Die Systemtheorie von Niklas Luhmann kann als die umfassenste Gesellschaftstheorie der heutigen Zeit angesehen werden. Über ihr zentrales Element, die Kommunikation, kann sie Prozesse der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft und zwischenmenschlicher Beziehungen schlüssig erklären.
Auch in der Heilpädagogik hat die Systemtheorie in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und gilt als wichtige Grundlage zum Verständnis von Behinderung, aber auch für die Zusammenarbeit mit betroffenen Familien.
Die vorliegende Arbeit richtet ihren Blick auf das heilpädagogische Arbeitsfeld Frühförderung, das sich an den Leitprinzipien Familienorientierung, Ganzheitlichkeit, Interdisziplinarität und Soziale Integration ausrichtet. Diese sollen aus systemtheoretischer Perspektive dahingehend überprüft werden, ob sie sich in ihrer Entstehung und Zielsetzung soziologisch beschreiben lassen können.
Auf Grund ihrer Anerkennung in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen kann die Systemtheorie dazu dienen, das System Frühförderung durch eine soziologische Untermauerung in seiner Bedeutung zu bestärken und somit ein Stück weit gegen finanzpolitische Gefährdungen abzusichern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Systemtheorie nach Niklas Luhmann
- 1.1 Merkmale von Systemen
- 1.2 Beziehungen zwischen Systemen
- 1.3 Kommunikation als System
- 1.4 Systemdifferenzierung
- 2 Das System Frühförderung
- 2.1 Prinzipien der Frühförderung
- 2.1.1 Ganzheitlichkeit
- 2.1.2 Interdisziplinarität
- 2.1.3 Familienorientierung
- 2.1.4 Soziale Integration
- 2.2 Frühförderung im Wandel
- 2.2.1 „Von der dominanten Kindförderung zur Einbeziehung der Lebenswelt“ (Antor, Bleidick 2001, S. 375)
- 2.2.2 „Von der rein ambulanten Förderung zum Ausbau des mobilen Dienstes“ (Antor, Bleidick 2001, S. 375)
- 2.2.3 „Von der Dominanz der Fachleute zur Zusammenarbeit mit den Eltern“ (Antor, Bleidick 2001, S. 375)
- 2.2.4 „Von der Monofachlichkeit zur Interdisziplinarität“ (Antor, Bleidick 2001, S. 375)
- 2.1 Prinzipien der Frühförderung
- Fazit und Ausblick
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das System der Frühförderung aus der systemtheoretischen Perspektive nach Niklas Luhmann. Ziel ist es, die Strukturen und Prozesse der Frühförderung mithilfe der systemtheoretischen Konzepte zu erklären und aufzuzeigen, wie sich die Frühförderung im Wandel befindet.
- Die Grundprinzipien der Frühförderung
- Die Entwicklung der Frühförderung im Kontext sozialer und gesellschaftlicher Veränderungen
- Die Bedeutung von Kommunikation und Interaktion in der Frühförderung
- Die Rolle von Familien und Eltern in der Frühförderung
- Die Herausforderungen der Frühförderung im Hinblick auf Inklusion und soziale Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die systemtheoretische Perspektive von Niklas Luhmann vor und erläutert die zentralen Konzepte, die für die Analyse des Systems Frühförderung relevant sind. Das erste Kapitel behandelt die Systemtheorie nach Luhmann, wobei die Merkmale von Systemen, Beziehungen zwischen Systemen, die Kommunikation als System und die Systemdifferenzierung im Detail beleuchtet werden. Das zweite Kapitel fokussiert auf das System der Frühförderung und betrachtet seine Prinzipien, wie Ganzheitlichkeit, Interdisziplinarität, Familienorientierung und soziale Integration. Die Entwicklung der Frühförderung im Wandel wird ebenfalls beleuchtet, wobei die Veränderungen in der Praxis, den Zielsetzungen und den beteiligten Akteuren dargestellt werden.
Schlüsselwörter
Frühförderung, Systemtheorie, Niklas Luhmann, Kommunikation, Interaktion, Ganzheitlichkeit, Interdisziplinarität, Familienorientierung, soziale Integration, Inklusion, Lebenswelt, Familienarbeit, mobile Dienste, Wandel.
- Arbeit zitieren
- Sven Jürgens (Autor:in), 2006, Frühförderung aus systemtheoretischer Sicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80722