Gegenstand dieser wissenschaftlichen Abhandlung werden die Aspekte der o.g. Auseinandersetzung sein. Es gilt zu beleuchten, welche Argumentationen für die Ursache des Jahrhundertbebens zu dieser Zeit gängig waren und vor allem, welche Bedeutung der religiöse Bezug dieser Fragestellung bis heute innehat.
Untersucht wird hierbei die Darstellung des Erdbebens von Lissabon 1755 in Abhandlungen von Johann Gottlob Krüger, Voltaire und Jean-Jacques Rousseau. Hierbei wird neben der unterschiedlichen Darstellung des Ablaufs der Katastrophe, Hauptaugenmerk auf die abweichenden Erklärungen der Ursachen sowie auf die verschiedenen religiösen Haltungen gelegt. Es wird den Fragen nachzugehen sein, wie diese drei Autoren das Beben als Handlung Gottes rechtfertigen bzw. versuchen, die Ursachen zu erklären und welche Position sie zu dem Pope´schen Grundsatz „whatever is, is right“ bzw. zur Leibnizschen Theodizee-Formel beziehen.
Ewird eine werkimmanente Herangehensweise bevorzugt. Ziel ist hierbei ausschließlich, die unterschiedlichen Erklärungsansätze des Bebens herauszuarbeiten und einen Einblick in die damalige Diskussion zu gewähren, sowie einen Ausblick auf gegenwärtige Diskurse darzulegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Erdbeben von Lissabon
- Johann Gottlob Krüger
- Beschreibung des Erdbebens
- Erklärungen der Katastrophe
- theoretische Erklärung
- Rechtfertigung
- Fazit zu Krüger
- Voltaire
- „Alles ist gut“
- Voltaires Argumentation
- Gottesbild
- Fazit zu Voltaire
- „Alles ist gut“
- Jean-Jacques Rousseau
- Menschenbild
- Erklärung der Theodizee
- Fazit zu Rousseau
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung und Interpretation des Erdbebens von Lissabon im Jahr 1755 durch Johann Gottlob Krüger, Voltaire und Jean-Jacques Rousseau. Sie analysiert die unterschiedlichen Perspektiven und Erklärungsansätze dieser Autoren im Hinblick auf die Ursache der Katastrophe und die damit verbundene Frage nach dem Übel in der Welt.
- Die unterschiedlichen Darstellungen des Erdbebens von Lissabon
- Die religiösen und philosophischen Implikationen der Katastrophe
- Die Theodizee und die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes
- Der Einfluss der Aufklärung auf die Debatte über Naturkatastrophen
- Die Rolle der Vernunft und des Glaubens im Umgang mit dem Leid
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Naturkatastrophen im historischen Kontext dar und zeigt die Veränderung der Sichtweise von Naturkatastrophen im Laufe der Zeit. Sie führt den Leser in das Thema ein und legt den Fokus auf die Bedeutung des Erdbebens von Lissabon 1755 als Katalysator für die Debatte über das Übel in der Welt. Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Perspektiven und Erklärungen der drei Autoren.
Das Kapitel „Das Erdbeben von Lissabon“ beschreibt die erschütternden Auswirkungen des Erdbebens und die weitreichenden Folgen für die Stadt und ihre Bewohner. Die Zusammenfassung der Ereignisse vermittelt den Leser einen Eindruck von der Tragik der Katastrophe.
Im Kapitel über Johann Gottlob Krüger wird die Darstellung des Erdbebens durch den deutschen Philosophen beleuchtet. Seine theoretischen Erklärungen und seine Rechtfertigung des Geschehens werden analysiert und in den Kontext der damaligen Zeit eingeordnet.
Das Kapitel über Voltaire stellt die Argumentation des französischen Philosophen dar, der sich mit dem Thema der Theodizee auseinandersetzte. Voltaire hinterfragte die Vorstellung eines gütigen und allmächtigen Gottes angesichts der Tragödie von Lissabon und suchte nach einer Erklärung für das Leid in der Welt.
Das Kapitel über Jean-Jacques Rousseau befasst sich mit den philosophischen Gedanken des Schweizer Denkers und seiner Erklärung für die Theodizee. Seine Sichtweise auf das Menschenbild und seine Interpretation der göttlichen Ordnung im Kontext des Erdbebens werden untersucht.
Schlüsselwörter
Erdbeben von Lissabon, Theodizee, Naturkatastrophe, Übel in der Welt, Gottesbild, Aufklärung, Voltaire, Rousseau, Krüger, Vernunft, Glaube, Leid, Rechtfertigung, Geschichte, Philosophie.
- Arbeit zitieren
- M.A. Jonas Reese (Autor:in), 2004, Das Erdbeben von Lissabon und die Frage nach dem Übel in der Welt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77550