Wenn man von der „Zeit des Sonnenkönigs“ spricht, verbinden die meisten Menschen noch heute eine glanzvolle und sehr prägende Epoche für Frankreich mit ihr. Obwohl der „Sonnenkönig“, Ludwig XIV. König von Frankreich, und seine Regentschaft nicht unumstritten sind, überwiegen meist die positiven Erinnerungen an den letzten politischen und kulturellen Höhepunkt Frankreichs vor dem Ende des „ancien régime“. Dadurch wird, wenn man an die Regierungszeit Ludwigs denkt, vor dem Hintergrund von Versailles und seinem opulenten Hofleben, oft genug das einfache Volk vergessen, dass vor allem unter der verschwenderischen Prunksucht und den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen ihres Königs zu leiden hatte. Schließlich war es dieser Bevölkerungsteil, der die Hauptsteuerlast und damit die Kosten für die „Abenteuer“ ihres Königs trug.
Nichtsdestotrotz gilt er als der Prototyp des absolutistischen Herrschers, und schon zu seinen Lebzeiten wurde dem Beispiel seiner Regierung nachgeeifert.
Doch welche Gründe führten letztendlich dazu, dass der junge König die bisherigen Führungseliten, den Klerus und vor allen den Adel, faktisch entmachtete und alle Regierungsgewalt in seiner Person vereinigte? Warum brach der junge Regent mit der französischen Tradition und ernannte nach dem Tode Kardinal Mazarins keinen weiteren Premierminister mehr? Wie wurde Ludwig XIV. zu dem absolutistischen Herrscher schlechthin?
In der folgenden Arbeit soll versucht werden diesen Fragen auf den Grund zu gehen, indem ein besonderes Augenmerk auf die Kindheit und Jugend Ludwigs gelenkt wird. Angefangen bei den glücklichen Umständen seiner Geburt, über die traumatischen Erlebnisse während der Fronde, bis hin zur Übernahme der Selbstregierung im Jahre 1661 und den besonderen Beziehungen, die er mit den wichtigsten Personen in seiner Kindheit und Jungen unterhielt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- „Dieudonné“ – das Gottesgeschenk
- Die Situation in Frankreich während der Kindheit und Jugend Ludwigs XIV.
- Wichtige Personen im Umfeld des jungen Königs
- Anna von Österreich
- Kardinal Mazarin
- Ludwig XIII.
- Ludwigs Weg in die Selbstregierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gründe für die Übernahme der Selbstregierung durch den jungen König Ludwig XIV. im Jahr 1661. Sie konzentriert sich dabei auf seine Kindheit und Jugend, die entscheidend für seine spätere Regierungsweise waren. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss wichtiger Personen seines Umfelds und die Auswirkungen der Fronde auf seine Entwicklung zum absolutistischen Herrscher.
- Die glücklichen Umstände von Ludwigs Geburt und seine anfängliche Erziehung.
- Die Auswirkungen der Fronde auf den jungen König und seine Entwicklung.
- Der Einfluss von Anna von Österreich, Kardinal Mazarin und Ludwig XIII. auf Ludwig XIV.
- Ludwigs Weg zur Selbstregierung und die Entmachtung der Führungseliten.
- Die Ausbildung Ludwigs XIV. und seine Fähigkeiten als Staatsmann.
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung stellt die Bedeutung Ludwigs XIV. für Frankreich und die gängige Sicht auf seine Herrschaft dar. Sie hebt den Kontrast zwischen dem glanzvollen Hofleben und den Leiden der Bevölkerung hervor. Die zentrale Frage der Arbeit wird formuliert: Warum übernahm der junge König die Selbstregierung und vereinigte die Regierungsgewalt in seiner Person? Die Arbeit verspricht, diese Frage durch eine Untersuchung von Ludwigs Kindheit und Jugend zu beantworten, wobei besonderer Fokus auf die Beziehungen zu den wichtigsten Personen seines Umfelds gelegt wird.
„Dieudonné“ – das Gottesgeschenk: Dieses Kapitel beschreibt Ludwigs Geburt als ersehnten Thronfolger nach 20 Jahren kinderloser Ehe seiner Eltern. Es thematisiert Gerüchte um seine Zeugung und die unmittelbare Beobachtung des Hofstaates. Ludwigs frühe Kindheit, geprägt von der Fürsorge seiner Mutter, wird geschildert, bevor seine Erziehung 1646 Kardinal Mazarin übergeben wird. Mazarins Fokus lag weniger auf humanistischer Bildung, sondern auf der Vorbereitung Ludwigs auf seine zukünftigen Aufgaben als Staatsmann. Die Anekdote über Ludwigs spätere Kritik an seinem Lateinunterricht unterstreicht die Betonung praktischer Staatskunst in seiner Ausbildung.
