Das Statistische Bundesamt veröffentlichte im August 2004 unter dem Titel „Zahl der Ehescheidungen steigt auf fast 214 000 im Jahr 2003“die Scheidungszahlen für 2003 in Deutschland. „Seit 1993 ist die Zahl der Ehescheidungen mit Ausnahme des Jahres 1999 beständig angestiegen und hat im Jahr 2003 einen neuen Höchststand erreicht. Von den im Jahr 2003 geschiedenen Ehepaaren hatte die Hälfte Kinder unter 18 Jahren. Gegenüber 2002 hat sich die Zahl der von der Scheidung ihrer Eltern betroffenen minderjährigen Kinder um 6,3% erhöht.“
Anhand solcher Zahlen ist davon auszugehen, dass das klassische Familienbild mit leiblichem Vater und Mutter und ihren gemeinsamen Kindern immer mehr der Vergangenheit angehört und Stief- und Teilfamilien die Familientypen der Zukunft sind, denn Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 40% der Geschiedenen wieder heiratet.
Stieffamilien bilden heute hochkomplexe Familienkonstellationen mit höchst unterschiedlichen Strukturen, an denen meist mehrere Haushalte beteiligt sind. Trotz steigender Scheidungszahlen wurde ihnen lange Zeit kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Welche Konflikte und Schwierigkeiten Stieffamilien zu bewältigen haben und welche Hilfestellung die Jugendhilfe dabei geben kann, diese zu bewältigen, soll nachfolgend erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stieffamilien
- Definition
- Statistische Angaben
- Stieffamilien im sozialen Kontext
- Problembereiche von Stieffamilien und Handlungsfelder der Jugendhilfe
- Handlungsrahmen und Auftrag der Jugendhilfe
- Hilfsmöglichkeiten für die speziellen Problembereiche von Stieffamilien
- Hilfe zur Erziehung
- Erziehungsberatung
- Sozialpädagogische Familienhilfe
- Soziale Gruppenarbeit
- Erziehungsbeistand
- Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Stieffamilien und den Möglichkeiten sozialpädagogischen Handelns im Kontext der Jugendhilfe. Ziel ist es, die besonderen Herausforderungen und Konflikte in Stieffamilien aufzuzeigen und die Unterstützungsmöglichkeiten der Jugendhilfe zu beleuchten.
- Definition und Entwicklung von Stieffamilien
- Statistische Daten und gesellschaftliche Relevanz von Stieffamilien
- Typische Problembereiche in Stieffamilien
- Handlungsrahmen und Aufgaben der Jugendhilfe in Bezug auf Stieffamilien
- Hilfsmöglichkeiten und Interventionen der Jugendhilfe für Stieffamilien
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den wachsenden Trend zu Stieffamilien in Deutschland dar, der durch die steigenden Scheidungszahlen und Wiederheiraten von geschiedenen Personen gefördert wird. Sie zeigt auf, dass Stieffamilien komplexe Lebensformen mit unterschiedlichen Strukturen darstellen, die eine besondere Aufmerksamkeit erfordern.
- Das Kapitel „Stieffamilien“ befasst sich mit der Definition des Begriffs „Stieffamilie“. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition diskutiert und auf die Vielfältigkeit von Stieffamilienformen hingewiesen. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung von Stieffamilien von klassischen Kernfamilien und der Beschreibung ihrer komplexen Dynamik.
- Das Kapitel „Problembereiche von Stieffamilien und Handlungsfelder der Jugendhilfe“ beleuchtet die spezifischen Herausforderungen und Konflikte, denen Stieffamilien gegenüberstehen. Die Handlungsfelder der Jugendhilfe werden in Bezug auf die Unterstützung von Stieffamilien und die Bewältigung ihrer Schwierigkeiten dargestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Stieffamilie, Jugendhilfe, Familienhilfe, Erziehung, Sozialpädagogik, Scheidung, Wiederheirat, Familienstrukturen, Konflikte, Hilfsmöglichkeiten, Interventionen, Handlungsfelder, Problembereiche. Die Arbeit befasst sich mit den verschiedenen Formen von Stieffamilien und den spezifischen Herausforderungen, die diese Familienform mit sich bringt. Der Fokus liegt auf der Rolle der Jugendhilfe und ihrer Interventionsmöglichkeiten, um Stieffamilien in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
- Quote paper
- Sandra Ruppe (Author), 2005, Stieffamilien und Jugendhilfe - Möglichkeiten sozialpädagogischen Handelns, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76126