Lernen ist heutzutage längst nicht mehr nur auf Schule oder Ausbildung beschränkt. Vielmehr geht Lernen heute weiter. Wer auf dem Markt der Möglichkeiten in einer pluralisierten und zugleich individualisierten Welt im Bereich Arbeit und Lebensgestaltung mithalten will, muss sich dem Lernen auch im Erwachsenenalter stellen. Zwei Begriffe sind in diesem Zusammenhang nicht mehr aus der bildungstheoretischen Diskussion wegzudenken. Zum einen das „Lebenslange Lernen“, welches vor allem durch den Einfluss von Globalisierungsprozessen und Veränderungsprozessen in der Gesellschaft eine immer bedeutendere Rolle einnimmt, da es die vier Bildungsbereiche zu einem transparenten und aufeinander aufbauenden Gesamtsystem verbindet. Zum anderen wird als Folge von Veränderungen im Alltags- und Erwerbsleben dem Erwerb von „Schlüsselkompetenzen“ eine immer größere Bedeutung zugeschrieben, weil die bloße Akkumulation von Wissen nicht mehr ausreichend zu sein scheint. Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit sind nur wenige dieser Kompetenzen, die man besitzen sollte.
Vor diesem Hintergrund finden kooperative Lernformen in den letzten Jahren verstärkt Beachtung. Lernen soll im sozialen Kontext geschehen, was mit dem Lernen in der Gruppe verwirklicht werden soll. David und Roger Johnson, die Begründer dieser Unterrichtsstrategie, meinen dazu sogar, dass die Motivation zu lernen von Natur aus auf Zwischenmenschlichkeit angelegt sei und erst die Interaktion den Lernerfolg ausmache. In der Praxis sind kooperative Lernformen jedoch wenig verbreitet, weder in der Schule noch in der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung.
Dieser Beitrag geht der Frage nach, inwieweit sich das soziale Konstrukt der Gruppe auf das Lernen Erwachsener auswirkt. Ausgehend von dem Begriff und dem Charakteristikum des kooperativen Lernens, wird es um die Effektivität dieser Unterrichtsstrategie gegenüber individuellen Lernformen gehen. Gleichwohl sollen lerntheoretische Grundlagen, die sich mit den verschiedenen theoretischen Ansätzen des Lernens Erwachsener auseinandersetzen, die Thematik untermauern. Hier geht es insbesondere darum, die Konsequenzen, die sich daraus für die Erwachsenenbildung ergeben, herauszufiltern, um abschließende Aussagen über das (erfolgreiche) Lernen Erwachsener in Verbindung mit kooperativen Lernformen treffen zu können.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Erwachsene als Subjekt des Lernprozesses
3. Was ist kooperatives Lernen?
4. Gruppenarbeit versus kooperativem Lernen
5. Die zentralen Merkmale kooperativen Lernens
6. Vor- und Nachteile kooperativen Lernens
6.1 Was kann kooperatives Lernen leisten?
6.2 Probleme des kooperativen Lernens
6.3 Die Ursachen der Probleme
6.4 Weitere sozialpsychologische Gruppenphänomene
7. Ist kooperatives Lernen besser als individuelles Lernen?
8. Lernen
8.1 Der Lernbegriff
8.2 Theorien des Lehrens und Lernens
8.2.1 Der Behaviorismus
8.2.2 Der Konstruktivismus
8.2.3 Situiertes Lernen
8.2.4 Selbstgesteuertes Lernen
8.2.5 Handlungsorientiertes Lernen
8.2.6 Neue konstruktivistische Ansätze zum kooperativen Lernen
8.3 Lernstile und Lerntypen
8.3.1 Lernstile nach Honey und Mumford
8.3.2 Lernstile nach Kolb
8.4 Wie unser Gehirn arbeitet
9. Schlussfolgerungen
9.1 Wie Erwachsene am effektivsten lernen
9.2 Wie kooperatives Lernen gestaltet sein muss
10. Schlussbetrachtung
11. Anhang
12. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr, hat heute keine Geltung mehr.“[1] Lernen ist heutzutage längst nicht mehr auf die Schule oder die Ausbildung beschränkt. Vielmehr geht Lernen heute weiter. Wer auf dem Markt der Möglichkeiten in einer pluralisierten und zugleich individualisierten Welt im Bereich Arbeit und Lebensgestaltung mithalten will, muss sich dem Lernen im Erwachsenenalter stellen. „Lebenslanges Lernen“ ist das Zauberwort, mit dem dies alles gelingen soll. Der Bildungsbegriff gelangt durch Globalisierung, Veränderungsprozesse in der Gesellschaft, Pluralisierung neuer Lebensformen, Vernetzung der Lebensverhältnisse und einem Wandel von Werten zu einer immer herausragenderen Rolle. Es geht nicht mehr nur um Akkumulation von Wissen. Dadurch allein kann man sich die geforderten „Qualifikationen wie Kooperationsfähigkeit, Flexibilität und verantwortliches Handeln“[2] nicht aneignen.[3] „Das Konzept des Lebenslangen Lernens verzahnt die bisher stark segmentierten Bildungsbereiche und integriert Vorschulbildung, schulische Bildung, Berufsbildung, Hochschulbildung sowieallgemeine und berufliche Weiterbildung zu einem kohärenten, das heißt aufeinander aufbauenden und vor allem durchlässigen Gesamtsystem.“[4]
Ähnlich wie das Lebenslange Lernen finden kooperative Lernformen in den letzten Jahren eine große Beachtung. Lernen soll im sozialen Kontext geschehen und dies soll möglichst durch das Lernen in der Gruppe verwirklicht werden.[5] David und Roger Johnson − die Begründer dieser Unterrichtsstrategie − meinen dazu sogar „Die Motivation zu lernen ist von Natur aus auf Zwischenmenschlichkeit angelegt. Es ist die Interaktion mit anderen Menschen durch die Personen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft das Lernen als eine wertvolle Erfahrung zu bewerten lernen, Freude am Prozess des Lernens gewinnen, sich stolz fühlen, wenn sie Wissen erwerben und ihre Fertigkeiten entwickeln.“[6] In der Praxis sind kooperative Lernformen jedoch wenig verbreitet, in der Schule sogar eher vernachlässigt.
Vor diesem Hintergrund möchte ich mich der Frage zuwenden, inwieweit sich das soziale Konstrukt der Gruppe auf das Lernen Erwachsener auswirkt. Ich möchte mich zunächst mit dem Begriff des kooperativen Lernens beschäftigen, die meinen Ausführungen die Basis geben. Aufbauend auf dieser theoretischen Grundlage geht es im Folgenden vertiefend um das Problem des kooperativen Lernens. Hier gehe ich den Fragestellungen nach, welche Vorteile sich aus dieser Unterrichtsstrategie ergeben bzw. ob kooperative Lernformen wirklich effektiver sind als individuelle. Danach gehe ich näher auf das Lernen von Erwachsenen ein. Hierbei wende ich mich den verschiedenen theoretischen Ansätzen des Lernens, den Lernstilen und den Lerntypen zu, um die Konsequenzen, die sich daraus für die Erwachsenenbildung ergeben herauszufiltern.
Da ich meine Ausführungen auf die Erwachsenenbildung beziehe, muss ich mich also zusätzlich dem Aspekt des Lernens von Erwachsenen zuwenden; wie sie (erfolgreich) lernen, was die Erwachsenenbildung dafür tun muss und abschließend, wie sich dies mit dem kooperativen Lernen vereinbaren lässt.
2. Der Erwachsene als Subjekt des Lernprozesses
Hinter dem Besuch von Bildungsveranstaltungen steht immer ein gewisser Nutzen, etwas Neues zu lernen und dies für sein Leben zu verwerten, egal ob für den nächsten Urlaub, für die Familienführung, die Karriere, für die eigene Gesundheit oder für einen ehrenamtlichen Posten. Die Teilnehmer wollen aber auch in Kontakt zu anderen Menschen treten, sich austauschen, über ihre Erlebnisse reden, ihre Erfahrungen erweitern usw. Deshalb ist es wichtig, dass seitens der Lehrenden im gesamten Lehr-Lernprozess auf die Belange der Teilnehmer geachtet wird, damit sie gefordert, aber nicht überfordert werden[7], d.h. der Lernprozess muss das Lernen mit den Lebenserfahrungen verknüpfen.[8] „Daraus ergeben sich gewisse Charakteristika des Lernens im Erwachsenenalter, nämlich Autonomie, intrinsische Motivation, die bewusste Einbeziehung persönlicher Erfahrungen. Es wird geradezu von einer funktionalistischen Lerntheorie speziell im Erwachsenenalter gesprochen, die vor allem die Problemzentriertheit, den Erfahrungsbezug, die Freiwilligkeit, die Selbstsetzung der Lernziele berücksichtigt.“[9]
