In der Arbeit geht es, neben dem Aufbau des menschlichen Geruchssystems, um den Einfluss von Gerüchen auf das Verhalten.
Die Arbeit liefert einen Überblick über die historische Geschichte des Geruchs sowie die Bedeutung des Geruchssinnes. Es folgt eine ausführliche Beschreibung des menschlichen Geruchssystems mit zahlreichen Abbildungen. Anschließend werden die Einflüsse von Gerüchen (und Pheromonen) auf das Verhalten untersucht, wobei zahlreiche (aktuelle) Versuche namhafter Wissenschaftler als Grundlage dienen.
Der Geruchssinn zählt, ebenso wie der gustatorische Sinn, zu den chemischen Sinnen. Die Rezeptoren in der Nase wandeln hierbei chemische Informationen in elektrische Signale um. Diese Signale gelangen über den Bulbus olfactorius in die Großhirnrinde, wo sie in bekannte oder noch unbekannte Duftempfindungen umgewandelt werden. Auf diese Weise riecht der Mensch.
Im Laufe der Evolution hat der Geruchssinn jedoch wesentlich an Bedeutung verloren. Er ist in seiner ursprünglichen Form ein Fernsinn. Durch ihn wird man über große Entfernungen hinweg informiert, er signalisiert Nahrungsquellen ebenso wie Gefahr. Austretendes Gas kann man nicht sehen, aber riechen. Ebenso wie man ein Feuer lange vorher riecht, bevor man es sieht. Zudem spielt der Geruchssinn eine unerlässliche Rolle bei der Kontrolle der Nahrung und bei der Einleitung der Verdauungsreflexe. Ein Apfel, der zwar schön aussieht, aber muffig riecht, wird nicht gegessen.
Häufig wird der Geruchssinn jedoch als ein ’niederer’ Sinn beschrieben, da der Mensch auf den ersten Blick eher auf ihn verzichten würde, als auf den Seh- oder Hörsinn. Dabei prägen sich Gerüche besser in das Gedächtnis ein als andere Sinneseindrücke. Es ist schwieriger, sich im Alter an ein Gesicht zu erinnern als an einen Geruch aus der Kindheit. Dies liegt unter anderem auch daran, dass der Geruch der Sinn ist, den man nicht abstellen kann. Man kann sich die Ohren zuhalten, die Augen schließen oder eine Weile nichts mehr berühren, doch mit jedem Atemzug riecht man und nimmt so ständig Gerüche auf. Der Geruch weckt über Assoziationen Erinnerungen und Sehnsüchte an Vergangenes, er bestimmt und beeinflusst die Gefühle und das Handeln der Menschen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Bedeutung des Geruchs
- 1.1. Der Geruch in den unterschiedlichen historischen Epochen
- 1.1.1. Die Anfänge der Parfümkultur
- 1.1.2. Der Geruchssinn in der griechischen Antike und im Mittelalter
- 1.1.3. Die Wiederentdeckung des Geruchssinnes in der Renaissance
- 1.1.4. Der Geruch im Rokoko und während der Aufklärung
- 1.1.5. Der Geruch im 19. Jahrhundert
- 1.1.6. Der Übergang ins 20. Jahrhundert
- 1.2. Die Bedeutung des Geruchssinnes
- 1.2.1. Der Neandertaler
- 1.2.2. Der Geruchssinn heute
- 1.1. Der Geruch in den unterschiedlichen historischen Epochen
- 2. Das olfaktorische System (Geruchssinn)
- 2.1. Die Nase des Menschen
- 2.2. Der Aufbau des Riechsystems
- 2.2.1. Die Nasenhöhle
- 2.2.2. Die Riechschleimhaut
- 2.2.2.1. Der Aufbau der Riechschleimhaut
- 2.2.3. Die Duftstoff-bindenden Proteine (Odorant binding Proteins)
- 2.3. Der Bulbus olfactorius
- 2.4. Das Riechhirn
- 2.5. Das limbische System
- 2.6. Die Signaltransduktion der Geruchsrezeptorzellen
- 2.7. Das Vomeronasalorgan
- 2.8. Das nasal-trigeminale System
- 2.9. Der Verlust des Geruchssinnes
- 2.10. Die Lokalisation des Riechgenkomplexes
- 3. Der Einfluss von Gerüchen auf das Verhalten
- 3.1. Die geruchliche Prägung im Mutterleib und bei Neugeborenen
- 3.2. Der Geruchssinn bei Kindern und Erwachsenen
- 3.3. Veränderungen des Geruchssinnes im Alter
- 4. Generelle Einflüsse des Geruchssinnes auf Empfinden und Verhalten
- 4.1. Vertrauens- und Sicherheitsempfindungen
- 4.2. Aufmerksamkeit und Risikofreudigkeit
- 5. Pheromone und ihre Einwirkungen auf das menschliche Verhalten
- 5.1. Was sind Pheromone?
