John Stuart Mill - Sein Leben und Einfluss auf die heutige Zeit


Seminararbeit, 2005

16 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Leben von John Stuart Mill

3. Der Utilitarismus
3.1 Der Utilitarismus bei Bentham
3.2 Weiterentwicklung des Utilitarismus durch Mill

4. Über die Freiheit

5. Ökonomische Ansichten

6. Literaturverzeichnis
6.1 Bücher und Zeitschriften
6.2 Internetquellen

1. Einleitung

John Stuart Mill gilt als einer der einflussreichsten Denker des 19. Jahrhunderts.

Er hatte in der viktorianischen Epoche einen sehr bedeutenden Ruf, welcher sich sogar auf das europäische Festland, auf Amerika und auf die gesamte gebildete Welt erstreckte. Seine Aktivität kam fast allen Gebieten der Geisteswissenschaften zugute.[1]

Durch seine Werke und sein Leben beeinflusste er verschiedene Wissenschaften nachhaltig. Im Besonderen profitierten die Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaften, die Philosophie, Soziologie, Frauenforschung und die Pädagogik von seinem Wirken und Sein.[2]

Auf die heutige Zeit bezogen kann man feststellen, dass sein Einfluss nicht ganz geschwunden, jedoch aber doch stark zurückgegangen ist.

Mill gründete seine Untersuchungen auf der reinen Erfahrung. Er war der Meinung, dass es unmöglich sei, hinter die Welt der wahrnehmbaren Erscheinungen einzudringen. Dieser Grundsatz genügt den heutigen Einstellungen jedoch nicht mehr, wodurch man eine Begründung für seinen nachlassenden Einfluss geben kann.

Unter seinen alten Werken hat jedoch besonders das Buch „über die Freiheit“ seine alte Frische und Aktualität bewahrt.[3]

2. Das Leben von John Stuart Mill

Der Vater John Stuart Mills, James Mill, wurde im Jahre 1773 in Nortwaterbridge in Mittelschottland geboren. Sein Vater war ein kleiner Schuhmacher, während seine Mutter aus weniger ärmlichen Verhältnissen entstammte. Bereits sein Vater zeigte eine große geistige Begabung. Die Ehe der Eltern war jedoch niemals glücklich. Seine Mutter konnte einem intellektuell so anspruchsvollen Mann wie James Mill nicht das Wasser reichen. Von besonderer Bedeutung war die Freundschaft seines Vaters mit Jeremias Bentham.[4]

John Stuart Mill wurde am 20. Mai 1806 in London geboren. Sehr schnell wurde die hohe geistige Begabung von ihm erkannt und sein Vater versuchte ihn damit zum Genie zu erziehen. Sein Vater wollte durch seine Erziehung ein pädagogisches Experiment durchführen: er wollte beweisen, dass Ausbildung und Umgebung einen Menschen nach Belieben formen können.[5]

Nach dem Willen seines Vaters sollte er den Gedanken des Utilitarismus nach dessen und Benthams Tod weiterleben lassen.[6]

Bereits im dritten Lebensjahr lernte er Griechisch und Mathematik, mit acht Jahren Latein. Sehr früh wurde er damit beauftragt, seine jüngere Schwester zu unterrichten. Mit zehn Jahren beherrschte er einen großen Teil der antiken Literatur. Mit dreizehn Jahren hat Mill die wichtigsten Werke der Geisteswissenshaften bereits gelesen. Zusätzlich beinhaltete seine Ausbildung Nationalökonomie. Hier befasste er sich besonders mit Ricardo und Adam Smith.

Der Kontakt mit gleichaltrigen Kindern wurde ihm stets verweigert. Umso weniger verwunderte es, dass seine besten Freunde die Freunde seines Vaters waren. So lernte Mill keine Spiele kennen und blieb dadurch in allen Handfertigkeiten ungeschickt.

Die Prinzipien des Utilitarismus stellten einen festen Bestandteil in seiner Erziehung dar und nahmen folgedessen eine zentrale Stellung in seinem Denken ein. Mit 15 Jahren begegnete er das erste Mal den Schriften von Jeremy Bentham und war von diesen geradezu begeistert.[7]

Ab dem Jahre 1823 war Mill im Alter von 17 Jahren für die Ostindische Kompanie in London tätig. Diese gut bezahlte Tätigkeit behielt er bis zur Auflösung dieser im Jahre 1858. Diese Tätigkeit kann jedoch nicht als wirkliches Arbeitsverhältnis angesehen werden, da diese ihm genügend Zeit für seine wissenschaftlichen Tätigkeiten ließ.[8]

