Die Definition von Antisemitismus besitzt eine weite Spannbreite. Sie reicht von einer eher allgemeinen Beschreibung – Antisemitismus wird hierbei als eine Form der Feindseligkeit angesehen, die sich auf Juden bezieht – hin zu einer Konkretisierung – Antisemitismus beschreibt feindselige Taten, so z. B. rechtliche Einschränkungen, physische Gewalttätigkeiten etc. Juden gegenüber. Diese Definitionen werden in den meisten Fällen ergänzt durch den Verweis auf unterschiedliche Arten des Antisemitismus (z. B. ökonomischer, rassischer oder theologischer Art). Obwohl eine Menge unterschiedlicher Fachliteratur zu diesem Thema vorhanden ist und Antisemitismus aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wurde, bestehen weiterhin offene Fragen - so zum Beispiel nach genauen Ursprüngen oder den Motiven seiner Anhänger.
Folgende Hausarbeit ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Abschnitt wird ein kurzer Überblick über die Entstehung und einzelne Stufen anti-jüdischen Verhaltens gegeben – der zeitliche Rahmen beschränkt sich hierbei auf die griechisch-römische Periode und das Mittelalter.
Im zweiten Abschnitt widmet sich die Hausarbeit einem konkreten Beispiel anti-jüdischer Stereotypisierung – der Judensau. Ihren Ursprung und Verwendung im Mittelalter gilt es aufzuzeigen. Hierbei wird vor allem auf Isaiha Shachars Grundlagenaufsatz „The Judensau. A medieval anti-jewish motif and its history. London” Bezug genommen.
Der dritte Teil der Hausarbeit besitzt einen exkursorischen Charakter. Mithilfe von Erklärungsansätzen der Sozialpsychologie wird versucht, der Konzeption von Stereotypisierung auf den Grund zu gehen und somit einen möglichen Aufschluss des Phänomens aus einer anderen fachwissenschaftlichen Sichtweise bieten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Belege anti-jüdischer Stereotypisierung
- Die griechisch-römische Zeit
- Die Entstehung des Christentums
- Ausweitung der Stereotypisierung im Mittelalter
- Beispiel: Die Judensau als Stereotyp des Antisemitismus
- Deutung des Judensaumotivs
- Ursprung des Judensaumotivs
- Literarische Quellen
- Bildliche Quellen
- Funktionen des Judensaumotivs
- Exkurs - Stereotypisierung als sozialpsychologisches Phänomen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Monographien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Entstehung und Verwendung anti-jüdischer Stereotype im Kontext des Judensaumotivs im Mittelalter. Sie beleuchtet die historischen und kulturellen Wurzeln dieser Stereotypisierung und untersucht die Funktionen und Auswirkungen des Judensaumotivs im mittelalterlichen Europa.
- Entwicklung und Wandel anti-jüdischer Stereotype
- Die Judensau als Symbol des Antisemitismus
- Literarische und bildliche Quellen zum Judensaumotiv
- Funktionen und Auswirkungen des Judensaumotivs
- Stereotypisierung als sozialpsychologisches Phänomen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einem Überblick über die Entstehung und Ausweitung anti-jüdischer Stereotypisierung von der griechisch-römischen Zeit bis zum Mittelalter. Anschließend wird das Judensaumotiv als ein konkretes Beispiel anti-jüdischer Stereotypisierung im Mittelalter analysiert. Der Fokus liegt dabei auf dem Ursprung des Motivs, seinen literarischen und bildlichen Quellen sowie seinen Funktionen und Auswirkungen. Schließlich widmet sich ein Exkurs der Erläuterung von Stereotypisierung aus sozialpsychologischer Perspektive.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Stereotypisierung, Judensau, Mittelalter, Judentum, Christentum, sozialpsychologisches Phänomen.
- Arbeit zitieren
- Marcus Hinkel (Autor:in), 2006, Anti-jüdische Stereotype am Beispiel des Judensaumotivs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78403