Der Begriff „Burnout“ wird in den letzten Jahren fast inflationär verwendet.
Bei dieser Flut an Informationen ist es schwer, an fachlich korrekte und relevante Auskünfte zu gelangen, da zeitgleich viele – nicht immer seriöse – Anbieter für Prävention und Therapie ihre Dienste anbieten.
Trotz der inzwischen durch Studien belegte Einsparung an Kosten, die eine Prävention gegen Burnout erzielen würde, befassen sich nur wenige Unternehmen mit diesem Thema. Auch die Mitarbeiter selbst werden selten aktiv, um sich vor Burnout zu schützen.
Burnout wird häufig noch als Schwäche, Versagen oder individuelle Fehlleistung angesehen, obwohl in der Forschung zunehmend akzeptiert wird, dass die Arbeitsbedingungen bei der Entstehung von Burnout eine wichtige Rolle spielen.
Deshalb kommt Führungskräften in einem Unternehmen eine entscheidende Rolle zu. Sie sollten als erste Anzeichen bei ihren Mitarbeitern (und auch bei sich selbst) erkennen, und geeignete Maßnahmen ergreifen. Außerdem sind sie für die Arbeitsstruktur im Team zuständig, und können durch eine gut geplante, für alle Mitarbeiter nachvollziehbare Struktur schon Entlastung schaffen.
Wichtig für eine erfolgreiche Prävention. Die Belastungen reduzieren und die Entlastung erhöhen.
Gerade die Entlastungsfaktoren werden bei den Burnout-Tests meist nicht berücksichtigt, aber auch in den Ratgebern nicht besonders hervorgehoben.
Bei der durchgeführten Studie wurde ein Schwerpunkt auf die Relevanz der Ergebnisse gelegt. Zum anderen wurde die Beziehung Belastungs- und Entlastungsfaktoren aufgezeigt.
Mitarbeiter mit mehr Entlastungsfaktoren als Belastungsfaktoren hatten ein geringes Burnout-Risiko. Auch dann, wenn die genannte Anzahl an Belastungsfaktoren relativ hoch ist.
Allein durch diesen Berechnung kann eine Gefährdung erkannt werden.
Häufig könnte mit dem Wissen über die Ursachen von Burnout, sowie einer gezielten Prävention, erhebliche Kosten für das Unternehmen (Arbeitsausfall) und die Volkswirtschaft (Krankenkosten, Rente, usw.) eingespart werden.
Ebenso stellt eine Prävention eine Verbesserung des Arbeitsumfeldes für die Mitarbeiter dar. Ein Ziel, das selbst in Zeiten von Einsparungsmaßnahmen im Interesse der Unternehmungsleitung liegen sollte.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Burnout
- 2.1 Definition
- 2.2 Betroffene Personen- und Berufsgruppen
- 3 Ursachen
- 3.1 Arbeitsstruktur
- 3.1.1 Zunehmende Belastungen
- 3.1.2 Mangelndes Feedback und Kompetenzstreitigkeiten
- 3.1.3 Geringe Wertschätzung
- 3.1.4 Dokumentation
- 3.1.5 Nicht planbare Arbeit
- 3.1.6 Extremsituationen
- 3.1.7 Geringe Bezahlung
- 3.2 Stress
- 3.2.1 Definition
- 3.2.2 Eustress und Distress
- 3.2.3 Stressoren
- 3.2.4 Überlastungserscheinungen
- 3.3 Persönlichkeit
- 3.4 Weitere Ursachen
- 3.1 Arbeitsstruktur
- 4 Phasen nach Edelwich
- 4.1 Idealistische Begeisterung
- 4.2 Stillstand
- 4.3 Frustration
- 4.4 Apathie
- 5 Studie mit Pflege- und Führungskräften
- 5.1 Allgemeine Ergebnisse
- 5.1.1 Vergleich der beiden Burnout-Tests
- 5.1.2 Vergleich der Ergebnisse nach Fachrichtung und Position
- 5.2 Einfluß von Entlastungsfaktoren
- 5.2.1 Allgemeiner Einfluß
- 5.2.2 Meistgenannte Faktoren bei Pflegekräften
- 5.2.3 Meistgenannte Faktoren bei Führungskräften
- 5.1 Allgemeine Ergebnisse
- 6 Prävention
- 6.1 Belastungsfaktoren reduzieren
- 6.1.1 Organisationsintern
- 6.1.2 Politische Ebene
- 6.1.3 Individuell
- 6.2 Entlastungsfaktoren
- 6.2.1 Familie und Freunde
- 6.2.2 Arbeitsumfeld und berufliche Entwicklung
- 6.2.3 Entspannung
- 6.2.4 Sport und Ernährung
- 6.2.5 Entlastende Handlungen, Rituale, Kreativität und Spiritualität
- 6.2.6 Entscheidung Beruf und Partnerschaft
