Das Verhältnis von Theologie und Musik bei Johann Sebastian Bach, exemplarisch dargestellt am Credo der „Hohen Messe“ – ein Thema, welches auf den ersten Blick einen relativ engen Ausschnitt innerhalb der Musikgeschichte erfasst.
Es ergibt sich die Frage, warum ein solches Thema für den modernen Menschen der Gegenwart noch interessant sein kann, besonders vor dem Hintergrund der unzähligen bereits vorhandenen Abhandlungen über Johann Sebastian Bach und seine Kompositionen.
Musik und Theologie – zwei Einzelwissenschaften, die in der Kirchenmusik mieinander verbunden werden. So lag es für mich als Studentin der Musikpädagogik und der katholischen Theologie nahe, den Schnittpunkt der beiden Wissenschaften im Rahmen dieser Arbeit einmal näher zu beleuchten
Im Rahmen einer ersten Literatursichtung, in der ich mit einer Fülle von unterschiedlichen Büchern über Johann Sebastian Bach konfrontiert wurde, konnte ich mit Erstaunen feststellen, dass zwar einige theologische Untersuchungen im Rahmen von theologischer Bachforschung über die Werke vorhanden, diese allerdings fast ausschließlich als geschichtliche Abhandlungen zum Verhältnis Johann Sebastian Bachs zur Theologie gestaltet sind.
Ich denke allerdings, dass sich auch heute innerhalb kirchenmusikalischer Praxis immer wieder die Frage stellt, ob und wie die Musik als besonderes Ausdrucksmittel menschlicher Gefühle, neben der Verkündigung des Wortes Gottes durch die Sprache und durch die darstellende Kunst ein Mittel zur religiösen Verkündigung sein kann.
Neben der Beschäftigung mit dem historischen Werk der „Hohen Messe“ Johann Sebastian Bachs soll in diesem Buch auch abschließend eine Übertragungsmöglichkeit auf die Gegenwart gesucht werden: Wie kann unter den heutigen Bedingungen das Verhältnis von Theologie und Musik aussehen? Gibt es Anknüpfungspunkte durch die Wiedererinnerung an historisch sinnvolle Verknüpfungen von Theologie und Musik innerhalb von Kompositionen für die Liturgie der Gegenwart? Welche Kriterien muss
Kirchenmusik erfüllen, wenn sie selber Verkündigung sein möchte?
Das Verhältnis von Theologie und Musik bei Johann Sebastian Bach, exemplarisch dargestellt am Credo der „Hohen Messe“ – ein historisches Thema, welches sicherlich aber auch in der gegenwärtigen Suche nach einem angemessenen Stellenwert von Kirchenmusik, und einer neuen Standortbestimmung der musikalischen Verkündigung im Rahmungen von Gemeindefusion und Stellenabbau eine Hilfe sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Das Verhältnis von Musik und Theologie: Komposition als Ausdruck religiöser Verkündigung? – Eine Einleitung — ........5
- 2. Johann Sebastian Bach
- 2.1 Das Leben des Musikers unter besonderer Berücksichtigung seines,,musikalisch-theologischen\" Werdegangs
- 2.1.1 Eisenach (1685-1695)
- 2.1.2 Ohrdruf (1695-1700).
- 2.1.3 Lüneburg (1700-1702)..\n
- 2.1.4 Weimar I (1703)...\n
- 2.1.5 Arnstadt (1703-1707)..\n
- 2.1.6 Mühlhausen (1707-1708)
- 2.1.8 Köthen (1717-1723).
- 2.1.9 Leipzig (1723-1750)..\n
- 2.1.9.1 Leipzig I (1723-1729).
- 2.1.9.2 Leipzig II (1729-1741/1744)..\n
- 2.1.9.3 Leipzig III (1745 - 1750).\n
- 2.2 Bach im Zeitalter des Barock.
- 2.2.1 Der Barock als musikgeschichtlich-historische Epoche ......
- 2.2.2 Die Bedeutung Johann Sebastian Bachs im Barockzeitalter .......\n
- 2.3 Bach als Komponist und Theologe? – Zur Möglichkeit einer musikalisch-theologischen Deutung der bachschen Kompositionen
- 2.3.1 Anhaltspunkte im Leben und in den Werken Bachs als Gründe für eine theologische Beleuchtung des Komponisten und seiner Werke ...... ..35
- 2.3.1.1 Bach als gläubiger Christ......
- 2.3.1.2 Bachs theologische Bibliothek..\n
- 2.3.1.3 Das,,Soli Deo Gratias“.\n
- 2.3.2 Verhältnisbestimmung der Einzelwissenschaften: Musikwissenschaften und Theologie innerhalb theologischer Bachforschung.\n
- 2.3.1 Anhaltspunkte im Leben und in den Werken Bachs als Gründe für eine theologische Beleuchtung des Komponisten und seiner Werke ...... ..35
- 2.1 Das Leben des Musikers unter besonderer Berücksichtigung seines,,musikalisch-theologischen\" Werdegangs
- 3. Die,,Hohe Messe”.
- 3.1 Die Entstehung der Messe ....
- 3.1.1 Die Entstehung der unterschiedlichen Messteile..\n
- 3.1.2 Die,,Hohe Messe“ – Einheitliches Werk oder Einzelkompositionen?
- 3.1.3,,Hohe Messe“ oder „h-moll Messe\" Zur Entstehung der Begrifflichkeit.....\n
- 3.2 Einordnung der Messe in das Gesamtwerk Bachs\n
- 3.1 Die Entstehung der Messe ....
