Übersicht der Inhalte
2. Ausprägungen des Overconfidence-Bias
2.1 Selbstüberschätzung bei Alternativenwahl
2.2 Selbstüberschätzung bei Wertprognosen
3. Ursachen für Overconfidence
3.1 Motivationale Ursachen
3.2 Kognitive Ursachen
4. Auswirkungen des Overconfidence-Bias
4.1 Auswirkungen auf den individuellen Handelserfolg
4.2 Implikationen für spezifische Gruppen
4.2.1 Erfahrene versus unerfahrene Anleger
4.2.1 Männliche versus weibliche Anleger
5. Zusammenfassung und Fazit für die Praxis
1. Einleitung
Die vorliegende Seminararbeit bringt dem Leser, nach einer allgemeinen Einführung des zentralen Fachterminus „Overconfidence-bias“ (Kapitel 2), die häufigsten Ursachen einer überhöhten Selbsteinschätzung der Anleger (Kapitel 3) näher, um anschließend die unterschiedlichen Auswirkungen dieser menschlichen Eigenschaft (Kapitel 4) auf den individuellen Handelserfolg im Allgemeinen (Abschnitt 4.1) und auf einzelne Gruppen von Anlegern (Abschnitt 4.2) zu erläutern. In Kapitel 5 werden die wichtigsten Aussagen zusammengefasst (Abschnitt 5.1) und daraus Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet (Abschnitt 5.2).
[…]
4. Auswirkungen des Overconfidence-Bias
Grundsätzlich kann man feststellen, dass die empirischen und experimentellen Studien der Behavioral Finance zu dem Ergebnis kommen, dass die psychologische Eigenschaft „Overconfidence“ bzw. „overconfidentes Verhalten“ den Handelserfolg negativ beeinflusst (siehe Abschnitt 4.1) und Anomalien auf den Finanzmärkten erklären kann (siehe Glaser und Weber (2004), S. 5 f.).
aus 5.1
[…]
Betrachtet man die Ergebnisse und Erkenntnisse der in dieser Arbeit zitierten Forschungen zum Thema, so erklären diese die Realität tatsächlich um einiges besser als die klassische ökonomische Theorie, die die psychologischen Aspekte des Marktes ignoriert und stattdessen weiterhin auf langfristige Gleichgewichte unter der Prämisse effizienter Märkte und rational handelnder Nutzenmaximierer verweist.
Die trockene Bemerkung des großen John Maynard Keynes` „In the long run we are all dead.“ (vgl. z.B. Oberlecher (2004), S. 34) bringt den (praktischen) Nutzen der „Allgemeinen Gleichgewichtstheorie“ jenseits des theoretischen vielleicht am treffendsten auf den Punkt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ausprägungen des Overconfidence-Bias
- 2.1 Selbstüberschätzung bei Alternativenwahl
- 2.2 Selbstüberschätzung bei Wertprognosen
- 3. Ursachen für Overconfidence
- 3.1 Motivationale Ursachen
- 3.2 Kognitive Ursachen
- 4. Auswirkungen des Overconfidence-Bias
- 4.1 Auswirkungen auf den individuellen Handelserfolg
- 4.2 Implikationen für spezifische Gruppen
- 4.2.1 Erfahrene versus unerfahrene Anleger
- 4.2.2 Männliche versus weibliche Anleger
- 5. Zusammenfassung und Fazit für die Praxis
- 5.1 Zusammenfassung
- 5.2 Fazit für die Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss des Overconfidence-Bias auf Anlageentscheidungen. Ziel ist es, die Ursachen und Auswirkungen dieser Selbstüberschätzung auf den individuellen Handelserfolg und spezifische Anlegergruppen zu beleuchten.
- Ausprägungen des Overconfidence-Bias (Selbstüberschätzung bei Alternativenwahl und Wertprognosen)
- Motivationale und kognitive Ursachen von Overconfidence
- Auswirkungen von Overconfidence auf den individuellen Handelserfolg
- Unterschiede im Overconfidence zwischen erfahrenen und unerfahrenen sowie männlichen und weiblichen Anlegern
- Praktische Handlungsempfehlungen zur Vermeidung negativer Auswirkungen des Overconfidence-Bias
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit führt in das Forschungsfeld Behavioral Finance ein, welches scheinbar irrationale Entscheidungen an Finanzmärkten untersucht. Im Gegensatz zu klassisch-neoklassischen Modellen, die von rational handelnden Individuen ausgehen, betrachtet Behavioral Finance das tatsächliche Verhalten von Investoren. Die fehlerhafte Selbsteinschätzung von Anlegern wird als Haupteinflussfaktor für schlechte Anlageentscheidungen identifiziert, die durch traditionelle ökonomische Theorien nicht erklärt werden können. Die Arbeit kündigt die Untersuchung der Ursachen und Auswirkungen des Overconfidence-Bias an.
