Die Entwicklung (nicht nur) in den letzten 150 Jahren zeigt, dass die Lebensumstände und Entfaltungsmöglichkeiten von Frauen eng mit der jeweils von der Gesellschaft vorherrschenden Sicht des Geschlechterverhältnisses und daraus resultierenden Rollenzuweisungen zusammenhängen. Die Dominanz von Männern in Politik und Wirtschaft konnte – trotz vollzogener Rechts- und propagierter Chancengleichheit – bislang nicht überwunden werden. Von wirklich gleichen Möglichkeiten für Männer und Frauen ist die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland noch weit entfernt. Zwar haben sich die Lebensplanungen von beiden in Bezug auf Beruf und Bildung aneinander angenähert, aber geschlechtsspezifische Unterschiede spielen nach wie vor eine große Rolle.
Die Rolle der Frau gestern und heute – wie hat sie sich im Laufe des 20. Jahrhunderts verändert und wo stehen die Frauen heute, im beginnenden 21. Jahrhundert? Hat die schöne neue Medienwelt, die Umwälzungen aller Art zu versprechen scheint, auch das Geschlechterverhältnis umgewälzt? Am Beispiel der Erwerbstätigkeit von Frauen möchte ich untersuchen, in wie weit sich der gesellschaftliche Stand für die Frau geändert hat.
Hierbei ist der Zusammenhang von Familien- und Arbeitsmarktpolitik zu betrachten: Durch Familien- und Sozialpolitik sollten schon in der Vergangenheit einerseits soziale Schäden, die aus der industriellen Produktion resultierten, aufgefangen werden, andererseits der Erhalt der Familie gesichert werden. Auch in der BRD soll sie einerseits die Stabilität der Familie sichern, andererseits wirtschaftliche Prozesse stützen und fördern. Die Frau bestimmt die Familien- und Arbeitsmarkt-Politik zweifach: Einerseits durch den ökonomischen: Bedarf beziehungsweise Nichtbedarf, andererseits durch die Bedeutung, die der Familie von Seiten des Staates in der jeweiligen Zeitphase zugemessen wird. Dabei ist im Lauf der Geschichte eine primäre Konzentration auf den Reproduktionsbereich und sekundäre Akzeptanz auf dem Arbeitsmarkt festzustellen. Gilt das auch für die 90er Jahre? Für das angehende 21. Jahrhundert?
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- RÜCKBLICK: DIE ROLLE DER FRAU ZWISCHEN ERWERBSTÄTIGKEIT UND FAMILIE
- Von der Jahrhundertwende bis Ende des zweiten Weltkriegs
- Vorindustrielle Zeit & Jahrhundertwende
- Erster Weltkrieg, Weimarer Republik und Zweiter Weltkrieg
- Die Nachkriegsjahre bis 1980
- BRD
- DDR
- Von der Jahrhundertwende bis Ende des zweiten Weltkriegs
- ENTWICKLUNG 1980 BIS 2000
- Die 80er Jahre: „Renaissance der Familie“ und „Konservativer Feminismus“
- Die 90er Jahre: Auf dem Weg in ein neues Jahrtausend
- Demographische Daten:
- Die Gesellschaft
- Gesellschaftliche Stellung der Frau
- Osten nach Wiedervereinigung
- Vereintes Deutschland Aktuell
- Ein neuer Ansatz: Gender Mainstreaming
- ERGEBNIS / ZUSAMMENFASSUNG
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Rolle der Frau im 20. Jahrhundert mit Fokus auf die Erwerbstätigkeit und die damit verbundenen Veränderungen im Geschlechterverhältnis. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen der Frau in einer sich verändernden Welt aufzuzeigen und zu untersuchen, inwieweit sich das Geschlechterverhältnis durch die „schöne neue Medienwelt“ gewandelt hat.
- Die historische Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit von der Jahrhundertwende bis in die 1980er Jahre.
- Die Veränderung der Rolle der Frau im Kontext von Familien- und Arbeitsmarktpolitik.
- Die gesellschaftlichen Entwicklungen der 1980er und 1990er Jahre und ihre Auswirkungen auf die Situation der Frau.
- Der Einfluss von demographischen Daten und der Rolle des Gender Mainstreaming.
- Die Herausforderungen und Chancen für Frauen im beginnenden 21. Jahrhundert.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine Einführung in die Thematik und erläutert die Relevanz der Untersuchung der Rolle der Frau im Wandel des 20. Jahrhunderts. Kapitel zwei beleuchtet die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und anschließend die Situation der Frau in der BRD und DDR von den Nachkriegsjahren bis in die 1980er Jahre. Das dritte Kapitel fokussiert auf die Entwicklungen der 1980er und 1990er Jahre, analysiert demographische Daten, die gesellschaftliche Stellung der Frau und die Lage in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung. Es werden auch Ansätze des Gender Mainstreaming beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Frauenerwerbstätigkeit, Geschlechterverhältnis, Familien- und Arbeitsmarktpolitik, Demographie, Gender Mainstreaming, 20. Jahrhundert, „schöne neue Medienwelt“, gesellschaftliche Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Sabine Schneider (Autor:in), 2002, Schöne neue Medienwelt: Frauen gestern und heute am Beispiel Erwerbstätigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7668