Unterrichtseinheit: Einführung in das Kraulschwimmen


Unterrichtsentwurf, 2006

18 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Sachanalyse
2.1 Allgemeines zum Kraulschwimmen
2.1.1 Die Entwicklung
2.1.2 Die Verbreitung
2.1.3 Regel- und Wettkampfbestimmungen
2.2 Techniken des Kraulschwimmens
2.2.1 Die Beinbewegung
2.2.2 Die Armbewegung
2.2.3 Koordination von Arm- und Beinbewegung
2.2.4 Die Wasserlage
2.2.5 Die Atmung.

3. Bedingungsanalyse
3.1 Analyse der Lerngruppe
3.2 Analyse des Umfeldes

4. Ziele der Stunde
4.1 Grobziele
4.2 Feinziele.

5. Methodisch-didaktische Strukturierung
5.1 Aufwärmphase
5.2 Hauptphase
5.3 Abschlussphase

6. Unterrichtspraktische Planung

7. Literaturverzeichnis.

1. Einleitung

Der Lehrversuch „Einführung in das Kraulschwimmen“ wird im Rahmen der Zwischenprüfung an der Universität Bremen abgelegt. Dieser Lehrversuch im Bewegungsfeld „Bewegen im Wasser“ soll den Schüler/innen[1] einen Einblick in eine weitere Schwimmtechnik ermöglichen und die Möglichkeit diese auch zu erlernen. Dabei handelt es sich um die Schwimmtechnik des Kraulschwimmens.

Das Vorstellen von weiteren, für die Schüler neuen Schwimmtechniken kann eine Abwechslung im Schwimmunterricht schaffen. Es kann aufgezeigt werden mit welchen neuen Bewegungen man das Element „Wasser“ auch durchqueren kann. Es gilt heutzutage den Schwimmunterricht so attraktiv und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, um die Angst oder Scheu, sich im Wasser zu bewegen, zu überwinden. Die Schüler sollen Spaß haben und motiviert werden, damit sie auch in ihrer Zukunft immer wieder gerne mal schwimmen gehen. Es ist wichtig, auch im Hinblick auf die steigenden Badeunfälle in den Sommermonaten, den Schwimmunterricht in der Schule für die Kinder und Jugendlichen wieder interessant zu machen. Aus diesen Gründen habe ich mich dazu entschlossen, einen Lehrversuch in diesem Bewegungsfeld zu erstellen.

Dieses Lehrversuchmanuskript beginnt mit einer Sachanalyse, in der grundlegende Kenntnisse zur Thematik vermittelt werden sollen, und einer Bedingungsanalyse, die sich untergliedert in die Analyse der Lerngruppe und des Umfeldes. Es folgen die Ziele der Stunde und die methodisch-didaktische Strukturierung, in der erläutert wird, warum ich mich für einzelne Übungen entschieden habe. Um eine Übersicht der Stunde zu erhalten, habe ich einen Verlaufsplan des Lehrversuchs in Form einer Tabelle konstruiert. Hinweise zur benutzen Literatur sind im entsprechenden Verzeichnis am Ende dieses Lehrversuchsmanuskript zu finden.

2. Sachanalyse

In der folgenden Sachanalyse werde ich den Schwimmstil des Kraulschwimmens etwas näher erörtern. Dabei werde ich zunächst etwas auf die Entwicklung und Verbreitung dieser Schwimmtechnik eingehen und im Anschluss die einzelnen Bewegungsabläufe des Kraulschwimmens beschreiben.

2.1 Allgemeines zum Kraulschwimmen

2.1.1 Die Entwicklung

Eine erste Art des Kraulschwimmens war 1875 bei dem Engländer J. Trudgen zu entdecken. Er war der erste Schwimmer, der die Arme wechselseitig über dem Wasser nach vorne brachte, seine Beine führten dabei eine Art Scherbewegung durch. Aus diesem sogenannten Trudgen-Stil entwickelte sich in Deutschland das „Hand-über-Hand-Schwimmen“. Hierbei wurden die Arme ebenso wechselseitig über dem Wasser nach vorne gebracht, wie J. Trudgen es tat. Kombiniert wurde dies nun aber mit dem bekannten Brustbeinschlag. Letztendlich waren es australische Schwimmer, die bei den olympischen Spielen 1908 und 1912 dem heutigen Kraulschwimmen ziemlich nahe kamen. Sie bewegten hauptsächlich ihre Unterschenkel auf und ab und schlugen dabei mit dem Fußrist auf die Wasseroberfläche. Nur wenig später wurde dieser Wechselschlag der Beine auch vollständig unter Wasser durchgeführt. Im Jahre 1922 gelang es Johnny Weissmüller als ersten Schwimmer die 100m-Freistilstrecke in unter einer Minute zurückzulegen. In den folgenden Jahrzehnten (bis zum heutigen Tag) wurde diese Grundtechnik des Kraulschwimmens in ihrem Bewegungsablauf immer wieder verfeinert und optimiert. Dadurch steht der aktuelle Weltrekord mittlerweile schon 47,84 Sekunden.

