Folge von Solvency II wird sein, dass Versicherungen ihre Produkt- und Kapitalanlagestrategie ändern. Dies beruht darauf, dass die Solvenzquote eines Versicherers vom Kapitalanlagerisiko dominiert wird, welches vor allem von Zinsänderungen und der Aktienquote abhängt. Einige Versicherer werden sich auf risikoärmere Assets kon-zentrieren müssen, während kapitalstarke Gesellschaften die Ertragsoptimierung in den Mittelpunkt stellen. Mit Hilfe von Investmentbanken haben Versicherer die Möglichkeit, ihre Risiken zu steuern und so eine ausreichende Solvenz vorzuhalten. Die risikoorientierte Steuerung und regelmäßige Anpassung der Kapitalanlagestrategie eröffnet Investmentbanken neues Geschäftspotenzial. Durch die Bereitstellung eines regelungskonformen und einheitlichen Produktportfolios lassen sich neue Erträge generieren und Cross-Selling durchführen.
Ziel der vorliegenden Arbeit „Produktbezogene Lösungsansätze für Versicherer im Rahmen von Solvency II“ ist, Vorschläge zu erarbeiten, wie Bankprodukte Versicherungen eine Verbesserung ihrer Solvenz ermöglichen. Nachdem zu Beginn eine Hinführung zum Thema erfolgte, wird in Kapitel zwei das Projekt „Solvency II“ vorgestellt und der aktuelle Entwicklungsstand erläutert. Der darauf folgende Abschnitt erläutert die aktuelle Version des europäischen Standardmodells. Anschließend werden Instrumente vorgestellt, um mit diesem Wissen und unter Zuhilfenahme des Standardmodells Aussagen zu ihren künftigen Auswirkungen auf die Solvenz zu treffen. Abschließend folgen Empfehlungen für Versicherer, die sich aus den vorangehenden Ausführungen ergeben. Daraus werden Vorschläge für ein zukünftiges Vorgehen von Banken abgeleitet.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- EINFÜHRUNG
- ZIELSETZUNG UND AUFBAU
- SOLVENCY II
- MOTIVATION UND HINTERGRUND
- DIE AUSGESTALTUNG
- Grundlagen
- Säule 1
- Säule 2
- Säule 3
- AKTUELLER STAND UND AUSBLICK
- DAS STANDARDMODELL
- GRUNDLAGEN
- DIE AVAILABLE SOLVENCY MARGIN
- DIE SOLVENCY CAPITAL REQUIREMENTS
- Bestandteile
- Berechnung des Expected profit non-life
- Berechnung der Operationellen Risken
- Berechnung des Basic Solvency Capital Requirement
- Überblick
- Berechnung des Marktrisikos
- Berechnung des Adressenausfallrisikos
- Berechnung der Versicherungstechnischen Risiken
- PRODUKTE UND IHRE EINFLUSSNAHME AUF DIE SOLVENZ
- GRUNDLEGENDE GEDANKEN
- EINFLUSSNAHME AUF DIE ASM
- Bestandteile der Eigenmittel
- Tier 1
- Tier 2
- Tier 3
- Auswirkung in der Praxis
- EINFLUSSNAHME AUF DIE SCR
- Verbriefung
- Überblick
- ABS
- Insurance-Linked Securities
- Praktische Anwendung von ABS i.w.S.
- Credit Linked Note
- Praktische Anwendbarkeit von Credit Linked Notes
- Kreditderivate
- Überblick
- Credit Default Swap
- Total Return Swap
- Anwendung von Kreditderivaten
- Kapitalanlagemanagement
- Portfoliodiversifikation
- Termingeschäfte
- Konzerndiversifikation
- Asset Liability Management
- FAZIT
- VORGEHENSWEISE FÜR VERSICHERER IN HINBLICK AUF SOLVENCY II
- AUSBLICK AUS SICHT VON BANKEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Thematik der Produktbezogenen Lösungsansätze für Versicherer im Rahmen von Solvency II. Ziel ist es, die Auswirkungen von Solvency II auf die Produktgestaltung und die Solvenz von Versicherern zu analysieren und Lösungsansätze aufzuzeigen, wie Versicherer ihre Solvenz durch Produktinnovationen verbessern können.
- Einführung und Motivation von Solvency II
- Analyse des Standardmodells und seiner Bestandteile
- Einfluss von Finanzprodukten auf die Solvenz von Versicherern
- Produktbezogene Lösungsansätze für Versicherer im Rahmen von Solvency II
- Fazit und Ausblick auf die zukünftige Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt den Rahmen der Diplomarbeit vor, inklusive der Zielsetzung und des Aufbaus der Arbeit. Es wird auf die Relevanz von Solvency II für die Versicherungsbranche eingegangen.
- Solvency II: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Motivation und dem Hintergrund von Solvency II, erläutert die Ausgestaltung der Reform und geht auf die einzelnen Säulen ein. Der aktuelle Stand und der Ausblick auf die zukünftige Entwicklung von Solvency II werden ebenfalls betrachtet.
- Das Standardmodell: Dieses Kapitel analysiert die Grundlagen des Standardmodells, die Available Solvency Margin (ASM) und die Solvency Capital Requirements (SCR). Es beleuchtet die Berechnung des Basic Solvency Capital Requirement (BSCR) und die verschiedenen Risikoarten, die dabei eine Rolle spielen.
- Produkte und ihre Einflussnahme auf die Solvenz: Dieses Kapitel untersucht die grundlegenden Gedanken zur Einflussnahme von Produkten auf die Solvenz von Versicherern. Es wird die Auswirkung auf die ASM und die SCR durch Verbriefung, Kreditderivate, Kapitalanlagemanagement, Konzerndiversifikation und Asset Liability Management analysiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen der Diplomarbeit sind Solvency II, Standardmodell, Available Solvency Margin (ASM), Solvency Capital Requirements (SCR), Risikomanagement, Produktinnovation, Verbriefung, Kreditderivate, Kapitalanlagemanagement und Konzerndiversifikation. Darüber hinaus werden wichtige Konzepte wie Tier 1, Tier 2, Tier 3 und das Asset Liability Management (ALM) behandelt.
- Arbeit zitieren
- Jan Vollmer (Autor:in), 2007, Produktbezogene Lösungsansätze für Versicherer im Rahmen von Solvency II, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77227