In dieser Arbeit sollen Haydns Klaviertrios, die sonst immer im Schatten seiner Streichquartette stehen, ins Zentrum gerückt werden
Sehr kurz werden gattungsgeschichtliche und historische Vorraussetzungen für die Trios besprochen, um dann genauer auf den Entwicklungsprozess und die Merkmale der drei Entstehungsphasen (I. um 1760; II. 1784 – 1789; III. 1794 – 1796) einzugehen. Jeweils ein Klaviertrio wird dabei symptomatisch ausgewählt und mit Notenbeispielen besprochen (Hob.XV:2 in F; Hob.XV:14 in As; Hob.XV:30 in Es).
Anschließend wird noch auf die Problematik der Chronologie und der Authentizität eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Haydns Klaviertrios
- Erste Schaffensphase
- Trios um 1760 bis 1770
- Beispiel: Trio in F, Hob.XV:2
- Zweite Schaffensphase
- Trios zwischen 1784 und 1789, einschließlich der Flötentrios 1790
- Beispiel: Trio in As, Hob.XV:14
- Dritte Schaffensphase
- Trios zwischen 1794 und 1796
- Beispiel: Trio in Es, Hob.XV:30
- Fragen der Authentizität
- Wirkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Klaviertrios von Joseph Haydn, konzentriert sich auf ihre Entwicklung über drei Schaffensphasen und beleuchtet Fragen der Authentizität. Sie analysiert die gattungsgeschichtliche Entwicklung des Klaviertrios und untersucht die Rolle des Klaviers innerhalb der Kammermusikbesetzung.
- Entwicklung der Klaviertrios Haydns über drei Schaffensphasen
- Gattungsgeschichtliche Einordnung des Klaviertrios
- Rolle des Klaviers im Haydn'schen Klaviertrio
- Fragen der Authentizität und Chronologie der Werke
- Stilistische Merkmale der verschiedenen Schaffensphasen
Zusammenfassung der Kapitel
Haydns Klaviertrios: Die Klaviertrios nehmen einen bedeutenden Platz im Œuvre Haydns ein und sind den Streichquartetten in ihrer Bedeutung gleichzustellen. Die Arbeit unterteilt Haydns Schaffen in drei Phasen, die eine Entwicklung in Satzanordnung, Harmonie und Klavierpart aufzeigen. Die Chronologie und Authentizität einzelner Trios sind jedoch bis heute Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen, wobei unterschiedliche Forscher unterschiedliche Zahlen an authentisch gehaltenen Werken angeben. Die gattungsgeschichtliche Entwicklung wird durch die Aufwertung des Tasteninstruments im 18. Jahrhundert erklärt, wobei sich das Klavier vom bloßen Begleitinstrument zum gleichberechtigten Kammermusikpartner entwickelte. Die Entwicklung aus Barocktriosonaten und begleiteten Klaviersonaten hin zum Klaviertrio wird erläutert, wobei ein präziser Zeitpunkt für den Beginn der Gattung schwer festzulegen ist. Haydn experimentierte um 1760 mit der neuen Gattung zusammen mit anderen Komponisten seiner Zeit.
Erste Schaffensphase: Die frühen Klaviertrios Haydns entstanden größtenteils während seiner Zeit bei Graf Morzin und wurden zwischen 1766 und 1771 verlegt. Diese Werke sind noch nicht ausgereift und tragen unterschiedliche Bezeichnungen wie Divertimento, Concerto, Partita, Sonate oder Capriccio, was ihren oft suiteartigen Charakter unterstreicht. Die Datierung der Trios basiert auf Kriterien wie Werk-, Satz- oder Tempobezeichnungen, Notationseigentümlichkeiten und stilistischen Merkmalen. Die Diskussion über die Bedeutung der Cembalostimme (Generalbass oder obligat) für die Datierung ist ungeklärt. Feder präsentiert eine detaillierte Chronologie der frühen Werke, die jedoch nicht unumstritten ist.