Auf die Bedürfnisse der Teilnehmer achten heißt auch sich mit den zentralen Lebensbereichen (Familie, Beruf), den Entwicklungsthemen (Entwicklungsaufgaben, Identität) und den kritischen Lebensereignissen (Schulabschluss der Kinder, Pensionierung) von Erwachsenen auseinanderzusetzen. Mit zunehmendem Alter verändern sich die Interessen, die Lebenseinstellung oder die Alltagsgestaltung. Die Ziele werden ganz anders gesetzt. Für die 25-34-jährigen steht der Beruf im Vordergrund, erst danach folgen Freunde und Familie. Unabhängigkeit ist dieser Altersgruppe besonders wichtig. Die 35-54-jährigen hingegen sehen die Familie als ihren primären zentralen Lebensbereich an, gleich gefolgt vom Beruf und der Familie. Zusätzlich investieren sie mehr in ihre kognitiven Leistungen. Bei den 55-65-jährigen steht die Familie als wichtigster zentraler Lebensbereich weiterhin im Vordergrund. Diese Altersgruppe beschäftigt sich aber mehr und mehr mit ihrer Gesundheit, erst an dritter und vierter Stelle stehen Freunde und kognitive Leistungen. Mit dieser Studie von Staudinger 1996 geht auch das Berichtssystem Weiterbildung VIII des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (2001) konform, in dem es um die Teilnahmequoten von Erwachsenen an allgemeiner und beruflicher Weiterbildung geht. Die von mir beschriebenen Altersgruppen sind aufgrund ihrer zentralen Lebensbereiche in den letzten Jahren stärker an Weiterbildungen beteiligt. (Abb. 1) Besonders die Altersgruppe der 35-49-jährigen weist eine hohe Teilnahmequote auf. So haben etwa an allgemeiner Weiterbildung 49 % und an der beruflichen Weiterbildung 36 % dieser Altersgruppe teilgenommen, mit steigender Tendenz in den letzten 25 Jahren.[10]
Diese hohe Resonanz an Weiterbildungsinteresse fordert die Andragogik auf, geeignete Verfahren und Methoden zu entwickeln, dass Erwachsenenlernen effektiv gestaltet werden kann. Unter vielen Methoden stehen Diskussionen, Rollenspiele, Brainstorming oder Gruppenarbeit ganz vorn, ein Anzeichen, dass das kooperative Lernen an Bedeutung zunimmt.[11]
Deshalb werde ich mich im Folgenden näher mit dem Zusammenhang zwischen kooperativem Lernen und der Effektivität für das Lernen von Erwachsenen auseinandersetzen. Ich möchte mich dabei in meinen Ausführungen auf die Gruppe der Erwachsenen im Alter von 20 Jahren (Junge Erwachsene) bis 65 Jahren (Eintritt ins Rentenalter) konzentrieren. Bildungsveranstaltungen, die in Gruppen mit älteren Menschen stattfinden, haben meist eine Form (Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen), in denen sich Gruppenprozesse nicht entwickeln können. Prozesse der Sozialisation und Enkulturation finden natürlich auch in diesen Gruppen weiterhin statt. Die „Jungen Alten“ beklagen sich wiederum oft, dass die Veranstaltungen an ihren Bedürfnissen vorbeigingen. Das liegt daran, dass deren Bedürfnisse nicht erfragt werden, somit nicht berücksichtigt werden und sich dadurch auch keine Gruppen finden können, die sich mit einer bestimmten Problematik befassen. Gruppenlernen kann erst stattfinden, wenn die Senioren eine Gruppenidentität aufbauen, mit einem bestimmten Ziel, was sie verfolgen, einer eigenen Aufgabe, mit eigenem selbst angeregtem Leben und Stand in Gesellschaft und Politik.[12]
