Seit der Publikation von Lakoff und Johnsons Buch „Metaphors we live by“ im Jahre 1980 steht die Metaphernforschung im Mittelpunkt der Kognitiven Linguistik.1 Lakoff und Johnson sind die „Erfinder“ der kognitiven Metapherntheorie, die sich vor allem damit beschäftigt, wie sich das Denken auf die Sprache auswirkt. Metaphorische
Realisierungen hängen jeweils mit einer meist konkreten Quelldomäne und einer meist abstrakten Zieldomäne zusammen. Die eine (konkrete) Domäne wird auf die andere (abstrakte) Domäne übertragen.2 Jedoch beziehen Lakoff und Johnson den Kontext bzw. die Umgebung nicht in ihre Untersuchungen mit ein. In der folgenden Hausarbeit soll untersucht werden, ob ein bestimmter Kontext eine Metapher hervorrufen kann. Kann die konkrete Erfahrung einer Quelldomäne eine
Metapher und damit eine bestimmte Antwort in der Zieldomäne hervorrufen?
Beeinflusst unsere Umgebung oder die Situation, in der wir uns gerade befinden, unser Denken und unser Verhalten? Wird durch Erfahrung einer Quelldomäne die Metapher aktiviert?
In unserem Experiment werden wir Sprache in einer konkreten Situation, nämlich der Auf- bzw. Abbewegung, untersuchen. Somit können wir versuchen herauszufinden, ob der Kontext in dieser Situation einen Einfluss auf die Metaphernproduktion bzw. –
aktivierung hat. Für unser Experiment haben wir uns das HEALTHY IS UP-Konzept (bzw. UNHEALTHY IS DOWN) ausgesucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Experiment 1
- 2.1. Ziele und Vorgehensweise
- 2.2. Material
- 2.3. Teilnehmer
- 2.4. Vorgehen
- 2.5. Ergebnisse
- 2.6. Auswertung
- 3. Experiment 2
- 3.1. Ziele und Vorgehensweise
- 3.2. Ergebnisse
- 3.3. Auswertung
- 4. Experiment 3
- 4.1. Ziele und Vorgehensweise
- 4.2. Ergebnisse
- 4.3. Auswertung
- 5. Gesamtauswertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht, ob ein bestimmter Kontext eine Metapher hervorrufen kann. Dabei wird analysiert, ob die konkrete Erfahrung einer Quelldomäne eine Metapher und damit eine bestimmte Antwort in der Zieldomäne bewirken kann. Die Arbeit fokussiert auf den Einfluss von Umgebung und Situation auf Denken und Verhalten, insbesondere die Aktivierung von Metaphern durch Erfahrung.
- Der Einfluss von Kontext auf Metaphernproduktion und -aktivierung
- Die HEALTHY IS UP-Metapher und ihre Verbindung zu räumlicher Orientierung
- Environmental Priming und seine Rolle in der Metaphernforschung
- Untersuchung der Hypothese, dass Personen, die nach oben fahren, häufiger positiv antworten als Personen, die nach unten fahren
- Die Bedeutung von eigenen Umfrageergebnissen im Vergleich zu Korpusdaten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Metaphernforschung und das HEALTHY IS UP-Konzept ein. Sie erläutert die grundlegende Annahme, dass physische Erfahrungen mit Auf- und Abbewegungen metaphorisch übertragen werden und somit unser Denken beeinflussen. Des Weiteren stellt die Einleitung die Forschungsfrage, ob ein bestimmter Kontext eine Metapher hervorrufen kann. Die Kapitel 2, 3 und 4 präsentieren die einzelnen Experimente, die durchgeführt wurden, um diese Frage zu beantworten. In jedem Experiment wird die Methodik, das Material, die Teilnehmer und die Ergebnisse erläutert. Schließlich werden die Ergebnisse in Kapitel 5 zusammengefasst und ausgewertet.
Schlüsselwörter
Metaphernforschung, kognitive Metapherntheorie, HEALTHY IS UP-Metapher, Environmental Priming, Quelldomäne, Zieldomäne, Experiment, Umfrageergebnisse, Kontext, Situation, Denken, Verhalten.
- Arbeit zitieren
- Sabrina Arndt (Autor:in), 2006, Untersuchung der HEALTHY IS UP-Metapher, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72316