Durch die in den letzten Jahren beobachtbare Verlagerung von Produktionsstätten zu Standorten mit günstigeren Produktionsbedingungen, sowie dem Wegfall vieler Arbeitsplätze in ‚traditionellen’ Branchen, wie der Montanindustrie, bewegen Ansätze zur Förderung der regionalen Wirtschaft und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze die öffentliche Diskussion. Dabei ist eine Vielzahl von theoretischen Konzepten zur Erklärung der endogenen Regionalentwicklung entstanden, deren Frage nach den Ursachen auch stets eine solche nach den Ursachen räumlicher Ballung ökonomischer Aktivitäten ist. Allen diesen Konzepten ist außerdem gemein, dass sie zunehmend den endogenen Faktoren einen größeren Einfluss beimessen, als regionsexogenen Determinanten. Weiter werden zwischenbetriebliche Kooperationen, kollektives Lernen, Synergieeffekte, sowie eine wachsende Zahl an Neologismen wie ‚Spillover-Effekte’ oder ‚Networking’ zur erfolgreichen und nachhaltigen Entwicklung von Regionen und ihren Branchen benannt. Da jedoch die wirtschaftlichen Akteure maßgeblich an der Umsetzung und dem Erfolg der theoretischen Konzepte beteiligt sind, bleibt die Frage, ob in der Praxis diese Konzepte verstanden und umgesetzt werden können.
Diese Diplomarbeit gibt eine Überblick über das Clusterkonzept nach Porter und dessen befürchteten und erhofften Risiken und Effekte auf regionale und nationale Wirtschaft. Weitergehend erfolgt eine Überprüfung der theoretischen Annahmen des Konzepts am Beispiel des proklamierten Mikrosystemtechnik-Clusters in Dortmund.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- ZENTRALE FRAGESTELLUNG..
- ABGRENZUNG DER MIKROSYSTEMBRANCHE
- STAND DER FORSCHUNG.
- AUFBAU DER ARBEIT
- DIE RÄUMLICHEN VERTEILUNGSMUSTER DER WIRTSCHAFT.
- ZUM BEGRIFF DER STANDORTFAKTOREN
- Das Konzept der Produktionscluster..
- Vom Fordismus zum Postfordismus
- Konzept der,, innovativen Milieus".
- Konzept der Industriedistrikte.
- ABGRENZUNG DER NEUEN KONZEPTE DER WIRTSCHAFTSGEOGRAPHIE.
- DAS CLUSTERKONZEPT ALS FORSCHUNGSGEGENSTAND
- PORTERS KONZEPT KOMPETITIVER CLUSTER.
- ENTWICKLUNG DES KONZEPTS
- Wettbewerb und Globalisierung..
- Theoretische Grundlage und Schwächen bisheriger Theorien...
- Anforderungen an eine neue Theorie
- Von der internationalen auf die nationale Ebene.
- DAS SYSTEM DER BESTIMMUNGSFAKTOREN - PORTERS,,DIAMANT”
- Grundlage des Systems...
- Die Faktorbedingungen.
- Nachfragebedingungen.....
- Verwandte und unterstützende Branchen.
- Unternehmensstrategie, Struktur und Wettbewerb..\nAnforderungen an die Unternehmer..\nDie Rolle des Staates..\n
- FOLGERUNGEN PORTERS – DIE CLUSTERBILDUNG
- Die Bedeutung geographischer Konzentration
- Clusterbildung wettbewerbsfähiger Branchen.\nEntwicklung und Niedergang von Clustern........
- KRITISCHE BETRACHTUNG DES CLUSTERKONZEPTS
- THEORETISCHE SCHWÄCHEN DES CLUSTERKONZEPTS.
- Definition und Interpretation
- Problematik der Abgrenzung von Clustern.
- Klassifikation der Cluster.
- METHODISCHE SCHWÄCHEN.
- PROBLEMATIK DER UMSETZBARKEIT.
- Zur Übertragbarkeit regionalwirtschaftlichen Erfolgs.
- Die Rolle politischer Akteure und öffentlicher Institutionen.\nNegative Auswirkungen der Cluster.
- WEITERENTWICKLUNG DES CLUSTERANSATZES.
- DAS FALLBEISPIEL „DORTMUND-PROJECT“.
- ÜBERBLICK DER JÜNGEREN ENTWICKLUNG DORTMUNDS
- REGIONALENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND CLUSTERBILDUNG.
- ENTWICKLUNGSTRATEGIE FÜR DEN STANDORT DORTMUND
- DAS,, DORTMUND-PROJECT“.
- Entstehung des dortmund-project...
- Organisation des dortmund-project
- Aufgaben des dortmund-project.\nStand zur,, Halbzeit 2005\".
- DER MST-CLUSTER IM DORTMUND-PROJECT.
- Begründung der Auswahl der MST-Branche...
- Rahmenbedingungen für MST-Unternehmen.\nEntwicklung der MST-Branche in Dortmund.
- DATENERHEBUNG ………………….
- WAHL DER GEEIGNETEN METHODIK
- METHODIK DES QUALITATIVEN INTERVIEWS
- ANWENDUNG DER METHODIK IM VORLIEGENDEN FALL
- Auswahl der Interviewpartner.