- 5.1.1. Die verschiedenen Pheromontypen
- 5.1.2. Die Pheromone in der Tierwelt
- 5.2. Die Rolle der Sexuallockstoffe bei der Partnerwahl
- 5.1. Was sind Pheromone?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem olfaktorischen System des Menschen und dem Einfluss von Gerüchen auf das Verhalten. Ziel ist es, das olfaktorische System als Sinnesorgan zu beschreiben und seine Bedeutung in der Menschheitsgeschichte und im heutigen Leben zu beleuchten. Dabei werden die historischen Entwicklungen des Geruchssinnes in verschiedenen Epochen betrachtet sowie der Einfluss von Gerüchen auf die menschliche Psyche und das Verhalten analysiert.
- Die Entwicklung und Bedeutung des Geruchssinnes im Verlauf der Menschheitsgeschichte
- Der anatomische Aufbau und die Funktionsweise des olfaktorischen Systems
- Die Rolle von Gerüchen bei der Prägung von Erinnerungen und Emotionen
- Der Einfluss von Gerüchen auf soziale Interaktionen und das Verhalten
- Die Bedeutung von Pheromonen für die menschliche Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Geruchs und seinen Stellenwert in verschiedenen historischen Epochen. Es wird gezeigt, wie der Geruchssinn in der Frühzeit, der Antike und dem Mittelalter wahrgenommen wurde und wie er sich im Laufe der Zeit im Kontext von Kultur und gesellschaftlichen Normen entwickelte.
Das zweite Kapitel widmet sich dem olfaktorischen System, dessen Anatomie und Funktion. Es wird der Aufbau der Nase und der Riechschleimhaut erläutert, sowie die Signaltransduktion von Geruchsrezeptorzellen und der Einfluss des Vomeronasalorgans und des nasal-trigeminalen Systems.
Im dritten Kapitel wird der Einfluss von Gerüchen auf das menschliche Verhalten beleuchtet. Dabei wird die Rolle des Geruchssinnes bei der Prägung im Mutterleib und bei Neugeborenen betrachtet sowie dessen Entwicklung bei Kindern und Erwachsenen und die Veränderung des Geruchssinnes im Alter.
Kapitel vier beschäftigt sich mit den generellen Einflüssen des Geruchssinnes auf Empfinden und Verhalten. Es wird erläutert, wie Gerüche Vertrauens- und Sicherheitsempfindungen beeinflussen, sowie deren Einfluss auf die Aufmerksamkeit und Risikofreudigkeit.
Im fünften Kapitel werden Pheromone und ihre Einwirkungen auf das menschliche Verhalten untersucht. Es werden verschiedene Pheromontypen vorgestellt und die Rolle von Sexuallockstoffen bei der Partnerwahl beleuchtet.
Schlüsselwörter
Olfaktorisches System, Geruchssinn, Nase, Riechschleimhaut, Duftstoffe, Geruchsprägung, Verhalten, Emotionen, Pheromone, Partnerwahl, historische Entwicklung.
- Quote paper
- Jessica Heinrich (Author), 2006, Das olfaktorische System beim Menschen. Der Einfluss von Gerüchen auf das Verhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76217