Die Satiren des Horaz


Examensarbeit, 2006

67 Seiten, Note: 1,75


Leseprobe


Inhalt

1) Einleitung

2) Allgemeine Vorbemerkungen zur Satire
2.1 Herkunft und Bedeutung des Wortes „Satire“
2.2 Kennzeichen

2.3 Entwicklungslinie der Satire: Ennius, Lucilius, Horaz, Persius und Iuvenal
2.4 Was darf die Satire?

3) Die Satiren des Horaz und seine Orientierung an Lucilius
3.1 Formale Ebene: Sprache, Merkmale und Absicht der Satiren
3.1.1 Horaz über seine Satiren
3.1.2 Horazens Satiren aus Sicht der Forschung
3.1.3 Die Satiren des Lucilius
3.1.4 Rückblick und Zusammenfassung
3.2 Inhaltliche Ebene: Die Satiren des Horaz und Parallelen zu Lucilius
3.2.1 Vorbemerkungen
3.2.2 Rechtfertigung der Satirendichtung
3.2.3 Die Satiren zum Thema „Frauen“
3.2.4 Die Satiren zum Thema „Freundschaft“
3.2.5 Reisebeschreibungen
3.2.6 Vitia hominum
3.2.6.1 Vitia hominum bei Horaz
3.2.6.1.1 Invidia
3.2.6.1.2 Ambitio
3.2.6.1.3 Luxuria
3.2.6.1.4 Avaritia
3.2.6.1.5 Satire 2,3
3.2.6.2 Vitia hominum bei Lucilius
3.2.6.3 Vitia hominum – Zusammenfassung
3.2.7 Das einfache Leben auf dem Land
3.2.8 Küchenweisheit in Theorie und Praxis
3.2.9 Selbstkritik in den Satiren
3.2.10 Philosophischer Hintergrund
3.2.11 Erziehung durch den Vater
3.2.12 Zusammenfassung und ergänzende Bemerkungen
zur inhaltlichen Ebene

4) Fazit und Schlussfolgerungen

5) Literatur
5.1 Quellen
5.2 Kommentar
5.3 Darstellungen
5.3.1 Monographien
5.3.2 Aufsätze
5.3.3 Lexikonartikel

1 Einleitung

„Die Satire ist eine Art Spiegel, in welchem der Betrachter im allgemeinen die Gesichter aller Personen erkennt, nur nicht sein eigenes.“

(Jonathan Swift, 1703)[1]

Auch wenn Jonathan Swift erklärt, dass die meisten Menschen Satire nicht auf sich selbst beziehen, sondern stets Mitmenschen vorgeführt sehen wollen, begreift er dennoch die Satire ganz allgemein als Mittel, Menschen und deren Verhalten in kritischer Form darzustellen. Dies ist allerdings nur ein Aspekt, der zum Wesen der Satire gehört. Sie umfassend zu bestimmen, entbehrt nicht weniger Schwierigkeiten. Aus diesem Grunde gibt es fast so viele Definitionen von Satire wie Satiriker, und keine Bestimmung trifft auf die Gesamtheit der Satiren zu. Diese Arbeit befasst sich vor allem mit den Satiren des Horaz und seiner Orientierung an Lucilius. In seinen in Thematik und Form vielfältigen Satiren erweist sich Horaz als einzigartiger Beobachter und Schilderer der vitia hominum, die im Besonderen die Frage der Lebensgestaltung im Spannungsfeld von Mensch und Gesellschaft betreffen; hierbei schreckt er auch vor persönlichen Angriffen nicht zurück. Lucilius liefert Horaz Grundlagen, die er teilweise übernimmt, in mancher Hinsicht allerdings ganz neu formt. Aufgrund dieser Tatsache kann er zu Recht als „Fortsetzer und Erneuerer“[2] der Lucilischen Satire bezeichnet werden. Die Bezüge zu Lucilius, die vielfach in den sermones des Horaz hergestellt werden können, entsprechen ganz dem Wesen der römischen Literatur sich in aemulatio aufeinander zu beziehen.[3]

Inwiefern es Horaz dabei gelingt, die Satire im Vergleich zu seinem Vorgänger Lucilius zu vervollkommnen, soll in dieser Arbeit untersucht werden.

