Die Arbeit untersucht den Wandel des Berliner Stadtteils Weißensee von einem agrarisch geprägten Dorf zu einer verstädterten Ansiedlung im späten 19. Jh. Unter diesem Gesichtspunkt wird die Entwicklung in der Urbanisierungsphase des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh. hinsichtlich der baulichen Entwicklung dargestellt.
Einleitend werden die Begrifflichkeiten von Urbanisierung und kommunaler Leistungsverwaltung geklärt sowie auf die Verwaltungsgliederung der Provinz Brandenburg eingegangen, um die politischen Zuständigkeiten und ihre Veränderungen für eine städtische Entwicklung besser einzuordnen. Daran schließt sich die Betrachtung der gesetzlichen Richtlinien, die die städtebauliche Entwicklung bestimmten, an.
Die Geschichte von Weißensee wird chronologisch nacgezeichnet. Die zuvor gelegten Grundlinien werden anschließend aufgenommen, um die aufgestellten Arbeitshypothesen unter Betrachtung der gewählten Schwerpunkte hinsichtlich der städtebaulichen Wandels detailliert betrachten zu können. Aufgrund der geleisteten Vorarbeit werden die in diesem Teil geschilderten Aspekte aus dem chronologischen Korsett befreit.
Eine abschließende Bewertung und Zusammenfassung der gewonnenen Ergebnisse und die dadurch generierten Erkenntnisse sollen dazu dienen, die aufgeworfenen Forschungslücken zu schließen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Der Verstädterungsprozess im 19. und frühen 20. Jh.
- 1.1.1 Bevölkerungsentwicklung und Urbanisierung
- 1.1.2 Kommunale Leistungsverwaltung
- 1.1.3 Säkularisierung
- 1.2 Gliederung der Verwaltungsorganisation der Provinz Brandenburg
- 1.2.1 Bildung der Provinz Brandenburg
- 1.2.2 Kreiseinteilung
- 1.3 Grundlagen der städtebaulichen Entwicklung
- 1.3.1 Fluchtliniengesetz von 1875
- 1.3.2 Bauordnungen
- 1.4 Forschungsstand und Arbeitshypothesen
- 2 Die Grundlinien der Entwicklung von Weißensee
- 2.1 Bildung des Gutsbezirkes
- 2.2 Veräußerung des Gutsbezirkes
- 2.3 Gründung der Gemeinde Neu-Weißensee 1880
- 2.4 Eingemeindungsbestrebungen der Stadt Berlin
- 2.5 Verleihung der Stadtrechte und Vereinigung der beiden Weißenseer Gemeinden
- 3 Städtebauliche Entwicklung in Weißensee
- 3.1 Wohnbebauung
- 3.1.1 Wohnungsmangel und Wohnungsbau
- 3.1.2 Wohnungsbau und Wohnqualität in Neu-Weißensee
- 3.2 Verkehrstechnische Erschließung
- 3.3 Infrastrukturelle Bautätigkeit
- 3.3.1 Friedhöfe
- 3.3.2 Märkte und Vergnügungseinrichtungen
- 3.3.3 Kommunalbauten
- 3.4 Stadttechnische Versorgungsanstalten
- 3.4.1 Gasversorgung
- 3.4.2 Kanalisation
- 3.5 Gesundheitsversorgung
- 3.5.1 Diakonissenheim
- 3.5.2 Bau des Krankenhauses
- 3.6 Einrichtungen der Sozialfürsorge
- 3.6.1 Stiftung Bethabara / Beth-Elim
- 3.6.2 Israelitische Taubstummenanstalt
- 3.7 Sakralbauten
- 3.7.1 Katholische Kirche
- 3.7.2 Evangelische Kirche
- 3.7.3 Baptistische Kapelle
- 3.8 Industrie- und Gewerbebauten
- 3.8.1 Ansiedlung von Industriebetrieben
- 3.8.2 Landwirtschaftliche Betriebe und Erzeugnisse
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Transformation des Berliner Stadtteils Weißensee von einem ländlichen Dorf zu einer urbanen Siedlung im späten 19. Jahrhundert. Die Arbeit analysiert die bauliche Entwicklung Weißensees während der Urbanisierungsphase des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts und beleuchtet dabei die Faktoren, die diese Entwicklung prägten.
- Die Rolle der Bevölkerungsentwicklung und Urbanisierung im Wandel des Stadtbildes
- Die Bedeutung der kommunalen Leistungsverwaltung und deren Einfluss auf die städtebauliche Entwicklung
- Die Auswirkungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, wie z.B. das Fluchtliniengesetz, auf die Architektur und das Stadtbild
- Die Entwicklung der Infrastruktur in Weißensee, einschließlich Verkehrsanbindungen, Wohnungsbau und soziale Einrichtungen
- Die Auswirkungen der Industrialisierung und des Wirtschaftswachstums auf die bauliche Entwicklung des Stadtteils
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Forschungslandschaft zur Stadtgeschichte und stellt den Kontext für die Untersuchung der Entwicklung von Weißensee dar. Sie beleuchtet die Schlüsselkonzepte von Urbanisierung und kommunaler Leistungsverwaltung und setzt die Arbeit in den Rahmen der politischen und administrativen Strukturen der Provinz Brandenburg.
Kapitel 2 zeichnet die Geschichte von Weißensee in einem ausgewählten Zeitraum chronologisch nach, von der Bildung des Gutsbezirkes bis zur Verleihung der Stadtrechte und Vereinigung der beiden Weißenseer Gemeinden. Dieser Teil der Arbeit bildet den historischen Hintergrund für die Analyse der baulichen Entwicklung.
Kapitel 3 konzentriert sich auf die Analyse der städtebaulichen Entwicklung in Weißensee. Es untersucht verschiedene Aspekte, wie die Wohnbebauung, die Verkehrstechnische Erschließung, die infrastrukturelle Bautätigkeit, die stadttechnischen Versorgungsanstalten, die Gesundheitsversorgung, die Einrichtungen der Sozialfürsorge, die sakralen Bauten sowie die Industrie- und Gewerbebauten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Urbanisierung, Stadtentwicklung, Baukörper, Gründerviertel, Weißensee, Berlin, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Bevölkerungsentwicklung, Verwaltung, Infrastruktur, Wohnungsbau, Industrie, Gewerbe, Sakralbauten.
- Quote paper
- M. A. Deniz Rönsch (Author), 2006, Am Rande der Stadt - Eine Untersuchung der Entwicklung des Baukörpers im Gründerviertel von Berlin-Weißensee in der Zeit von 1871-1905, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69097