Ethnographische Forschung und ihre Probleme


Hausarbeit, 2006

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Einführung in die ethnographische Forschung
1.2 Beschreibung der Vorgehensweise

2 Hauptteil
2.1 Christian Lüders
2.2 Ralf Bohnsack
2.3 Bruno Illius

3 Fazit
3.1 Zusammenfassung der zentralen Probleme

4 Bibliographie
4.1 PRIMÄRLITERATUR
4.2 SEKUNDÄRLITERATUR

1 Einleitung

1.1 Einführung in die ethnographische Forschung

Die Ethnographie ist die Lehre anderer Kulturen. Sie setzt sich aus den

griechischen Wörtern ethnos, was Volk bedeutet und graphien, was schreiben oder beschreiben bedeutet , zusammen.(vgl. Fischer, S.16) Die Ethnographie hat das Ziel fremde Kulturen und Gruppen von innen heraus zu verstehen und objektiv wiederzugeben, sowohl von einer kulturellen als auch einer soziale Sichtweise. Diese Gruppen müssen jedoch nicht immer eine fremde Kulturen sein. Die Ethnographie kann sich auch bestimmte Gruppen innerhalb einer Kultur konzentrieren, z.B. auf eine bestimmte religiöse Gruppe oder Studenten einer Universität. Es wird von gleichen Anlagen aller Menschen ausgegangen, seit der Entstehung der Ethnographie. Das bedeutet, dass sich Unterschiede ein Resultat der Umwelt sind. Dies schließt sowohl sie physische als auch die sozial Umwelt ein. (vgl. Fischer, S.24)

Viele denken an große Abenteuer in Übersee und exotischen Ländern, wenn sie an Ethnographie denken. Dieses Bild hat sich vor allem durch die britische Ethnographie manifestiert, die sich besonders auf die Erforschung der Kolonien bezog. Im Gegensatz zu der deutschen Ethnologie, welche sich eher auf das eigene Volk bezog. Daher ist in Deutschland auch das Wort „Volkskunde“ als Synonym für Ethnologie weit verbreitet.

Heutzutage ist die Ethnographie eine wichtige Disziplin innerhalb der Sozialwissen­schaften, jedoch noch immer sehr umstritten, da ihre Vorgehensweisen und ihre Begrifflichkeiten schwer eingegrenzt und festgelegt werden können. Hierdurch kann es zu Missverständnissen und vielen verschiedenen Interpretationen kommen. In Deutschland tritt die Diskussion zur Ethnographie in den vergangenen Jahren auf der Stelle, was die Missverständnisse nur fördert.

Bronislaw Malinowski und Franz Boas gelten unter anderen als die Begründer der modernen Ethnographie. Durch sie wurde die Ethnologie und Ethnographie zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zu einer empirischen Disziplin. (vgl. Fischer, S.25) Sie nutzten die ethnographische Feldforschung als ihre Hauptmethode zur Forschung in Ihren Studien. Die Feldforschung ist es, welche den weiten Interpretationsraum eröffnet und fördert.

1.2 Beschreibung der Vorgehensweise

In meiner Hausarbeit möchte ich auf einige Probleme der Ethnographie eingehen. Für die meisten scheint die Ethnographie, mehr Probleme zu produzieren und zu haben, als dass sie einen Nutzen hat.

Ich werde versuchen die Probleme anhand von drei Aufsätzen zu zeigen. „Von der teilnehmenden Beobachtung zur ethnographischen Beschreibung“ 1995 geschrieben von Christian Lüders, „Adoleszenz, Aktionismus und die Emergenz von Milieus. Eine Ethnographie von Hooligan-Gruppen und Rockbands.“ von Ralf Bohnsack aus dem Jahr 1997 und dem Aufsatz „Feldforschung“ von Bruno Illius.

Mein erster Teil wird die ausgewählten Hauptthesen von Lüders vorstellen. Dies wird der Rahmen für die Arbeit sein. Die Krise der Ethnographie, welche zur Zeit herrscht, soll hier ein vorgestellt werden.

Mein zweiter Teil, soll den Aufsatz Bohnsacks vorstellen, und die genannten Probleme in seiner Studie untersuchen. Des Weiteren möchte ich seine Lösungen zu den Problemen vorstellen.

Mein dritter Teil, soll den Aufsatz von Bruno Illius vorstellen. Er beschreibt was zu einer Feldforschung gehört und welche Probleme damit verbunden sind.

Im letzten Teil meiner Hausarbeit möchte ich noch einmal die zentralen Probleme der Ethnographischen Forschung zusammenfassen.

2 Hauptteil

2.1 Christian Lüders

Die ethnographische Forschung hat, wie bereits erwähnt, viele Probleme zu überkommen um sich in der Sozialwissenschaft voll zu etablieren. Lüders Meinung nach hat die Methodologiediskussion in Deutschland keine großen Vorschritte gemacht, im Gegensatz zu den englischsprachigen Ländern. Daher herrschen in den verschiedenen Ländern, verschiedene Meinungen und Auffassungen zur ethnographischen Forschung. Es muss versucht werden zwischen Deutschland, England und den USA eine Verbindung herzustellen, da die Kluft zwischen diesen Ländern zu groß ist um sie einfach zu überbrücken. Dies dürfte jedoch keine leichte Aufgabe werden, da allein schon die Begrifflichkeiten im englischsprachigen Raum viel umfangreicher sind und „die jeweiligen Begriffe höchst unterschiedlich verwendet werden.“ (vgl. Skript, S. 11) Es muss also auf einer abstrakten Ebene versucht werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Methodologiediskussion zu finden. Lüders richtet seinen Blick hierzu auf zwei Schwerpunkte, auf die er in seinem noch detaillierter eingeht: 1. Ethnographie wird heute als flexible Forschungsstrategie aufgefasst, und nicht mehr als kontextunabhängige Methode und 2. gibt es einen Trend, der sich von der teilnehmenden Beobachtung entfernt und dem ethnographischen Schreiben zuwendet. (Skript, S. 10-12)

Lüders betrachtet im ersten Teil „Teilnehmende Beobachtung: Von der Methode zur Forschungsstrategie“ die Veränderung des Verständnisses der teilnehmenden Beobachtung von einer Methode zur Forschungsstrategie. In den 60er Jahren strebte man eine „tragfähige theoretisch- methodologische Fundierung der Forschungspraxis“ der teilnehmenden Beobachtung an.(Skript, S. 12) In dem heutzutage als klassisch angesehenen Reader von McCall und Simmons von 1969, wird sich bereits im Vorwort beklagt, dass „die teilnehmende Beobachtung die am wenigsten kodifizierte und systematisierte Forschungsmethode sei“ (Skript, S.12). Folgende Punkte treten in den Mittelpunkt im Versuch die Forschungspraxis zu theoretisieren:

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Ethnographische Forschung und ihre Probleme
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltung
SIO III
Note
2,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
13
Katalognummer
V72455
ISBN (eBook)
9783638634090
ISBN (Buch)
9783668397354
Dateigröße
391 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ethnographische, Forschung, Probleme
Arbeit zitieren
Sarah Kirsch (Autor:in), 2006, Ethnographische Forschung und ihre Probleme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72455

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