Die Situation in Frankreich während der Kindheit und Jugend Ludwigs XIV.: Dieses Kapitel beschreibt die Ursachen der Fronde (1648-1653). Es werden Unmut über die ausländischen Regenten Anna von Österreich und Kardinal Mazarin, soziale Spannungen zwischen dem Amts- und Geburtsadel sowie die finanziellen Probleme Frankreichs nach dem Dreißigjährigen Krieg genannt. Als Auslöser der Fronde werden steuerliche Maßnahmen Mazarins benannt, die zu einem Bürgerkrieg führten. Das Kapitel geht nicht im Detail auf den Verlauf der Fronde ein.
Schlüsselwörter
Ludwig XIV., Sonnenkönig, Absolutismus, Fronde, Anna von Österreich, Kardinal Mazarin, Selbstregierung, Kindheit, Jugend, Frankreich, Regierungsgewalt, Adel, Klerus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Die Selbstregierung Ludwigs XIV.
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Gründe für die Übernahme der Selbstregierung durch Ludwig XIV. im Jahr 1661. Der Fokus liegt auf seiner Kindheit und Jugend und dem Einfluss wichtiger Personen seines Umfelds, insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen der Fronde auf seine Entwicklung zum absolutistischen Herrscher.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die glücklichen Umstände von Ludwigs Geburt und seine anfängliche Erziehung, die Auswirkungen der Fronde, den Einfluss von Anna von Österreich, Kardinal Mazarin und Ludwig XIII., Ludwigs Weg zur Selbstregierung und die Entmachtung der Führungseliten sowie seine Ausbildung und seine Fähigkeiten als Staatsmann.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zu einer Einführung, Ludwigs Geburt ("Dieudonné"), der Situation in Frankreich während seiner Kindheit und Jugend, wichtigen Personen in seinem Umfeld (Anna von Österreich, Kardinal Mazarin, Ludwig XIII.) und schließlich Ludwigs Weg in die Selbstregierung.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung stellt die Bedeutung Ludwigs XIV. für Frankreich und die gängige Sicht auf seine Herrschaft dar. Sie hebt den Kontrast zwischen dem glanzvollen Hofleben und den Leiden der Bevölkerung hervor und formuliert die zentrale Forschungsfrage: Warum übernahm der junge König die Selbstregierung?
Was wird im Kapitel „Dieudonné – das Gottesgeschenk“ beschrieben?
Dieses Kapitel beschreibt Ludwigs Geburt als ersehnten Thronfolger, Gerüchte um seine Zeugung, seine frühe Kindheit und die Übergabe seiner Erziehung an Kardinal Mazarin. Es wird Mazarins Fokus auf die Vorbereitung Ludwigs auf seine zukünftigen Aufgaben als Staatsmann hervorgehoben.
Was wird im Kapitel zur Situation in Frankreich behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt die Ursachen der Fronde (1648-1653), Unmut über die ausländischen Regenten, soziale Spannungen und die finanziellen Probleme Frankreichs nach dem Dreißigjährigen Krieg. Als Auslöser der Fronde werden steuerliche Maßnahmen Mazarins benannt, die zu einem Bürgerkrieg führten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Ludwig XIV., Sonnenkönig, Absolutismus, Fronde, Anna von Österreich, Kardinal Mazarin, Selbstregierung, Kindheit, Jugend, Frankreich, Regierungsgewalt, Adel, Klerus.
Welche Personen spielen eine wichtige Rolle?
Wichtige Personen sind Ludwig XIV. selbst, seine Mutter Anna von Österreich, Kardinal Mazarin und sein Vater Ludwig XIII. Ihre Einflüsse auf die Entwicklung des jungen Königs und seine Übernahme der Selbstregierung werden untersucht.
Wie wird die Fronde in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit beschreibt die Ursachen und Auswirkungen der Fronde auf den jungen Ludwig XIV. und seine Entwicklung zum absolutistischen Herrscher. Der genaue Verlauf der Fronde wird jedoch nicht detailliert dargestellt.
Welche Schlussfolgerung wird angestrebt?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Gründe für Ludwigs Übernahme der Selbstregierung zu erklären, indem sie seine Kindheit, Jugend und die Beziehungen zu den wichtigsten Personen seines Umfelds untersucht.
- Arbeit zitieren
- Jasmin Gally (Autor:in), 2004, Warum übernahm der junge König Ludwig XIV. von Frankreich 1661 die Selbstregierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72272