Nur in den seltensten Fällen gewinnt das Leben eines wahrhaft berühmten Menschen nach dem sechzigsten Lebensjahr noch vollkommen neue Ausmaße. In solchen Zusammenhängen denkt man oft an Konrad Adenauer oder auch Winston Churchill, der erst britischer Premierminister wurde, als er die 60 schon längst übergangen hatte.
Otto von Bismarck-Schönhausen hingegen war mit siebenundvierzig Jahren schon Ministerpräsident in Preußen. Er hatte es in weniger als einer Dekade gezeigt, wozu er zu leisten im Stande war, und , dass er zu höherem berufen war.
Seine Nachwelt feiert ihn als “ehrlichen Makler” und einen der genialsten, wenn nicht sogar den genialsten, Staatsmann im Europa des 19. Jahrhunderts. Diese Anerkennung erfährt Bismarck nicht zuletzt nur durch die von ihm erfolgreich betriebene Einigung und Schaffung des Deutschen Reiches und damit der Erhebung zu einer europäischen Großmacht. Auch ein System von Bündnissen, die Staaten unmerklich miteinander verband, die im Eigentlichen keinerlei Interessen teilten, ließen Bismarck in den Geschichtsbüchern unsterblich werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Stillstand
- III. Konflikt und Depression
- IV. Wiedergeburt - Der Dreikaiserbund
- V. Der Dreibund
- VI. Wertung der Politik Bismarcks
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den innenpolitischen Krisen und dem außenpolitischen Erfolgskurs des Reichskanzlers Bismarck in den 1880er Jahren. Sie analysiert Bismarcks politische Strategien und Herausforderungen im Kontext der deutschen Reichsgründung und der Entwicklung des europäischen Machtgefüges.
- Innere Konflikte und Herausforderungen während der Bismarck-Ära
- Bismarcks politische Strategien zur Stabilisierung des Deutschen Reiches
- Die Rolle des “Kulturkampfs” und der Sozialgesetzgebung
- Die Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs in den 1880er Jahren
- Bismarcks außenpolitische Erfolge und die Gestaltung des europäischen Bündnissystems
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Diese Einleitung stellt Otto von Bismarck als eine Schlüsselfigur der deutschen Geschichte vor und hebt seine Bedeutung für die Reichsgründung und die deutsche Außenpolitik hervor. Sie führt außerdem ein zentrales Zitat von Sir Edward Malet ein, das Bismarcks politisches Kalkül im Kontext der deutschen Reichsgründung beleuchtet.
- II. Stillstand: Dieses Kapitel beschreibt die Stagnation in der deutschen Innenpolitik zu Beginn der 1880er Jahre. Es zeigt, wie Bismarcks Einfluss im Parlament nachließ, obwohl er weiterhin die Exekutiven Preußens und des Reiches kontrollierte. Das Kapitel beleuchtet auch Bismarcks gescheiterte Versuche, Steuerkonzepte zu reformieren und den Budgethaushalt zu kontrollieren, sowie die anhaltende Spannung mit der katholischen Kirche und der Arbeiterschaft.
- III. Konflikt und Depression: Dieses Kapitel analysiert den wirtschaftlichen Abschwung, der in den frühen 1880er Jahren einsetzte. Der Zusammenbruch der “Union Generale” und der Rückgang des Eisenbahnbooms in den USA führten zu einem starken Rückgang des deutschen Exports und einer steigenden Arbeitslosigkeit. Die Folgen dieses Abschwungs für die deutsche Wirtschaft und die soziale Situation werden in diesem Kapitel dargelegt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die innenpolitischen Herausforderungen und den außenpolitischen Erfolg des Reichskanzlers Bismarck in den 1880er Jahren. Die zentralen Themen sind der “Kulturkampf”, die Sozialgesetzgebung, der wirtschaftliche Abschwung, die Bildung des Dreikaiserbundes und des Dreibundes sowie Bismarcks politische Strategien und Machtpositionen im europäischen Kontext.
- Arbeit zitieren
- Toni Müller (Autor:in), 2006, Innenpolitische Krisen und außenpolitischer Erfolgskurs des Reichskanzlers Bismarck in den 1880er Jahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72485