- Die Erstellung der Leitfäden und Durchführung der Interviews..\nKritische Bewertung der methodischen Vorgehensweise.
- AUSWERTUNG DER INTERVIEWS
- ANALYSE DER BESTIMMUNGSFAKTOREN...\nBewertung der „Faktorbedingungen“..
- Bewertung des Faktors,,Nachfragebedingungen“.
- Bewertung des Faktors,, verwandte und komplementäre Unterneh-men“.
- Bewertung des Faktors,, Unternehmensstrategie und Wettbewerb“.
- ZUR BEDEUTUNG DER DORTMUNDER „INSTITUTIONEN“
- Dimension,,Standortmarketing und -förderung\".
- Dimension,, Unternehmens- und Gründungsförderung\".
- Dimension,,Networking und Kontaktvermittlung\".
- Dimension,,FuE und Wissenstransfer\"..
- Dimension,,Fördergeld- und Kapitalakquirierung“.
- BEWERTUNG DER DORTMUNDER SITUATION
- Bewertung des dortmund-project und der Clusterpolitik der Stadt.
- Bewertung des MST-Clusters im speziellen..........\nBewertung des Risikos hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die praktische Umsetzung des Clusterkonzepts am Beispiel des „dortmund-project“. Ziel ist es, die Bedeutung und den Einfluss von Clustern auf den regionalwirtschaftlichen Erfolg zu analysieren und die Übertragbarkeit dieser Erkenntnisse auf andere Regionen zu betrachten.
- Das Clusterkonzept und seine Bedeutung für die regionale Wirtschaftsentwicklung.
- Die Anwendung des Clusterkonzepts in der Praxis, insbesondere im „dortmund-project“.
- Die Analyse der Erfolgsfaktoren und Herausforderungen der Clusterbildung.
- Die Rolle des Staates und öffentlicher Institutionen bei der Clusterförderung.
- Die Bedeutung des regionalen und nationalen Wettbewerbs für die Clusterentwicklung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die zentrale Fragestellung, der Abgrenzung des Forschungsgegenstandes und dem Stand der Forschung. Es folgt eine Erörterung der räumlichen Verteilungsmuster der Wirtschaft und des Konzepts der Produktionscluster, wobei verschiedene Ansätze wie Fordismus, Postfordismus, innovative Milieus und Industriedistrikte beleuchtet werden.
In Kapitel 3 wird das Clusterkonzept von Porter im Detail vorgestellt. Es werden die Entwicklung des Konzepts, die theoretischen Grundlagen sowie die Anforderungen an eine neue Theorie der Wettbewerbsfähigkeit beleuchtet. Das System der Bestimmungsfaktoren – Porters „Diamant“ – wird anhand von sechs zentralen Elementen erläutert. Schließlich werden die Folgen der Clusterbildung für die Wettbewerbsfähigkeit von Branchen und die Entwicklung von Clustern diskutiert.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit einer kritischen Betrachtung des Clusterkonzepts. Es werden die theoretischen und methodischen Schwächen des Ansatzes sowie die Problematik der Übertragbarkeit regionalwirtschaftlichen Erfolgs auf andere Regionen beleuchtet. Darüber hinaus wird die Rolle politischer Akteure und öffentlicher Institutionen bei der Clusterbildung diskutiert, sowie die möglichen negativen Auswirkungen von Clustern.
In Kapitel 5 wird das „dortmund-project“ als Fallbeispiel vorgestellt. Es werden die jüngeren Entwicklungen Dortmunder Wirtschaft, die Regionalentwicklungsstrategie und die Clusterbildung im Kontext des „dortmund-project“ erläutert. Besonderes Augenmerk liegt auf dem MST-Cluster, dessen Begründung, Rahmenbedingungen und Entwicklung in Dortmund beleuchtet werden.
Kapitel 6 erläutert die Datenerhebung und Wahl der Methodik. Die Methodik des qualitativen Interviews wird im Detail vorgestellt und die Anwendung der Methodik im vorliegenden Fall beschrieben. Die Auswahl der Interviewpartner und die Erstellung der Leitfäden sowie die Durchführung der Interviews werden erläutert.
Kapitel 7 analysiert die Ergebnisse der Interviews. Die Analyse der Bestimmungsfaktoren des regionalwirtschaftlichen Erfolgs wird anhand der Bewertung der einzelnen Faktoren – Faktorbedingungen, Nachfragebedingungen, verwandte und komplementäre Unternehmen, Unternehmensstrategie und Wettbewerb – durchgeführt. Abschließend erfolgt eine Bewertung der Situation in Dortmund, des „dortmund-project“ und der Clusterpolitik der Stadt. Die Bewertung des MST-Clusters im Speziellen sowie des Risikos hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen rundet die Analyse ab.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Cluster, regionale Wirtschaftsentwicklung, Wettbewerbsfähigkeit, Standortfaktoren, Clusterbildung, Dortmund, „dortmund-project“, MST-Cluster, qualitative Interviews, regionale Innovation, regionalwirtschaftlicher Erfolg, Politik, Öffentliche Institutionen, Regionale Entwicklung, Förderpolitik.
- Quote paper
- Christopher Alting (Author), 2006, Der Cluster als Garant regionalwirtschaftlichen Erfolgs?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75448