Heinz Rühmann ist der populärste und profiliertesten Schauspieler des Jahrhunderts gewesen. Zu Lebzeiten kannten 92 Prozent aller Bundesbürger seinen Namen. Rühmann schaffte es trotz verschiedener Schwierigkeiten, die das 20. Jahrhundert mit sich brachte, wie z.B. der Weltwirtschaftskrise, zweier Weltkriege, Depressionen der dreißiger Jahre, das NS- Regime und Spaltung und Wiedervereinigung Deutschlands seine Popularität zunächst zu steigern und dann zu festigen. Er wird von vielen als Idol oder nationale Figur angesehen.
Heinz Rühmann war, gemessen an der Anzahl seiner Produktionen im Verhältnis zur Dauer des Zeitraums, in keinem anderen Gesellschafssystem so produktiv wie im Dritten Reich. Aus diesem Hintergrund heraus möchte ich folgender Fragestellung in dieser Arbeit nachgehen: In wie weit unterstützte Rühmann das nationalsozialistische System. Hierbei soll auch geklärt werden in wie weit Rühmann seine Karriere im Dritten Reich mit Hilfe von der Nähe zum Regime voranbringen konnte oder ob er größtmöglichste Distanz zum Regime hielt und jüdische Verwandte und Freunde zu schützen. Aus diesem Grund hat diese Hausarbeit den Titel: ‚Karrierist und Opportunist oder Gegner des Nationalsozialismus.’
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heinz Rühmann: Karrierist, Opportunist oder Gegner des Nationalsozialismus
- Karrierist: Propagandafilme oder ,harmlose Komödien’
- Wunschkonzert
- Ouax, der Bruchpilot
- Fronttheater
- Die Feuerzangenbowle
- Auftritt in der Wochenschau
- Opportunist: Distanz und Nähe zum Regime
- Filmminister Goebbels
- Reichsfilmintendant Göring
- Ein Foto mit Adolf Hitler
- Gegner des Nationalsozialismus
- Rühmanns Ehefrauen
- Maria Bernheim
- Hertha Feiler
- Jüdische Freunde und Mitarbeiter
- Max Jaap
- Fred Pinkus
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Heinz Rühmann, einem der populärsten und profiliertesten Schauspieler des 20. Jahrhunderts. Die Hauptaufgabe dieser Arbeit ist die Untersuchung von Rühmanns Beziehung zum nationalsozialistischen Regime. Dabei soll geklärt werden, inwieweit Rühmann das NS-System unterstützte und ob er seine Karriere mit Hilfe von Nähe zum Regime voranbringen konnte.
- Rühmanns Filmarbeit im Dritten Reich und die Analyse seiner Filme hinsichtlich möglicher ideologischer Botschaften
- Rühmanns Kontakte zu hochrangigen NS-Funktionären wie Goebbels und Göring
- Rühmanns Beziehungen zu seinen jüdischen Ehefrauen und Freunden, insbesondere Maria Bernheim, Hertha Feiler, Max Jaap und Fred Pinkus
- Die Frage, ob Rühmanns Karriere im Dritten Reich von opportunistischem Verhalten geprägt war
- Die Frage, ob Rühmann versuchte, sich vom NS-Regime fernzuhalten oder ob er aus opportunistischen Gründen Kontakte zu diesem pflegte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Heinz Rühmann als populärsten und profiliertesten Schauspieler des Jahrhunderts vor und erläutert seine Popularität trotz der Schwierigkeiten des 20. Jahrhunderts. Sie führt außerdem in die Fragestellung der Arbeit ein: Inwiefern unterstützte Rühmann das nationalsozialistische System?
Das Kapitel "Karrierist: Propagandafilme oder ,harmlose Komödien’" analysiert ausgewählte Filme Rühmanns aus der NS-Zeit, wie "Wunschkonzert", "Ouax, der Bruchpilot", "Fronttheater", "Die Feuerzangenbowle" und seinen Auftritt in der Wochenschau. Es soll untersucht werden, wie diese scheinbar unpolitischen Unterhaltungsfilme die Zuschauer auf bestimmte ideologische Botschaften einstimmen könnten.
Das Kapitel "Opportunist: Distanz und Nähe zum Regime" untersucht Rühmanns Beziehungen zu Goebbels, Göring und Hitler. Dabei soll geklärt werden, inwiefern er Kontakt zu diesen NS-Größen pflegte und ob er seine Karriere durch diese Kontakte vorangetrieben hat.
Das Kapitel "Gegner des Nationalsozialismus" betrachtet Rühmanns Ehefrauen Maria Bernheim und Hertha Feiler, sowie seine jüdischen Freunde und Mitarbeiter Max Jaap und Fred Pinkus. Es stellt die Frage, wie Rühmanns Beziehungen zu diesen Personen von der NS-Ideologie beeinflusst wurden und ob Rühmann ihnen in dieser Zeit Hilfe geleistet hat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Heinz Rühmann, Nationalsozialismus, Propaganda, Opportunismus, Filmindustrie, jüdische Verfolgung, Freundschaft, Ehe, und die Frage nach der moralischen Verantwortung von Künstlern in Zeiten des Nationalsozialismus.
- Arbeit zitieren
- Janine Diedrich (Autor:in), 2005, Heinz Rühmann: Karrierist und Opportunist oder Gegner des Nationalsozialismus , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67793