2. Ausprägungen des Overconfidence-Bias: Dieses Kapitel definiert den Overconfidence-Bias als Selbstüberschätzung eigener Kenntnisse und Fähigkeiten sowie übermäßiges Vertrauen in die eigene Prognosefähigkeit. Es werden zwei Hauptformen unterschieden: die Selbstüberschätzung bei der Alternativenwahl (better-than-average effect) und die Fehlkalibrierung bei Wertprognosen (miscalibration). Beispiele wie die Studie von Svenson über schwedische Autofahrer und die Befragung europäischer Devisenhändler illustrieren den weit verbreiteten better-than-average effect. Die Fehlkalibrierung wird als die Neigung erklärt, zu enge Konfidenzintervalle bei Wertprognosen zu wählen, was die Überschätzung der eigenen Präzision widerspiegelt.
Schlüsselwörter
Overconfidence-Bias, Behavioral Finance, Anlageentscheidungen, Selbstüberschätzung, Wertprognosen, Alternativenwahl, Handelserfolg, Anlegergruppen, risikobereitschaft, Fehlkalibrierung.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Overconfidence-Bias und Anlageentscheidungen
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Einfluss des Overconfidence-Bias (Selbstüberschätzung) auf Anlageentscheidungen. Sie beleuchtet die Ursachen und Auswirkungen dieser Selbstüberschätzung auf den individuellen Handelserfolg und spezifische Anlegergruppen.
Welche Aspekte des Overconfidence-Bias werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Ausprägungen des Overconfidence-Bias, darunter die Selbstüberschätzung bei der Alternativenwahl (better-than-average effect) und die Fehlkalibrierung bei Wertprognosen (miscalibration). Sie untersucht sowohl motivationale als auch kognitive Ursachen für dieses Phänomen.
Welche Auswirkungen des Overconfidence-Bias werden analysiert?
Die Auswirkungen des Overconfidence-Bias auf den individuellen Handelserfolg werden detailliert untersucht. Ein besonderer Fokus liegt auf den Unterschieden im Overconfidence zwischen erfahrenen und unerfahrenen sowie männlichen und weiblichen Anlegern.
Welche Ursachen für den Overconfidence-Bias werden diskutiert?
Die Arbeit differenziert zwischen motivationalen und kognitiven Ursachen des Overconfidence-Bias. Motivationale Ursachen beziehen sich auf die psychologischen Bedürfnisse und Ziele der Anleger, während kognitive Ursachen auf Denkprozessen und Informationsverarbeitung beruhen.
Werden in der Arbeit spezifische Anlegergruppen betrachtet?
Ja, die Arbeit vergleicht den Overconfidence-Bias bei erfahrenen und unerfahrenen Anlegern sowie bei männlichen und weiblichen Anlegern, um mögliche Unterschiede aufzuzeigen.
Gibt es praktische Handlungsempfehlungen in der Seminararbeit?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung und ein Fazit für die Praxis, das praktische Handlungsempfehlungen zur Vermeidung negativer Auswirkungen des Overconfidence-Bias beinhaltet.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit umfasst folgende Kapitel: Einleitung, Ausprägungen des Overconfidence-Bias, Ursachen für Overconfidence, Auswirkungen des Overconfidence-Bias (mit Unterkapiteln zu erfahrenen vs. unerfahrenen sowie männlichen vs. weiblichen Anlegern), und Zusammenfassung und Fazit für die Praxis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Overconfidence-Bias, Behavioral Finance, Anlageentscheidungen, Selbstüberschätzung, Wertprognosen, Alternativenwahl, Handelserfolg, Anlegergruppen, Risikobereitschaft, Fehlkalibrierung.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf dem Ansatz des Behavioral Finance, der im Gegensatz zu klassischen ökonomischen Modellen, das tatsächliche, oft irrationale Verhalten von Investoren berücksichtigt.
Wo finde ich Beispiele für den Overconfidence-Bias in der Arbeit?
Die Arbeit illustriert den Overconfidence-Bias anhand von Beispielen wie der Studie von Svenson über schwedische Autofahrer und der Befragung europäischer Devisenhändler (Better-than-average Effekt) und erklärt die Fehlkalibrierung bei Wertprognosen.
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- Birger Jaspers (Author), 2006, Auswirkungen der Selbsteinschätzung auf die Anlageentscheidung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76702