Aus mehreren Gründen habe ich mich dafür entschieden, eine Stichprobe darüber durchzuführen, ob Rassismus bzw. Ausländerfeindlichkeit auch schon in Kleinkindern verankert ist: Einer der Gründe ist mit Sicherheit, dass es darüber nicht Massen an Literatur gibt, ich diese Frage jedoch als eine äußerst Spannende einstufe.
Andererseits habe ich mich gefragt, wann in uns Menschen der Punkt kommt, bei dem uns die „Fremdheit“ als bedrohlich erscheint. Diese Frage werde ich im Zuge dieser Seminararbeit zwar nicht klären können, dennoch aber möchte ich Eindrücke darüber verschaffen, wie Kleinkinder darüber denken und wie sie fühlen.
Die persönliche Motivation, diese Thematik zu bearbeiten ist jene, dass ich zwei Söhne habe, und mein fünfjähriger Sohn einen farbigen Freund hat. Der Name seines Freundes ist Pablo: Sehr oft hat mein Sohn Dominik mit seinem Freund Pablo schon gespielt und noch nie wäre es mir aufgefallen, dass es ein Problem für die beiden wäre, dass sie eine andere Hautfarbe haben. Ja mehr noch: Wenngleich mein Sohn ein äußerst nachdenkliches und kluges Kind ist und auch dementsprechend viel fragt um sein Wissen zu erweitern, sind noch nie Gespräche über Pablo´ s Haut zu Stande gekommen. Aus diesem Grunde hat es mich natürlich sehr interessiert, wieso er nie danach fragt und welche Priorität er diesem Thema schenkt. Weil ich auch Dominik interviewt habe, wird im Gespräch mit ihm diese Wichtigkeit sehr deutlich.
Natürlich war es in diesem Zusammenhang auch wichtig zu erfahren wie sein Gegenüber – nämlich Pablo selbst darüber denkt und welche Erfahrungen er schon gemacht hat.
Da mich ein möglicher geschlechtsspezifischer Unterschied bei Kindern im Umgang mit Fremdheit interessiert, habe ich außerdem ein fünfjähriges Mädchen zur Thematik interviewt. Ein einzelnes Interview ist dann von einer achtjährigen Schülerin. Natürlich bin ich mir darüber bewusst, dass ein einzelnes Interview nicht zulässig für irgendeine Statistik sein kann. Da weitere Interviews den Rahmen dieser Arbeit jedoch sprengen würden – ich aber dennoch gerne einen annähernden Vergleichswert zu den ersten drei Interviews haben wollte, beschloss ich diesen Weg zu wählen.
Anschließend möchte ich die Interpretationen der Interviews vornehmen und die Aussagen der Kinder vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Angaben zu den befragten Kindern
- Interviewmethode
- Interviews
- a) Interview mit Dominik – 5 Jahre alt
- b) Interview mit Pablo – 4 Jahre
- c) Interview mit Vanessa
- d) Interview mit Verena
- Interpretationen
- a) Einzelinterpretation - Interview mit Dominik
- b) Einzelinterpretation - Interview mit Pablo
- c) Einzelinterpretation - Interview mit Vanessa
- d) Einzelinterpretation – Interview mit Verena
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht, ob und wie sich Rassismus und Ausländerfeindlichkeit bereits bei Kindergartenkindern zeigen. Sie beleuchtet die Frage, wann „Fremdheit“ als bedrohlich empfunden wird und welche Gedanken und Gefühle Kleinkinder in Bezug auf Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe haben.
- Rassismus und Ausländerfeindlichkeit im Kindesalter
- Wahrnehmung und Interpretation von „Fremdheit“
- Entwicklung von Vorurteilen und Stereotypen
- Interkulturelle Erfahrungen und soziale Interaktion
- Geschlechtsspezifische Unterschiede im Umgang mit „Fremdheit“
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort erläutert die Motivation und Zielsetzung der Arbeit, die sich aus dem persönlichen Umfeld der Autorin und dem Mangel an Literatur zum Thema ergibt. Im Anschluss werden die befragten Kinder vorgestellt und ihre soziale Umgebung beschrieben. Die Interviewmethode wird erläutert und die Besonderheiten der Arbeit mit Kleinkindern hervorgehoben.
Die Interviews mit Dominik, Pablo, Vanessa und Verena werden in separaten Kapiteln dargestellt. Die Interpretationen der Interviews analysieren die Aussagen der Kinder und betrachten Unterschiede und Gemeinsamkeiten in ihren Wahrnehmungen und Reaktionen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Interkulturelle Erziehung, Kindergartenkinder, qualitative Interviews, Fremdheit, Hautfarbe, soziale Interaktion, Vorurteile, Stereotype, Inklusion, interkulturelle Kompetenz.
- Quote paper
- Simone Strasser (Author), 2006, Wie sehen weiße Kindergartenkinder farbige Menschen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70045