Beispiel: Trio in F, Hob.XV:2: Dieses Trio, wahrscheinlich zwischen 1767 und 1771 entstanden, zeigt eine deutliche Verwurzelung in der barocken Tradition. Der Suitecharakter durch die gleiche Tonart aller drei Sätze und die ungewöhnliche Satzfolge mit einem langsamen Schlusssatz sind kennzeichnend. Die Spielbarkeit für Laien und die Eignung für die Hausmusik werden hervorgehoben. Der erste Satz zeigt einen Wechsel zwischen barocken Begleitfiguren und virtuosen Klavierpassagen, während das Cello untergeordnet verwendet wird. Der letzte Satz, ein Variationenfinale, ist teilweise mit Generalbassziffern versehen, und das Cello hat nur Continuo-Funktion. Ein barocker Chaconne-Charakter im Bass wird erwähnt.
Schlüsselwörter
Joseph Haydn, Klaviertrios, Entwicklungsphasen, Gattungsgeschichte, Kammermusik, Klavier, Cembalo, Authentizität, Chronologie, Barock, Klassik, Stilmerkmale, Satzanordnung, Harmonie, Hob.XV
Haydns Klaviertrios: Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Klaviertrios von Joseph Haydn, konzentriert sich auf ihre Entwicklung über drei Schaffensphasen und beleuchtet Fragen der Authentizität. Sie analysiert die gattungsgeschichtliche Entwicklung des Klaviertrios und untersucht die Rolle des Klaviers innerhalb der Kammermusikbesetzung.
Welche Zeiträume umfasst die Analyse der Klaviertrios?
Die Arbeit unterteilt Haydns Schaffen in drei Phasen: die erste Phase umfasst Trios um 1760 bis 1770; die zweite Phase Trios zwischen 1784 und 1789, einschließlich der Flötentrios von 1790; und die dritte Phase Trios zwischen 1794 und 1796.
Welche konkreten Beispiele von Klaviertrios werden analysiert?
Als Beispiele werden das Trio in F, Hob.XV:2 (erste Phase) und das Trio in As, Hob.XV:14 (zweite Phase), sowie das Trio in Es, Hob.XV:30 (dritte Phase) genannt und teilweise detailliert beschrieben.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der Klaviertrios Haydns über drei Schaffensphasen, die gattungsgeschichtliche Einordnung des Klaviertrios, die Rolle des Klaviers im Haydn'schen Klaviertrio, Fragen der Authentizität und Chronologie der Werke sowie stilistische Merkmale der verschiedenen Schaffensphasen.
Wie wird die Entwicklung des Klaviertrios im historischen Kontext dargestellt?
Die Arbeit erläutert die Entwicklung aus Barocktriosonaten und begleiteten Klaviersonaten hin zum Klaviertrio. Sie erklärt die Aufwertung des Tasteninstruments im 18. Jahrhundert und die Entwicklung des Klaviers vom bloßen Begleitinstrument zum gleichberechtigten Kammermusikpartner.
Welche Herausforderungen bestehen bei der Datierung und Authentifizierung der Werke?
Die Chronologie und Authentizität einzelner Trios sind bis heute Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Unterschiedliche Forscher geben unterschiedliche Zahlen an authentisch gehaltenen Werken an. Die Diskussion über die Bedeutung der Cembalostimme (Generalbass oder obligat) für die Datierung ist ungeklärt. Die Datierung basiert auf Kriterien wie Werk-, Satz- oder Tempobezeichnungen, Notationseigentümlichkeiten und stilistischen Merkmalen.
Wie wird das Trio in F, Hob.XV:2 beschrieben?
Das Trio in F, Hob.XV:2, wahrscheinlich zwischen 1767 und 1771 entstanden, zeigt eine deutliche Verwurzelung in der barocken Tradition. Es hat einen Suitecharakter, eine ungewöhnliche Satzfolge mit einem langsamen Schlusssatz und zeigt einen Wechsel zwischen barocken Begleitfiguren und virtuosen Klavierpassagen. Das Cello ist teilweise untergeordnet und hat im letzten Satz nur Continuo-Funktion.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Joseph Haydn, Klaviertrios, Entwicklungsphasen, Gattungsgeschichte, Kammermusik, Klavier, Cembalo, Authentizität, Chronologie, Barock, Klassik, Stilmerkmale, Satzanordnung, Harmonie, Hob.XV.
- Arbeit zitieren
- Mag. Art; Mag. Phil Heike Sauer (Autor:in), 2006, Die Klaviertrios von Joseph Haydn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67276