Das Erkenntnisinteresse liegt besonders in der Frage, inwieweit sich Horaz an seinem Vorgänger orientiert und auf welche Weise er die Orientierung gestaltet. Dabei muss insbesondere auch die Lebenshaltung beider Dichter berücksichtigt werden, da die Satire als Persönlichkeitsdichtung stets eng mit der Einstellung zum Leben und den Erfahrungen des Dichters verknüpft ist.

Zunächst sollen einige Vorbemerkungen zur Gattung Satire zum Thema hinführen, die neben einer Begriffsklärung des Wortes s atura auch deren Merkmale zu erfassen versuchen, bevor das Nachzeichnen der Entwicklungslinie vorgenommen wird. Das Ende dieses Kapitels greift die Frage Kurt Tucholskys „Was darf Satire?“ auf und versucht sie zu beantworten. Diese allgemeinen Vorbemerkungen sollen helfen, dem Wesen der Satire auf die Spur zu kommen und den für die Arbeit grundlegenden Satirebegriff zu beschreiben.

Anschließend stehen dann die Satiren des Horaz im Vordergrund. Zunächst gilt es, auf der formalen Ebene die Sprache, die Merkmale und die Intention der Satiren des Horaz zu beschreiben, woraufhin selbiges bei den Satiren des Lucilius unternommen wird. Da Horaz innerhalb seiner Satiren auch poetologische Äußerungen macht, kommt zunächst er selbst, dann die Forschung über die Formalitäten seiner Satiren zu Wort. Der letzte Teil des Kapitels 3.1 stellt rückblickend die Orientierung des Horaz an Lucilius auf der formalen Ebene zusammenfassend dar.

In Kapitel 3.2 werden die Satiren des Horaz unter verschiedenen Aspekten vorgestellt und, sofern möglich, in Bezug zu Lucilius gesetzt. Findet keine inhaltliche Orientierung an Lucilius statt, wird nach den Gründen dafür gesucht. Dies gilt vor allem für die letzten fünf Teilkapitel des Kapitels 3.2. Den Abschluss des Kapitels 3.2 bilden ergänzende Bemerkungen und eine Zusammenfassung.

Das die Arbeit abschließende Fazit greift die Ausgangsfrage auf, inwieweit und auf welche Weise sich Horaz an seinem Vorgänger Lucilius orientiert. Hierbei soll auch ergründet werden, worin genau die Leistung von Horaz besteht.

Es folgt nun ein kurzer Überblick über den Stand der Forschung hinsichtlich der dieser Arbeit zu Grunde liegenden Dichter und über die in dieser Arbeit verwendete Literatur. Die Quellenlage ist bei Horaz, im Gegensatz zu Lucilius, der bekanntermaßen nur fragmentarisch vorliegt, lückenlos. Zu Grunde gelegt wird dieser Arbeit die vielfach bewährte Horaz-Ausgabe von D. R. Shackleton Bailey.

Die Fragmente des Lucilius hatten mehrere Bearbeiter, als wichtigste gelten F. Marx und W. Krenkel, wobei diese Arbeit ohne Einschränkung der Ausgabe des Letztgenannten folgt.

Die Darstellungen zu den in dieser Arbeit behandelten Themen „Satire“, „Lucilius“ und „Horaz“ sind zahlreich. Für die Einführung in das Thema „Satire“ sind vor allem Ulrich Knoches „Die römische Satire“ und der Aufsatz von G. A. Seeck „Satire und der Begriff des Satirischen“ von großer Bedeutung. Daneben spielen nicht nur im einführenden Teil Standardwerke wie „Der kleine Pauly“, M. v. Albrechts „Geschichte der römischen Literatur“ und der Horaz-Kommentar von A. Kießling und R. Heinze eine große Rolle. Vor allem aber die oben erwähnte Monographie Knoches, der sich um die Satire besonders verdient gemacht hatte, ist für die gesamte Arbeit wichtig. Die Darstellungen zu den Satiren des Horaz sind ebenfalls vielfältig. Als besonders hilfreich wird neben Ulrich Knoches Monographie auch Michael von Albrechts Aufsatz „Horaz“ in der Aufsatzsammlung von J. Adamietz beurteilt.

