produziert sein ("low-taste-content"), um die "zu echtem Kulturgenuss unfähige breite Masse" zufriedenzustellen. Dieser "low-taste-content" erfüllt nach DE FLEUR zwei Funktionen: 1. Optimierung der Zuschauerzahlen und damit der Werbeeinnahmen und 2. Ablenkung der Rezipienten von ihrer eigenen sozialen Situation durch eskapistischen (= Flucht aus der Realität) Mediengebrauch.

"Low-taste-content" wird mithin zentral für die Stabilitätserhaltung des Subsystems Massenkommunikation sowie auch für das Gesamtsystem - solange die Systemmitglieder eskapistischen Mediengebrauch betreiben und nicht beginnen, die eigene soziale Lage zu reflektieren.

[...]


[1] Schramm 1979 („What is a long time?“), zit.n. Winterhoff-Spurk 1986, S.35

[2] vgl. Hackforth 1976, S.10

[3] vgl. die Autoren Postman, Winn, Mander, Lang

[4] vgl. hierzu McLuhan

[5] Maletzke 1963, S.16,18

[6] Kunczik 1979, S.3

[7] vgl. Kunczik 1979., S.6

[8] vgl. Bargler/Six 1979, S.17f.

[9] Maletzke 1963, S.21

[10] Johnson u. Klare 1961, zit.n. Maletzke 1963, S.21

[11] vgl. Maletzke 1963, S.21

[12] vgl. Winterhoff-Spurk 1986, S.31

[13] Ortega y Gasset 1967, S.86

[14] Maletzke 1963, S.27

[15] Hofstätter, Gruppendynamik, S.10; zit.n. Maletzke 1963, S.27

[16] vgl. Maletzke 1963, S.28

[17] vgl. ebd., S.30

[18] Maletzke 1963, S.32

[19] vgl. Kunczik 1984, S.9

[20] Laswell, The structure and function of communication in society, zit.n. Maletzke 1976, S.10

[21] vgl. Kunczik 1984, S.21

[22] vgl. Maletzke 1981, S.14f. u. Bergler, Six 1979, S.42f.

[23] vgl. Kunczik 1984, S.202f.

[24] vgl. Silbermann, Krüger 1973, S.84

[25] vgl. Kunczik 1984, S.30

Ende der Leseprobe aus 47 Seiten

Details

Titel
Funktion und Wirkungen des Fernsehens
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg  (Soziologie)
Veranstaltung
Sozialer Wandel und Massenmedien
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
47
Katalognummer
V6434
ISBN (eBook)
9783638140027
Dateigröße
670 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Funktion, Wirkungen, Fernsehens, Sozialer, Wandel, Massenmedien
Arbeit zitieren
Thorsten Lemmer (Autor:in), 2002, Funktion und Wirkungen des Fernsehens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6434

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