2.1.2 Die Verbreitung

In Mitteleuropa ist es überwiegend so, dass das Brustschwimmen der Schwimmstil ist, welcher den Schwimmanfängern als erstes vermittelt wird. Und auch bei den Freizeitschwimmern ist hier zu Lande das Brustschwimmen weit verbreitet. So rückt das Kraulschwimmen bei uns etwas in den Hintergrund, doch das ist nicht in allen Teilen der Welt so. So hat das Kraulschwimmen beispielsweise in Amerika oder auch Südeuropa den Stellenwert, den das Brustschwimmen in Mitteleuropa hat. Dabei hat das Kraulschwimmen für den Freizeitschwimmer einige Vorteile gegenüber dem Brustschwimmen. Durch den permanenten Antrieb und den dadurch geringeren Geschwindigkeitsunterschieden innerhalb eines Bewegungszykluses ist das Kraulen insgesamt ökonomischer und kraftsparender. Auch aus orthopädischer Sicht ist das Kraulschwimmen zu empfehlen, da die Atmung zur Seite weniger belastend für den Halswirbelbereich ist, als die Atmung nach vorne beim Brustschwimmen (Hahn 2004).

2.1.3 Regel- und Wettkampfbestimmungen

In den Regelwerken der Schwimmverbände ist das Kraulschwimmen nicht definiert. Da es aber die schnellste Fortbewegungsmöglichkeit im Wasser ist, hat diese Technik seinen Platz im Rahmen der Freistildisziplin gefunden. Freistil heißt, dass der Schwimmer in einem so bezeichneten Wettkampf so schwimmen darf, wie er will. Ausgenommen davon ist die Lagenstaffel oder das Lagenschwimmen. Bei diesen Wettbewerben darf jede andere Schwimmart genutzt werden, außer dem Brust-, Schmetterlings- und dem Rückenschwimmen. Bei Freistilwettbewerben gilt es während des gesamten Wettkampfes mit einem Körperteil die Wasseroberfläche zu durchbrechen. Nur nach dem Start und während der Wende darf der Schwimmer völlig untergetaucht schwimmen, wobei er aber nach einer Strecke von maximal 15 Metern die Wasseroberfläche wieder mit dem Kopf durchbrechen muss.

2.2 Techniken des Kraulschwimmens

Im Folgenden möchte ich die Techniken und Bewegungsabläufe des Kraulschwimmens etwas näher bringen. Anbei werde ich auch auf häufig auftretende Fehler in den Bewegungsabläufen hinweisen, auf die es in der Praxis besonders zu achten gilt.

2.2.1 Die Beinbewegung

Je nach Lern- und Lebensalter, Schnellschwimmen oder Dauerschwimmen verändern sich die Intensität und Wirkung der Beinbewegung. Daher misst man der Beinbewegung für das Kraulschwimmen unterschiedliche Bedeutung zu. Allgemein gilt aber:

„Die Beinbewegung beim Kraulschwimmen hat vornehmlich die Aufgabe, die Lage des Körpers, die durch Arm- und Kopfbewegungen verändert wird, zu stabilisieren.“ (Giehrl/Hahn, 2000,S. 28)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Abb. 1: Die Beinschlag-Technik beim Kraulschwimmen (aus Giehrl/Hahn, 2000)

Bewegungsablauf mit Hilfe von Abb. 1:

(1) Die Beine werden wechselseitig auf- und abwärts bewegt.
(2) In der Abwärtsbewegung sinkt zuerst der Oberschenkel ab.
(3) & (4) Der Unterschenkel schnellt nach, vergleichbar mit einem Spannstoß im Fußball. Der Wasserdruck dreht Bein und lockeres Fußgelenk nach einwärts.
(5) Der Oberschenkel leitet die Aufwärtsbewegung bereits wieder ein, bevor der Fuß den tiefsten Punkt erreicht hat.
(6) Der Unterschenkel und der nun gerade Fuß folgen dieser Bewegung.

Häufige Fehler und deren Auswirkungen:

- Angezogene Zehen (Schürhaken) verhindern einen besseren Antrieb.
- Wassertreten oder Radfahren erzeugt eine starke Bremswirkung.
- Die Beine schlagen zu weit aus dem Wasser, was einen hohen Energieverlust bedeutet.

2.2.2 Die Armbewegung

„Die technisch richtige Armbewegung bildet den Hauptantrieb für das Kraulschwimmen. Keine andere Schwimmart kann die Armbewegung so zweckmäßig zum Vortrieb einsetzen.“ (Giehrl/Hahn, 2000, S. 30)

Denn durch die abwechselnde Bewegung beider Arme kann fast durchgehend ein Vortrieb erzeugt werden. Um diese Technik der Armbewegung aber gut ausführen zu können, benötigt man Kraft. Ein Armzyklus beim Kraulschwimmen lässt sich in die Schwung- und Antriebsphase teilen.

[...]


[1] Aus Gründen der Lesbarkeit werde ich mich im Weiteren auf die Nennung der männlichen Form beschränken. Es ist trotzdem auch immer die weibliche Form gemeint.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Unterrichtseinheit: Einführung in das Kraulschwimmen
Hochschule
Universität Bremen
Veranstaltung
BE: Bewegen im Wasser: Schwimmen
Note
1,5
Autor
Jahr
2006
Seiten
18
Katalognummer
V70771
ISBN (eBook)
9783638617109
Dateigröße
551 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dieser Lehrversuch wurde zur Zwischenprüfung geschrieben.
Schlagworte
Unterrichtseinheit, Einführung, Kraulschwimmen, Bewegen, Wasser, Schwimmen
Arbeit zitieren
Kim-Christoph Jokel (Autor:in), 2006, Unterrichtseinheit: Einführung in das Kraulschwimmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70771

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