Im deutschen Sprachraum ist das Behavioral Controlling erst ein relativ neues Forschungsgebiet, das dafür umso intensiver diskutiert wird.
Ziel des Behavioral Controllings ist es, eine Sensibilisierung der Controller und des Managements für das Verhalten und die Leistungswirkungen eines intensiven Controllings zu erreichen. Es beinhaltet neben der Betriebswirtschaftslehre auch Wechselwirkungen mit verwandten Wissenschaftszweigen, besonders mit der Soziologie und der Psychologie.
Relevant ist die Integration verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse in das Controlling, da in der heutigen Arbeitswelt der Mensch weniger als Produktionsfaktor agiert, sondern eher ein umfangreiches strategisches Erfolgspotential repräsentiert. Die klassische Betrachtung des Mitarbeiters als Produktions- und Kostenfaktor greift daher heute zumindest in entwickelten Industriegesellschaften zu kurz.
Die vorliegende Arbeit stellt anfangs die theoretischen Grundlagen des Controllings vor, geht dabei auf die Perspektiven menschlichen Verhaltens und ihre Wirkungen auf das Controlling ein, bevor die verschiedenen Paradigmen des Controllings und ihre Wandlung vorgestellt werden. Anschließend zeigen die Autoren die exemplarische Umsetzung verhaltenswissenschaftlicher Ansätze im Controlling, bevor am Ende ein Controllinginstrument aus verhaltensorientierter Sicht präsentiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Relevanz und Aufbau dieser Arbeit
- Problemrelevanz
- Aufbau der Arbeit
- Verhaltensperspektiven und Paradigmen des Rechnungswesens im Wandel
- Traditionelles Paradigma
- Strukturell-funktionalistisches Paradigma
- Subjektiv interpretatives Paradigma
- Theoretische Grundlagen der Verhaltensorientierung im Controlling
- Begriffserklärungen
- Perspektiven und Relevanz menschlichen Verhaltens
- Das Umfeld als Steuerungskontext menschlicher Entscheidungen
- Menschenbilder und Persönlichkeitsmerkmale der Individuen
- Steuerungsmöglichkeiten menschlichen Verhaltens
- Menschliches Verhalten als Maxime im Controlling
- Controllingziele und –konzeptionen aus verhaltensorientierter Perspektive
- Manager und psychologische Wirkungen des Controllings
- Mitarbeiter und psychologische Wirkungen des Controllings
- Controller und psychologische Rollenerwartungen als Konfliktpotential im Unternehmen
- Umsetzung verhaltenswissenschaftlicher Ansätze im Controlling
- Überblick über Controllinginstrumente aus verhaltensorientierter Sicht
- Die Verhaltenswirkungen am Beispiel Target Costing
- Verhaltenswirkungen von Zielvorgaben, partizipativer Zielbildung und Kontrollinformationen
- Verhaltenswirkungen der Investitionsrechnung
- Schlussfolgerungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Behavioral Controlling und beleuchtet die Bedeutung verhaltenswissenschaftlicher Ansätze für die Praxis des Controllings. Sie untersucht die Interdependenzen zwischen Controlling und menschlichem Verhalten, die im traditionellen Paradigma oft unberücksichtigt blieben.
- Verhaltenswissenschaftliche Perspektiven auf das Controlling
- Paradigmen des Rechnungswesens im Wandel
- Theoretische Grundlagen der Verhaltensorientierung
- Menschliches Verhalten als Maxime im Controlling
- Umsetzung verhaltenswissenschaftlicher Ansätze in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Erläuterung der Relevanz und des Aufbaus des Themas Behavioral Controlling. Es wird die Problematik des traditionellen Paradigmas aufgezeigt, das menschliches Verhalten als reinen Produktionsfaktor betrachtet. Anschließend werden die verschiedenen Paradigmen des Rechnungswesens im Wandel und deren Implikationen für verhaltenswissenschaftliche Ansätze im Controlling erläutert.
Im weiteren Verlauf der Arbeit werden die theoretischen Grundlagen der Verhaltensorientierung im Controlling vorgestellt, wobei der Fokus auf das Umfeld als Steuerungskontext, Menschenbilder und Persönlichkeitsmerkmale sowie Steuerungsmöglichkeiten menschlichen Verhaltens liegt.
Im vierten Kapitel wird die praktische Umsetzung verhaltenswissenschaftlicher Ansätze im Controlling beleuchtet, mit einem Fokus auf die Verhaltenswirkungen von Controllinginstrumenten wie Target Costing, Zielvorgaben, partizipativer Zielbildung und Kontrollinformationen sowie Investitionsrechnung.
Schlüsselwörter
Behavioral Controlling, Controlling, Rechnungswesen, verhaltenswissenschaftliche Ansätze, Paradigmen, menschliches Verhalten, Steuerung, Zielbildung, Controllinginstrumente, Target Costing, Investitionsrechnung.
- Arbeit zitieren
- Helko Ueberschär (Autor:in), Conny Walther (Autor:in), 2007, Behavioral Controlling. Aktuelle Ansätze zu einer verhaltenswissenschaftlichen Fundierung des Controllings, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77092