3. Was ist kooperatives Lernen?
“Cooperative Learning is a relationship in a group of students that requires positive interdependence (a sense of sink or swim together), individual accountability (each of us has to contribute and learn), interpersonal skills (communication, trust, leadership, decision making, and conflict resolution), face-to-face promotive interaction, and processing (reflecting on how well the team is functioning and how to function even better).”[13]
Kooperatives Lernen meint Lernarrangements, „die eine synchrone oder asynchrone koordinierte, ko-konstruktive Aktivität der Teilnehmer/innen verlangen, um eine gemeinsame Lösung eines Problems oder ein gemeinsam geteiltes Verständnis einer Situation zu entwickeln.“[14] Hauptmerkmal des Gruppenlernens ist die Verantwortlichkeit eines jeden Teilnehmers, sowohl für das Lernen in der Gruppe als auch für sein eigenes. Die Grundlage des kooperativen Lernens ist die Überlegung, „dass Lernen ein natürliches soziales Geschehen darstellt, in dem die Teilnehmer miteinander kommunizieren und sich gegenseitig anregen“[15]
Im aktiven, konstruktiven Prozess des Lernens verknüpfen die Lernenden in dessen Verlauf Informationen mit vorhandenem Wissen. Dadurch konstruieren sie neue Ideen und Sinnzusammenhänge. In diesen Kontexten wird der Einzelne angeregt, mit anderen zu kooperieren, um Probleme aufzudecken und Lösungen auf anspruchsvolle Art und Weise zu finden. Die Lernenden unterscheiden sich aber in ihren Erfahrungen und Perspektiven, die sie in diesen Lernprozess und in diese Kooperation mit einbringen. Das Lernen wird dadurch bereichert. Austausch und Diskussionen optimieren das Verstehen und die Reflexion des jeweiligen Lerngegenstands. Das Individuum selbst bringt subjektives Erleben und affektive Dimensionen in den Lernprozess ein, sodass jedwede Aktivitäten soziale als auch emotionale Herausforderungen umfassen.[16]
Zum Lernen in Gruppen gibt es zwei Vorstellungen, die einerseits die Gruppe als aus unabhängigen kognitiven Systemen zusammengesetzt betrachten und auf der anderen Seite sich mit dem einzelnen kognitiven System auseinandersetzen. Aus diesen Vorstellungen sind die folgenden drei Theorien entstanden:
- Gruppe als einzelnes kognitives System − Veränderung individueller Sichtweisen durch soziale Interaktion:
Diese sozio-konstruktivistische Sicht nimmt an, dass das „Individuum vor allem durch Interaktionen mit anderen zu neuen Sichtweisen gelangt.“[17] Beschrieben wird dieser Vorgang durch eine spiralförmige Kausalität, in der eine bestimmte kognitive Entwicklungsstufe bestimmte soziale Interaktionen bedingt. Diese wiederum führen zu neuen kognitiven Entwicklungen und daraufhin zu höher entwickelten sozialen Interaktionen. Wenn nun die Gruppe untereinander interagiert, werden die individuellen und die sozialen Stufen miteinander verbunden und somit eine effektivere Aufgabenbewältigung als in einsichtigem Lernen gewährleistet. Individuelle Sichtweisen werden durch die soziale Interaktion verändert.
- Gruppe als aus unabhängigen kognitiven Systemen zusammengesetzt − mehrere Personen bearbeiten ein Problem:
Hier geht es um geteilte Kognitionen. Die einzelnen kognitiven Systeme verschmelzen miteinander und führen zu einem geteilten Problemverständnis. Gespräche innerhalb einer Gruppe führen zu positiven Lerneffekten sowohl bei dem Aktiven, der ein Problem erklärt als auch bei den Zuhörern. Ideen und Konzeptionen werden als ein Gruppenprodukt betrachtet. Alle Gruppenmitglieder sind an der Klärung eines Problems beteiligt. „Aus individualistischer Perspektive handelt es sich um einen Selbst-Erklärungs-Effekt, während aus Gruppenperspektive die Klärung des Problems durch den Beitrag aller Gruppenmitglieder erfolgt.[18]
- Kausalbeziehung zwischen der sozialen Interaktion und der individuellen kognitiven Veränderung
