Die Parallelen der deutschen und französischen Tischgesellschaft werden in diesem Essay philosophisch anhand eines Literaturvergleiches thematisiert. Heidegger verwendet zur Verdeutlichung seiner Ansätze die philosophische Interpretation eines simplen Weinkruges. Die kant´sche duale Anthropologie, Transzendentalphilosophie und die unterschiedlichen Erziehungsstufen können hierbei sowohl stützend als auch widerlegend für französische und deutsche Tischverhältnisse in Beziehung gesetzt werden.
Diese Arbeit beinhaltet eine Untersuchung des Phänomens der französischen Tischgesellschaft am Beispiel unterschiedlicher, aber universalistischer Denksysteme und Theorien der Autoren Kant und Heidegger. Primär wird hierzu der Aufsatz „Das Ding“ aus Martin Heideggers Werk „Vorträge und Aufsätze“ , erschienen 1980, analysiert und anschließend mit der Sekundärliteratur von Arnolf Niethammer „Kants Vorlesung über Pädagogik: Freiheit und Notwendigkeit in Erziehung und Entwicklung“ , publiziert 1980, verglichen. Es ergibt sich hieraus die Frage, ob Parallelen zwischen einer deutschen und französischen Tischkultur vorhanden sind. Aufgrund der deutschen Herkunft, jedoch unterschiedlichen universalistischer Denkweise beider Autoren, ist eine Gegenüberstellung hier sehr vorteilhaft.Was ein „Ding“ ist, lässt sich am Beispiel eines Kruges am Besten verdeutlichen. Er ist fassbar und hat etwas Fassendes, was ihn zu etwas Selbstständigen, Dinghaften werden lässt. Dadurch ist er nicht automatisch Gegenstand, denn dazu muss er zusätzlich durch den Menschen wahrgenommen werden. Das Fassende steht in sich, heißt
bezogen auf den Krug, dass dieser zunächst hergestellt werden muss. Besagtes geschieht aus Erde und ermöglicht dem Krug, danach auf der Erde zu stehen. Er steht in sich, das heißt selbstständig. Folglich ergibt sich aus der Gefäßwand und dem Gefäßboden der Krug, die Leere beschreibt das Dinghafte des Gefäßes und die Summe all dessen das eigentliche Gefäß. Durch die Füllung des Kruges mit Wein vereint dieser Himmel und Erde. Der Wein ist das Geschenk für die Sterblichen als Trunk und für die Göttlichen als Trank.Die Wesen der jeweiligen Komponenten der Welt wirken gegenseitig aufeinander und nähern sich dem Dinghaften an. Die Verknüpfung der Wesen des Gevierts bildet das Gering.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vergleich der Aussagen beider Autoren
- ,,Wein bei Heidegger”
- ,,Tisch bei Kant”
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Phänomen der französischen Tischgesellschaft im Kontext verschiedener philosophischer Denksysteme und Theorien von Kant und Heidegger. Der Fokus liegt auf Heideggers Aufsatz „Das Ding“ und dessen Vergleich mit Kants pädagogischen Ideen. Die Analyse soll Aufschluss geben über die philosophischen Grundlagen beider Autoren und ihren Bezug zum Phänomen des Tisches als symbolischen Ort der Begegnung.
- Vergleich der Ansätze von Heidegger und Kant zum Verständnis von „Dinghaftigkeit“ und „Nähe“
- Analyse des Begriffs des „Dings“ anhand des Beispiels des Kruges und des Weins bei Heidegger
- Untersuchung der Parallelen zwischen Heideggers Konzept des „Dings“ und Kants Erkenntnistheorie
- Relevanz der deutschen und französischen Tischkultur im Kontext der philosophischen Analysen
- Die Rolle des Tisches als Ort der Begegnung und des Austauschs
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Zielsetzung sowie die Methodik der Arbeit dar.
- Das Kapitel „Vergleich der Aussagen beider Autoren“ analysiert Heideggers Aufsatz „Das Ding“ und setzt ihn in Beziehung zu Kants pädagogischen Ideen. Es werden die Kernargumente beider Autoren zum Thema „Dinghaftigkeit“, „Nähe“ und „Erkenntnis“ beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen „Dinghaftigkeit“, „Nähe“, „Erkenntnis“, „Tischgesellschaft“, „Krug“, „Wein“, „Heidegger“, „Kant“ und „Pädagogik“. Sie untersucht die philosophischen Ansätze und Theorien von Heidegger und Kant im Hinblick auf ihre Relevanz für das Verständnis der französischen Tischkultur und die Bedeutung des Tisches als Ort der Begegnung und des Austauschs.
- Arbeit zitieren
- Thomas Grimme (Autor:in), 2006, Das "Ding" - mehr als ein simples Phänomen. Eine vergleichende Analyse von Heidegger und Kant, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65073