INFORMATION IST SELEKTION
Nachrichten prägen unser Weltbild. Gerade deshalb ist es für uns von besonderer Bedeutung, zu wissen, inwieweit sie die Realität widerspiegeln. Denn die meisten Ereignisse erreichen uns nur durch die Massenmedien.
"Die Massenmedien sollen so vollständig, sachlich und verständlich wie möglich informieren, damit die Staatsbürger in der Lage sind, mit kritischem Bewußtsein das öffentliche Geschehen zu verfolgen."
Doch diesem hohen Anspruch an die Massenmedien steht die Tatsache entgegen, daß die Nachrichtenberichterstattung niemals auch nur im Entfernsten "umfassend" oder gar "vollständig" sein kann. Zum einen, weil die Presse u.a. über 99 % aller Ereignisse aufgrund ihrer begrenzten Möglichkeiten überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen, bzw. nur einen Teil der Ereignisse mitteilen kann. Zum anderen, weil jeder Mensch die Realität anders zu interpretieren versteht.
"Ereignisse werden erst dadurch zu Nachrichten, daß sie aus der Totalität und Komplexität des Geschehens ausgewählt werden."
Nicht alle Ereignisse können die Medien als gleich wichtig behandeln, denn Nachrichten müssen eingeordnet und bewertet werden. Insbesondere in der Nachrichtenauswahl müssen Wertungsmechanismen existieren. Eine Nachricht ist, wie in einem journalistischen Lehrbuch beschrieben: "...die objektive Mitteilung eines allgemein interessierenden, aktuellen Sachverhalts in einem bestimmten journalen Aufbau."
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG: INFORMATION IST SELEKTION
- TRADITIONELLE FORSCHUNGSMETHODEN
- Gatekeeper-Studien
- Untersuchungen nach White
- Ergebnisse
- Ausweitung des Untersuchungsfeldes
- Kritik
- Nachrichtenwert-Forschung
- News Bias-Forschung
- Gatekeeper-Studien
- ERKLÄRUNGSMODELLE
- REALITÄTSMODELLE
- Selektionsmodell
- Grundlagen
- Bedeutung in Bezug auf verschiedene Studien
- Kritik
- Instrumentelle Inszenierung
- Instrumentelle Aktualisierung
- Integriertes Modell
- Ereignistypen
- Betrachtung der Realität
- Gegensätzliche Positionen
- Selektionsmodell
- SCHLUSSFOLGERUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Theorien der Nachrichtenauswahl, indem sie die unterschiedlichen Ansätze und Modelle beleuchtet, die versuchen zu erklären, wie Nachrichten ausgewählt und gestaltet werden. Das Ziel ist es, aufzuzeigen, wie diese Theorien die Konstruktion unserer Wahrnehmung der Realität beeinflussen und welche Faktoren bei der Auswahl und Präsentation von Nachrichten eine Rolle spielen.
- Die Rolle des Gatekeepers bei der Nachrichtenauswahl
- Der Einfluss von Nachrichtenwerten und Bias auf die Berichterstattung
- Die Konstruktion der Realität durch Nachrichtenmedien
- Die Bedeutung von Selektionsmodellen für die Nachrichtenauswahl
- Die Integration verschiedener Theorien zur Erklärung der Nachrichtenauswahl
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die Bedeutung von Nachrichten für unser Weltbild hervorhebt und die Selektion von Ereignissen als grundlegenden Prozess der Nachrichtenproduktion beschreibt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit traditionellen Forschungsmethoden, die sich mit der Nachrichtenauswahl beschäftigen. Hier werden die Gatekeeper-Studien, die Nachrichtenwert-Forschung und die News Bias-Forschung vorgestellt und ihre Stärken und Schwächen diskutiert.
Das dritte Kapitel widmet sich verschiedenen Erklärungsmodellen, die versuchen, die Auswahl von Nachrichten zu erklären. Hier werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die auf die individuellen Entscheidungen von Journalisten, die Bedeutung von Nachrichtenwerten und die Rolle von gesellschaftlichen Faktoren fokussieren.
Das vierte Kapitel konzentriert sich auf Realitätsmodelle, die versuchen, die Auswirkungen der Nachrichtenauswahl auf unsere Wahrnehmung der Welt zu beschreiben. Es werden verschiedene Modelle vorgestellt, die sich mit der Selektion von Ereignissen, der Inszenierung von Nachrichten und der konstruktiven Rolle von Medien auseinandersetzen.
Schlüsselwörter
Nachrichtenauswahl, Gatekeeper, Nachrichtenwerte, News Bias, Realitätsmodell, Selektionsmodell, Nachrichtenproduktion, Medienwirkung, Medienkritik.
- Quote paper
- Krisztina J. Kreppel (Author), 1996, Theorien der Nachrichtenauswahl als Theorien der Realität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69335