Im Mittelpunkt dieser Hausarbeit steht die lyrische Form des Tageliedes mit ihrer stets gleichen Thematik von Liebe und Abschied. Das Tagelied nimmt im Kreis des höfischen Minnesangs eine gesonderte Stellung ein. Während beim Minnesang das Spannungsverhältnis zwischen letztlich vergeblichem Begehren und der andererseits stets erhofften Erfüllung zentral ist, scheint sich das Begehren im Tagelied zu erfüllen. Da es aber letztlich doch zu einem Abschied der Liebenden nach gemeinsamer Nacht kommt, bleibt die Frage offen, ob diese Gattung als Gegenentwurf oder als Teil der hohen Minne zu verstehen ist.
Am Beginn steht eine kurze Betrachtung des „Königsteiner Liederbuchs“, als Quelle der hier behandelten Texte. Daran schließt sich eine interpretatorische Betrachtung der Lieder 6 und 40 des genannten Liederbuchs an. Da es zu diesen Liedern keine ausführliche Sekundärliteratur gibt, mit Ausnahme eines Kommentars von Paul Sappler, bildet eine eigene Übersetzung ins Neuhochdeutsche, mit Hilfe eines mittelhochdeutsche Wörterbuchs, die Grundlage der folgenden Interpretationen.
Im Mittelpunkt dieser steht die literarische Botschaft der Texte, da weder Informationen über den Autor, noch dessen biographische Einflüsse, bekannt beziehungsweise gesichert sind. Wesentliches Ziel der Hausarbeit ist das Verstehen der Texte und der Versuch, diese gewissermaßen zum „Sprechen“ zu bringen.
Den Abschluss der Arbeit bildet die Betrachtung der Personenkonstellationen in den Tagliedern und der Rolle des Wächters.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Königsteiner Liederbuch
- Übersetzungsvorschlag zu Lied `6`
- Interpretation
- Übersetzungsvorschlag zu Lied `40`
- Interpretation
- Vergleich der Personenkonstellationen und die Bedeutung der Rolle des Wächters
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der lyrischen Form des Tageliedes und seiner Thematik von Liebe und Abschied im Kontext des höfischen Minnesangs. Sie untersucht die Bedeutung des Wächters in den Liedern 6 und 40 des Königsteiner Liederbuchs, analysiert ihre Übersetzungen ins Neuhochdeutsche und betrachtet die literarische Botschaft der Texte. Die Arbeit zielt darauf ab, die Texte zu verstehen und ihre Botschaft zu entschlüsseln.
- Das Tagelied als Form des höfischen Minnesangs
- Die Rolle des Wächters in der Liebeslyrik
- Interpretation der Lieder 6 und 40 des Königsteiner Liederbuchs
- Übersetzungen mittelhochdeutscher Texte ins Neuhochdeutsche
- Vergleich der Personenkonstellationen in den Tagliedern
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert die zentrale Rolle des Tageliedes im höfischen Minnesang.
- Das zweite Kapitel beleuchtet das Königsteiner Liederbuch als Quelle der untersuchten Texte und gibt einen Einblick in seine Entstehungszeit, Handschrift und Thematik.
- Das dritte Kapitel präsentiert eine Übersetzung des Liedes 6 ins Neuhochdeutsche und analysiert dessen literarische Botschaft, indem es die sprachliche Gestaltung, die Figuren und die Handlung des Textes beleuchtet.
- Das vierte Kapitel widmet sich dem Lied 40, bietet eine Übersetzung ins Neuhochdeutsche und untersucht die literarische Botschaft im Kontext des Tageliedes und der Rolle des Wächters.
- Das fünfte Kapitel vergleicht die Personenkonstellationen und die Rolle des Wächters in den beiden Liedern und beleuchtet deren Bedeutung für die Gesamtinterpretation der Texte.
Schlüsselwörter
Tagelied, höfischer Minnesang, Königsteiner Liederbuch, Wächter, Liebe, Abschied, Übersetzung, Interpretation, Personenkonstellation, literarische Botschaft
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- Sebastian Pohle (Author), 2007, Das Tagelied und die Rolle des Wächters am Beispiel der Lieder 6 und 40 des Königsteiner Liederbuchs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82504