Die soziokulturelle Sicht ist der Ansicht, dass sich durch soziale Aktivitäten individuelle Funktionen entwickeln können. Diese Entwicklung findet hierbei auf zwei Ebenen statt, die miteinander verbunden sind. Auf der sozialen, interpsychischen Ebene nutzt das Individuum die Sprache, um mit anderen zu interagieren. Die Sprache dient dann auf der inneren, intrapsychischen Ebene dem Selbstgespräch und der Reflexion dessen, was dem Individuum durch die Kommunikation (Sprache) mit anderen vermittelt wurde. Man kann das in etwa so beschreiben, dass ein wechselseitiger Prozess zwischen zwei Personen A und B stattfindet. Person A handelt zuerst und Person B wird zunächst die Handlung von A interpretieren bzw. reflektieren (mit seinen Erfahrungen, seinem Wissen) und dann auf sein eigenes Handeln übertragen. Umgekehrt wird die Person A die Handlung, die sie von Person B dann zurückbekommt ebenfalls interpretieren und für sich neue Handlungsweisen entdecken. Das eigene Problemverständnis unserer Personen hat sich durch die Handlung der jeweils anderen Person verändert, wovon diese Theorie ausgeht. „Menschen modifizieren die Bedeutung ihrer Handlung in Abstimmung mit den darauf folgenden Handlungen anderer retrospektiv“[19]
4. Gruppenarbeit versus kooperativem Lernen
Nicht jede Zusammenarbeit in Gruppen kann als kooperatives Lernen bezeichnet werden. Dafür müssen ganz bestimmte Kriterien erfüllt werden, allen voran eine kritische Selbstreflexion der Gruppe. Lernergebnisse, Lernprozesse und das Lernverhalten müssen beachtet werden. Aktivitäten müssen ggf. verändert, störende oder hilfreiche Verhaltensweisen von der Gruppe enthüllt werden. Nur mit Erfüllung dieser Kriterien kann kooperatives Lernen stattfinden, in dem soziales Lernen unterstützt und der Fortbestand der Gruppe gesichert wird, Rückmeldungen zum eigenen Verhalten gegeben und soziale Fertigkeiten gefördert werden.[20]
5. Die zentralen Merkmale kooperativen Lernens
- positive Wechselbeziehungen
Die Mitglieder der Gruppe sind angehalten, zusammenzuwirken, um ein gesetztes Ziel zu erreichen. Durch das häufige Interagieren lernen die Gruppenmitglieder, sich in die Situation der anderen zu versetzen. „In diesem Sinne kann kooperatives Lernen die Verantwortlichkeit des einzelnen Gruppenmitglieds für Lernpartner und Lernmaterialien fördern.“[21] Eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist meist dann gegeben, wenn in der Lerngruppe gemeinsame Ziele vorherrschen, die von allen Mitgliedern akzeptiert werden.
[...]
[1] Bundesministerium für Bildung und Forschung: Lebenslanges Lernen. 14.09.2005, 18:14 Uhr. URL: http://www.bmbf.de/de/411.php
[2] Konrad, K.; Traub, S.: Kooperatives Lernen. Theorie und Praxis in Schule, Hochschule und
Erwachsenenbildung. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren 2001, S. 14f
[3] Bundesministerium für Bildung und Forschung, a.a.O.
[4] ebd.
[5] vgl. ebd., S. 1
[6] ebd., S. 1
[7] vgl. Gruber, E.: Lehren und Lernen von Erwachsenen. Methoden, die das erwachsenengerechte Lernen
fördern. 14.09.2005, 17:19 Uhr. URL: www.checklist-weiterbildung.at/methoden.asp.
[8] vgl. Kruse, A.; Rudinger, G.: Lernen und Leisten im Erwachsenenalter. Letzte Änderung: 2000. 14.09.2005, 18:07 Uhr. URL: http://netschool.de/ler/lerzit23.htm
[9] ebd.
[10] vgl. Weber, P.-J.: Einführung in die Erwachsenenbildung. Vorlesung „Lernen im Lebenslauf“ vom 10.11.2004, S. 11ff
[11] vgl. Gruber, a.a.O.
[12] vgl. Veelken, Ludger: Bildungsarbeit mit Jungen Alten und Seniorenstudium. In: Karl, F.; Tokarski, K.; Tokarski, W. (Hrsg.): Bildung und Freizeit im Alter. Bern; Göttingen; Toronto: Huber-Verlag, 1992, S. 80f
[13] „Kooperatives Lernen ist eine Beziehung in einer Gruppe von Lernenden, welche positive Abhängigkeiten (ein Gefühl von zusammen untergehen oder schwimmen), individuelle Verantwortlichkeit (jeder von uns muss [zum Lernprozess, d. V.] beitragen und lernen), interpersonelle Fähigkeiten (Kommunikation, Vertrauen, Führungseigenschaften, Entscheidungen treffen, und Konfliktlösung), Aktivität von Angesicht zu Angesicht (reflektieren, wie gut das Team gerade funktioniert und wie es sogar besser funktionieren könnte) fordert.“ www.co-operation.org
[14] Kooperatives Lernen. Letzte Änderung: 07/22/05. 01.08.2005, 14:30 Uhr. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Kooperatives_Lernen
[15] Konrad u.a., a.a.O., S. 5
[16] vgl. ebd., S. 5
[17] Stangl, W. (a): Lernen in Gruppen. Letzte Änderung: 2004. 01.08.2005, 14:31 Uhr. URL: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Gruppenlernen.shtml
[18] vgl. ebd.
[19] ebd.
[20] Konrad u.a., a.a.O., S. 7
[21] ebd., S. 6
- Arbeit zitieren
- Bernadette Proske (Autor:in), 2005, Kooperatives Lernen in der Erwachsenenbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66717
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