- 6.2.7 Fortbildungen und Kurse
- 6.2.8 Selbstbelohnung
- 6.2.9 Regulierung der Nähe
- 6.1 Belastungsfaktoren reduzieren
- 7 Führungskräfte
- 7.1 Demotivation vermeiden
- 7.2 Erkennen von Burnout-Gefährdung
- 7.3 Gute Arbeitsbedingungen
- 7.4 Weitere Möglichkeiten und Maßnahmen
- 7.5 Burnout-Gefährdung von Führungskräften
- 8 Internationale Studien
- 8.1 WHO
- 8.2 Studien zur Burnout-Gefährdung
- 8.3 Wirtschaftlicher Aspekt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit von Alexandra Rössner-Fischer befasst sich mit dem Thema Burnout, analysiert dessen Ursachen und erörtert Präventionsmöglichkeiten. Die Arbeit zielt darauf ab, ein tiefes Verständnis des Phänomens zu vermitteln und konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen und Führungskräfte zu entwickeln.
- Definition und Charakteristika von Burnout
- Ursachen von Burnout, insbesondere in Bezug auf die Arbeitsstruktur und Stressfaktoren
- Die Rolle von Entlastungsfaktoren in der Prävention von Burnout
- Die Bedeutung von Führungskräften in der Prävention von Burnout
- Aktuelle Forschungsergebnisse und internationale Studien zum Thema Burnout
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung bietet eine Einführung in das Thema Burnout und beleuchtet die Relevanz des Themas in der heutigen Zeit. Sie verdeutlicht die zunehmenden Belastungen im Arbeitsleben und die Herausforderungen für Unternehmen und Führungskräfte im Umgang mit Burnout.
- Kapitel 2: Burnout
Dieses Kapitel liefert eine umfassende Definition von Burnout und beschreibt die verschiedenen Berufsgruppen, die besonders von diesem Phänomen betroffen sind.
- Kapitel 3: Ursachen
Dieses Kapitel geht ausführlich auf die Ursachen von Burnout ein. Dabei werden verschiedene Faktoren wie die Arbeitsstruktur, Stress, die Persönlichkeit und weitere mögliche Ursachen beleuchtet.
- Kapitel 4: Phasen nach Edelwich
Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Phasen von Burnout nach dem Modell von Edelwich und veranschaulicht die Entwicklung des Phänomens.
- Kapitel 5: Studie mit Pflege- und Führungskräften
Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer Studie, die sich mit der Burnout-Gefährdung von Pflege- und Führungskräften beschäftigt. Dabei werden wichtige Einflussfaktoren auf die Burnout-Wahrscheinlichkeit untersucht, wie z. B. Entlastungsfaktoren.
- Kapitel 6: Prävention
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Prävention von Burnout. Es werden konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen, Führungskräfte und Einzelpersonen gegeben, wie man Belastungsfaktoren reduzieren und Entlastungsfaktoren fördern kann.
- Kapitel 7: Führungskräfte
Dieses Kapitel beleuchtet die besondere Rolle von Führungskräften in der Prävention von Burnout. Es werden konkrete Tipps und Strategien vorgestellt, wie Führungskräfte Mitarbeiter bei der Vermeidung von Burnout unterstützen können.
- Kapitel 8: Internationale Studien
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über relevante internationale Studien zum Thema Burnout. Die Ergebnisse dieser Studien verdeutlichen die globale Relevanz des Phänomens und unterstreichen die Wichtigkeit von Präventionsmaßnahmen.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen Burnout, Stress, Prävention, Entlastungsfaktoren, Arbeitsstruktur, Führungskräfte, und internationale Forschung. Sie beleuchtet die Bedeutung dieser Themen für Unternehmen und Individuen im Kontext des modernen Arbeitslebens.
- Arbeit zitieren
- Betriebswirtin (VWA) Alexandra Rössner-Fischer (Autor:in), 2007, Prävention von Burnout. Mögliche Entlastungsfaktoren und Strategien für Führungskräfte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76765