Ziel meiner Arbeit ist es, einen Beitrag zum Verständnis zu leisten, wie und warum sich delinquente Handlungen bei jungen männlichen Aussiedlern entwickeln können. Welche Rolle spielen dabei Anpassungsschwierigkeiten, die jugendliche Aussiedler nach ihrer Ankunft in Deutschland haben sowie mitgebrachte soziokulturelle Prägungen aus den Herkunftsländern.
Ausgehend von der aktuellen Problematik im Umgang mit jugendlichen Spätaussiedlern ist festzuhalten, dass im Rahmen der sozialpädagogischen Arbeit auch Ursachen und Hintergründe, die zu verschiedenen delinquenten Verhaltensweisen führen, und individuelle soziokulturelle Zusammenhänge erkannt werden müssen, um pädagogische Lösungsansätze in der sozialen Arbeit mit dieser Gruppe entwickeln zu können.
Im Weiteren folgt zunächst eine Betrachtung der Herkunft der jungen Spätaussiedler und der dort gemachten Erfahrungen, die den Hintergrund für deren Probleme in Deutschland beleuchten. Dabei werden verschiedene Aspekte, wie Bedeutung der Familie, schulische und berufliche Bildung, Freizeitverhalten, aber auch Gewalt- und Drogenerfahrungen thematisiert. Anschließend erfolgt eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Begriff der Kriminalität und dessen Übertragung auf die Jugendlichen. Neben einer allgemeinen Begriffsklärung und der Unterscheidung verschiedener Kriminalitätsbereiche wird insbesondere der Anteil der Aussiedler an der Kriminalitätsentwicklung im Vergleich zu Deutschen und Ausländern berücksichtigt. Im dritten Kapitel werden dann die Integrationsverläufe und Risikofaktoren betrachtet, die zur Kriminalität bei jugendlichen Aussiedlern führen. In den folgenden beiden Kapiteln werden dann verschiedene Erklärungsansätze und Präventionsstrategien vorgestellt. Am Beispiel eines Projekts offener Jugendarbeit in Berlin-Marzahn werden diese Lösungsansätze abschließend konkretisiert sowie notwendige sozialpädagogische Kompetenzen aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Wo kommen die jugendlichen Spätaussiedler her?
Was bringen sie mit? - 2. Zur Kriminalität bei jugendlichen Aussiedlern
- 2.1 Begriffsklärung Kriminalität, Jugend und Jugendkriminalität
- 2.2 Entwicklung der Aussiedlerkriminalität in Deutschland
- 2.3 Tatverdächtige junge Aussiedler in Niedersachsen
- 3. Integrationsverläufe jugendlicher Aussiedler und Risikofaktoren, die Kriminalitätsentwicklung bedingen
- 4. Erklärungsansätze der Aussiedlerkriminalität
- 4.1 Gewalt
- 4.2 Kriminalität
- 5. Kriminalprävention
- 5.1 Primäre, sekundäre und tertiäre Prävention
- 5.2 Arbeitskreis „Spätaussiedler“
- 5.3 Offene Jugendarbeit mit gewalttätigen Aussiedlerjugendlichen in Berlin-Marzahn
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Kriminalität bei jugendlichen Spätaussiedlern und untersucht die Ursachen und Hintergründe für delinquentes Verhalten in dieser Gruppe. Sie beleuchtet die Rolle von Anpassungsschwierigkeiten und soziokulturellen Prägungen aus den Herkunftsländern und analysiert verschiedene Erklärungsansätze und Präventionsstrategien.
- Integrationsverläufe jugendlicher Spätaussiedler und Risikofaktoren
- Erklärungsansätze für delinquentes Verhalten
- Soziokulturelle Prägungen und Anpassungsschwierigkeiten
- Präventionsstrategien und sozialpädagogische Kompetenzen
- Die Bedeutung von Herkunftsländern und Lebenserfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die aktuelle Problematik im Umgang mit jugendlichen Spätaussiedlern dar und skizziert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Sie beleuchtet die wachsende Anzahl von Spätaussiedlern in Deutschland und die geänderte Wahrnehmung dieser Gruppe.
- Kapitel 1: Dieses Kapitel untersucht die Herkunftsländer der jugendlichen Spätaussiedler und ihre Lebenserfahrungen vor der Einwanderung. Es beleuchtet die Ursachen für die Auswanderung aus der ehemaligen UdSSR und beschreibt die soziokulturellen Bedingungen in den Herkunftsländern.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Kriminalität und dessen Übertragung auf Jugendliche. Es analysiert die Entwicklung der Aussiedlerkriminalität in Deutschland und betrachtet die Rolle von jugendlichen Aussiedlern in der Kriminalitätsstatistik.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel untersucht die Integrationsverläufe jugendlicher Aussiedler und identifiziert Risikofaktoren, die die Kriminalitätsentwicklung beeinflussen können. Es analysiert die Herausforderungen bei der Integration in die deutsche Gesellschaft und die Rolle von Sprache, Kultur und sozialem Umfeld.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Erklärungsansätze für die Aussiedlerkriminalität, unter anderem die Rolle von Gewalt und die Auswirkungen von Anpassungsschwierigkeiten. Es diskutiert soziokulturelle Prägungen und die Bedeutung von kulturellen Unterschieden.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel widmet sich den verschiedenen Präventionsstrategien im Umgang mit jugendlichen Aussiedlern. Es beleuchtet die Bedeutung primärer, sekundärer und tertiärer Prävention und stellt konkrete Projekte und Maßnahmen vor, die sich in der Praxis bewährt haben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Begriffe dieser Arbeit sind: jugendliche Spätaussiedler, Kriminalität, Integration, Anpassungsschwierigkeiten, soziokulturelle Prägungen, Risikofaktoren, Erklärungsansätze, Präventionsstrategien, soziale Arbeit, Gewalt, Herkunftsländer, Lebenserfahrungen.
- Arbeit zitieren
- Elena Kott (Autor:in), 2007, Kriminalität bei jugendlichen Spätaussiedlern - Möglichkeiten der Prävention, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76464