Im Jahre 1826 wurden die ersten Folgen der einseitigen Erziehung sichtbar. Er erlitt seinen ersten Nervenzusammenbruch und stürzte in eine schwere seelische Krise, in der er keinen Sinn mehr für sein Dasein fand. Eine entscheidende Wende erfuhr sein geistiger Zustand durch die Lektüre der Werke von Wordsworth, Coleridge, Goethe, Comte und der Saint-Simonisten. Jedoch kam es in weiterer Folge immer wieder zu seelischen Krisen.[9]

Seine spätere Ehefrau Harriet Taylor lernt Mill 1830 kennen. Sie war damals noch verheiratet und die Beziehung der Beiden wurde in der Öffentlichkeit mit Argwohn betrachtet. Die platonische Liebe der Beiden ging über 20 Jahre bis zum Tode des Ehemanns von Harriet Taylor. 1851 heirate Mill schließlich Harriet Taylor, welche ihn in seinem Denken und Wirken sehr stark beeinflusste.[10]

Mill verwies immer wieder auf den Einfluss seiner Frau bei der Verfassung seiner Werke. Insbesondere im Werk „Über die Freiheit“ würdigte er den wesentlichen und bedeutenden Beitrag seiner Frau.

Im Jahre 1865 begann Mill seine politische Karriere als Abgeordneter im britischen Unterhaus. Er schloss sich dem linken Flügel der Liberalen Partei an, ohne sich jedoch übermäßig an diesen zu binden.

Doch diese Karriere als Politiker wurde für ihn selbst und das Land eine schlimme Enttäuschung. Das Zusammentreffen eines bedeutenden Denkers mit der praktischen Politik endete tragisch.

Man kann festhalten, dass Mill seine parlamentarischen Pflichten sehr ernst nahm. Dies wurde jedoch nicht immer von den anderen Abgeordneten und der Bevölkerung honoriert. Seine unbedingte Wahrheitsliebe erwies sich in der praktischen Politik als nicht immer von großem Nutzen.

Sein Verhältnis zur Liberalen Partei war von Anfang an sehr angespannt, da er sich in einigen wichtigen Fragen doch enorm von ihr unterschied.

Mill konnte von seiner Liebe zur Wahrheit und von seinen Ideen nicht abweichen, auch nicht um der Öffentlichkeit zu gefallen. So verwunderte es umso weniger, dass er 1868 bei der Neuwahl des Unterhauses sein Mandat verlor.[11]

John Stuart Mill starb am 7. Mai 1873 im Alter von knapp 67 Jahren in Avignon.

Seine bedeutendsten Werke waren:[12]

- 1843: „ System der deduktiven und induktiven Logik“
- 1848: „Grundsätze der politischen Ökonomie“
- 1859: „ Über die Freiheit“
- 1861: „Repräsentativverfassung“
- 1863: „ Utilitarismus“

[...]


[1] Vgl. A. Grabowsky, Die Freiheit, Zürich 1945, S. 7-9.

[2] Vgl. L. Rössner, John Stuart Mill: Logik der Praxis, in: Grundprobleme der großen Philosophen, Philosophie der Neuzeit V, hrsg. v. J. Speck, Göttingen 1991, S. 31-67 (S.31).

[3] Vgl. Grabowsky, Die Freiheit, S. 8.

[4] Vgl. Grabowsky, Die Freiheit, S. 266 f.

[5] Vgl. Grabowsky, Die Freiheit, S. 266 f.

[6] Vgl. Autor unbekannt, John Stuart Mill, in:

http://de.wikipedia.org/wiki/John_Stuart_Mill (abgerufen am 15.06.2005).

[7] Vgl. Grabowsky, Die Freiheit, S. 266 ff.

[8] Vgl. Autor unbekannt, Biographie von John Stuart Mill, in:

http://staff-www.uni-marburg.de/~multimed/theorie/klassik/mill/biographie.html (abgerufen am 15.06.2005).

[9] Ebd.

[10] Vgl. Grabowsky, Die Freiheit, S. 268 f.

[11] Ebd., S. 275 ff.

[12] Ebd., S. 266-282.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
John Stuart Mill - Sein Leben und Einfluss auf die heutige Zeit
Hochschule
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck  (Politikwissenschaft)
Veranstaltung
Politische Theorie und Ideengeschichte
Note
2
Autor
Jahr
2005
Seiten
16
Katalognummer
V66699
ISBN (eBook)
9783638599283
ISBN (Buch)
9783640866984
Dateigröße
535 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
John, Stuart, Mill, Politische, Theorie, Ideengeschichte
Arbeit zitieren
Stefan Prosch (Autor:in), 2005, John Stuart Mill - Sein Leben und Einfluss auf die heutige Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66699

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