- 24. Das Credo der h-moll Messe......
- 4.1 Einordnung in die Messe...\n
- 4.2 Zum Text des Credos.
- 4.2.1 Die Gliederung des Textes und der daraus entstehende musikalische Aufbau des Credos\n
- 4.2.2 Theologische Bedeutung des Textes........
- 4.2.2.1 Credo in unum deum....\n
- 4.2.2.2 Patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium\n
- 4.2.2.3 Et in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei unigenitum et ex patre natum ante omnia saecula. Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero, genitum, non factum consubstantialem Patri, per quem omnia facta sunt. Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de coelis.\n
- 4.2.2.4 Et incarnatus est de Spiritu sancto ex Maria virgine, et homo factus est.\n
- 4.2.2.5 Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato, passus et sepultus est......\n
- 4.2.2.6 Et resurrexit tertia die secundum scripturas; et ascendit in coelum, sedet ad dexteram Dei Patris. Et iterum venturus est cum..........\ngloria judicare vivos et mortuos, cujus regni non erit finis..\n
- 4.2.2.7 Et in Spiritum sanctum Dominum et vivificantem, qui ex Patre Filioque procedet, qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur, qui locutus est per Prophetas. Et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam. .\n
- 4.2.2.8 Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.\n
- 4.2.2.9 Et expecto resurrectionem mortuorum et vitam venturi saeculi,amen.\n
- 4.3 Harmonisch-Melodische Analyse mit Interpretation unter besonderer Berücksichtigung des Wort-Ton Verhältnisses .............59
- 4.3.1 Erster Satz
- 4.3.2 Zweiter Satz.
- 4.3.3 Dritter Satz......
- 4.3.4 Vierter Satz
- 4.3.5 Fünfter Satz
- 4.3.6 Sechster Satz..\n
- 4.3.7 Siebter Satz..\n
- 4.3.8 Achter Satz..\n
- 4.3.9 Neunter Satz\n
- 5. Zum Verhältnis von Musik und Theologie innerhalb der bachschen Kompositionen – dargestellt am Credo der „Hohen Messe\"...\n
- 6. Kirchenamtliche Dokumente als Spiegel für die Entwicklung 3gottesdienstlicher Musik
- 6.1 Das Motu proprio von 1903 und sein Kontext...\n
- 6.2 Die Kirchenmusik in der Liturgiekonstitution des II. Vatikanums.\n
- 7. Musik als Möglichkeit theologischer Verkündigung Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft?...\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Verhältnis von Theologie und Musik bei Johann Sebastian Bach. Exemplarisch wird das Credo der „Hohen Messe“ analysiert, um zu ergründen, inwiefern Bachs Kompositionen theologische Texte durch musikalische Unterlegung bereichern und die Verkündigung des Glaubens unterstützen können. Die Arbeit betrachtet sowohl den historischen Kontext der Werke Bachs als auch die Entwicklung der Kirchenmusik im 20. Jahrhundert, um das Verhältnis von Musik und Theologie in der Gegenwart zu beleuchten.
- Das Leben und Wirken Johann Sebastian Bachs im Kontext des Barock
- Die theologische Dimension der Musik Bachs und die Frage der musikalisch-theologischen Deutung seiner Kompositionen
- Die „Hohe Messe“ als Beispiel für die Verbindung von Musik und Theologie
- Die Analyse des Credos der „Hohen Messe“ unter besonderer Berücksichtigung des Wort-Ton-Verhältnisses
- Die Rolle der Musik in der Verkündigung des Glaubens
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und stellt die Frage nach dem Verhältnis von Musik und Theologie im Allgemeinen sowie im Besonderen bei Johann Sebastian Bach. Kapitel 2 beschäftigt sich mit Bachs Leben und Werk, insbesondere mit seiner musikalisch-theologischen Entwicklung. Es beleuchtet Bachs Zeit als Organist und Komponist sowie seinen Einfluss auf die Musikgeschichte. Kapitel 3 analysiert die Entstehung der „Hohen Messe“ und ihre Einordnung in Bachs Gesamtwerk. Kapitel 4 konzentriert sich auf das Credo der „Hohen Messe“ und beleuchtet dessen theologischen Gehalt sowie die musikalische Umsetzung. Die Analyse umfasst sowohl den Text als auch die harmonisch-melodische Struktur des Credos. Kapitel 5 diskutiert die Frage nach dem Verhältnis von Musik und Theologie in den Kompositionen Bachs, wobei das Credo als Beispiel dient. Kapitel 6 widmet sich der Entwicklung der Kirchenmusik im 20. Jahrhundert, insbesondere den kirchenamtlichen Dokumenten zum Thema. Kapitel 7 beschäftigt sich mit der Frage, ob Musik auch heute noch eine Möglichkeit der theologischen Verkündigung darstellt.
Schlüsselwörter
Johann Sebastian Bach, Hohe Messe, Credo, Musik, Theologie, Liturgie, Kirchenmusik, Verkündigung, Barock, Wort-Ton-Verhältnis, Kirchenamtliche Dokumente, Motu proprio, Liturgiekonstitution, II. Vatikanum.
- Arbeit zitieren
- Kerstin Riegelmeyer, geb. Topp (Autor:in), 2005, Zum Verhältnis von Theologie und Musik bei Johann Sebastian Bach, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78560