In der heutigen Zeit spielt die Bedeutung der Energieversorgung bzw. die des damit gekoppelten Aspekts des Klimaschutzes eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft. Damit die gesetzten Ziele sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene erreicht werden können, bedarf es einer Umstrukturierung unserer Energieversorgungspolitik. Eine grundlegende Voraussetzung dafür ist, dass der Mensch zu allererst anfängt ein objektives Bewusstsein bezüglich seiner Energiepolitik zu entwickeln, was heute in unserer komplexen Welt nicht all zu einfach ist. Erst dadurch ist es dem Menschen möglich verschiedene Produkte und Verfahren hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen zu bewerten und zu vergleichen.
Im Jahr 2004 betrug der Endenergieverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland 314,4 Mio. SKE bzw. 9.214 PJ. Diese Energiemenge verteilte sich auf die Verbraucher Haushalte (29,5 %), Handel und Gewerbe (16,2 %), Industrie (25,9 %) sowie Verkehr (28,4 %).
Aus diesen Anteilen am „Energiekuchen“ wird ersichtlich welch hohe Bedeutung dem Sektor Verkehr in unserem Alltag zukommt. Hinsichtlich unserer Verkehrspolitik wird immer wieder darüber diskutiert, welches Verkehrsmittel wie z.B. Automobil, Bahn, Bus oder Flugzeug am günstigsten abschneidet in Punkto Umweltverträglichkeit- bzw. Energieverbrauch. Hierbei steht gerade die Flugverkehrspolitik stärker denn je in der Diskussion, da die „Billigflüge“ in immer größer Zahl angeboten werden, eine Kerosinsteuer derzeit noch nicht existiert und der Ausstoß an Emissionen in der oberen Atmosphäre ein viel stärkeres Klimaschädigungspotential hat als in Bodennähe ausgestoßene Emissionen. Hierbei reicht es allerdings nicht aus zu wissen wie viel das jeweilige Verkehrsmittel innerhalb der Nutzungsdauer an Ressourcen beansprucht, sondern es ist vielmehr wichtiger die gesamte Prozesskette zu betrachten und auszuwerten. Das fängt bei der Gewinnung und Verarbeitung der Roh-, Betriebs-, und Hilfsstoffe an und reicht bis hin zur Entsorgung bzw. bis zur Wiederverwertung der Endprodukte. Weil für die Herstellung, Nutzung und Verwertung zusätzliche Produkte und Anlagen erforderlich sind, muss eine Grenze vereinbart werden. Diese Grenze legt fest was dem betrachteten Produkt noch zugerechnet wird und was nicht.
In dieser Arbeit sollen daher zwei Szenarien gegenübergestellt werden, um am Ende vergleichen zu können, welches Szenario unter Berücksichtung der gesamten Prozesskette besser abschneidet hinsichtlich des Energieaufwands.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Zielsetzung
- 2 Grundlegendes der Bilanzierung
- 2.1 Darstellung des Bilanzrahmens
- 2.2 Die Familie
- 2.3 Die Autofahrt
- 2.4 Die Heizung der Ferienwohnung
- 2.5 Die Flugreise
- 3 Stoffbilanz der betrachteten Verkehrsmittel
- 3.1 Materialeinsatz beim Flugzeug
- 3.2 Materialeinsatz beim PKW
- 3.3 Materialeinsatz beim Heizofen
- 4 Energiebilanz der betrachteten Verkehrsmittel
- 4.1 Herstellung des Flugzeugs
- 4.2 Herstellung des PKW
- 4.3 Herstellung des Heizofens
- 4.4 Betrieb des Flugzeugs
- 4.5 Betrieb des PKW
- 4.6 Betrieb des Heizofens
- 4.7 Betrachtung des Endergebnisses
- 5 Zusammenfassung und Auswertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit einem Vergleich der Energiebilanz zwischen Flugzeug und PKW. Die Zielsetzung ist es, den kumulierten Energieaufwand (KEA) für beide Szenarien zu ermitteln und zu vergleichen. Der KEA beinhaltet die Herstellung, Nutzung und Entsorgung der beiden Verkehrsmittel. In der Arbeit wird ausschließlich der Energieaufwand berücksichtigt, der Ausstoß von Emissionen und Abfällen wird vernachlässigt.
- Bewertung des Energieaufwands für die Herstellung von Flugzeug und PKW
- Analyse des Energieverbrauchs während der Nutzungsphase
- Ermittlung des KEA für die beiden Szenarien
- Vergleich der Ergebnisse und Einordnung der Umweltverträglichkeit
- Betrachtung der Bedeutung von Leichtbaumaterialien im Flugzeugbau
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beinhaltet die Einleitung und die Zielsetzung der Arbeit. Es werden die Bedeutung der Energieversorgung und des Klimaschutzes in der heutigen Zeit sowie die Notwendigkeit eines objektiven Bewusstseins bezüglich der Energiepolitik hervorgehoben. Die Arbeit fokussiert sich auf den Vergleich des Energieaufwands zwischen Flugzeug und PKW im Urlaubsverkehr.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Grundlagen der Bilanzierung. Hier wird der Bilanzrahmen dargestellt, der die relevanten Daten für die Berechnung des kumulierten Energieaufwands (KEA) definiert. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf den Energieaufwand für die Herstellung und Nutzungsphase.
Das dritte Kapitel widmet sich der Stoffbilanz der beiden Verkehrsmittel. Es wird die Werkstoffverteilung des Flugzeugs und des PKW sowie der Heizofen dargestellt und der Primärenergieaufwand (PEV) für die Herstellung der einzelnen Werkstoffe berechnet.
Das vierte Kapitel präsentiert die Energiebilanz der beiden Verkehrsmittel. Hier wird der KEA für die Herstellung und Nutzung des Flugzeugs, des PKWs und des Heizofens ermittelt und auf den Kopf der Reisenden umgerechnet.
Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse zusammengefasst und ausgewertet. Die Arbeit zeigt, dass die Urlaubsreise mit dem Flugzeug im Hinblick auf den KEA/Kopf deutlich schlechter abschneidet als die Fahrt mit dem PKW. Der hohe Energieaufwand für den Betrieb des Flugzeugs im Vergleich zum PKW ist die Hauptursache für dieses Ergebnis.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Bereiche Energiebilanz, Kumulierter Energieaufwand, Flugzeug, PKW, Primärenergieaufwand, Leichtbaumaterialien, Umweltverträglichkeit und Tourismus.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Wirtschaftsingenieur Lars Pingel (Autor:in), 2007, Vergleich der Energiebilanz von PKW und Flugzeug, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81414