Die Literatur zu Lucilius ist weitaus überschaubarer als die zu Horaz. Für diese Arbeit als besonders wichtig müssen die Ausführungen des Latinisten J. Christes, der sich in besonderer Weise um die Erforschung des Lucilius verdient machte, hervorgehoben werden. Vor allem sein Aufsatz „Lucilius“ in der Aufsatzsammlung „Die römische Satire“ von J. Adamietz spielt in dieser Arbeit eine wichtige Rolle. Daneben können vor allem auch von der Aufsatzsammlung G. Manuwalds „Der Satiriker Lucilius und seine Zeit“ umfassende Erkenntnisse gewonnen werden.

Darstellungen, die genau das Thema dieser Arbeit aufgreifen, sind der Autorin nicht bekannt, was das Interesse an einer Bearbeitung dieses Themas maßgeblich beeinflusste. Das Erkenntnisinteresse liegt, wie schon erwähnt, in der Frage, inwieweit sich Horaz auf seinem Vorgänger bezieht und auf welche Weise er die Orientierung gestaltet. Dass eine gewisse Bezugnahme des Horaz auf seinem Vorgänger festgestellt werden kann, darüber bestehen in der Forschung keine Zweifel. Hilfreich für die Untersuchung waren die relativ zahlreichen Darstellungen, die Vergleiche zwischen Horaz und Lucilius ziehen. Diese betrachten allerdings meist nur einzelne Aspekte. Die vorliegende Arbeit strebt hingegen eine umfassende Darstellung formaler und inhaltlicher Art an. Hierbei steht Horaz stets als Fixpunkt im Zentrum, von dem aus Bezüge zu Lucilius hergestellt werden sollen.

2 Allgemeine Vorbemerkungen zur Satire

2.1 Herkunft und Bedeutung des Wortes „Satire“

Die Bezeichnung satura fand als erstes durch Ennius[4] Verwendung[5] und bezeichnete ein Allerlei an vermischten Gedichten, die weitgehend noch ohne satirische Elemente auskamen. Gaius Lucilius[6] baute auf den saturae des Ennius[7] auf und formte das Wesen der Satire maßgeblich, indem er dieser Form erstmals eine satirische Komponente hinzufügte. Er übernahm also die Idee, aber nicht den Begriff, den Ennius für sein Werk verwendete, und nannte sein Werk sermones, zu deutsch „Gespräche“. Horaz[8] schließlich, der in der Satirentradition an nächster Stelle steht, übernahm als „Fortsetzer und Erneuerer“ der Satire von Lucilius nicht nur das Satirische, sondern auch den Titel und nannte sein Werk ebenfalls sermones, vermutlich um die Nähe der s atura zum Alltagsgespräch auszudrücken. Nach Joachim Adamietz könnte es Horaz gewesen sein, „der Sermones zum Haupttitel und saturae zum Nebentitel gemacht hat“[9].

Die antike Satire kennt zwei Zweige: einerseits die Menippeische Satire,[10] andererseits die Lucilische Satire, gemeinhin als – im Gegensatz zu der aus Prosa und Versen vermischten Menippeischen Satire nur aus Versen bestehenden – Verssatire bekannt. Bei der Verssatire wird die ernste Satire von der scherzhaften unterschieden, deren Hauptvertreter Iuvenal[11] auf der einen und Horaz auf der anderen Seite sind.

Generell gilt die Satire als spezifisch römische Literaturgattung, was die bekannten Worte Quintilians[12] verdeutlichen: satura quidem tota nostra est (Iuv. inst. orat., 10, 1, 93).[13]

Zum Begriff „Satire“ und seiner Bedeutung gibt es in der Forschung zahlreiche Meinungen, was nicht wenig Verwirrung stiftet. Es folgt an dieser Stelle ein kleiner Auszug der die Forschung bestimmenden Thesen,[14] die alle auf Erklärungsversuche des römischen Grammatikers Diomedes[15] zurückgehen:

2.) Die Satire leitet sich von a saturis ab; hierbei ist jedoch offen, ob es sich um „die Satyrn oder die Satten“[16] handelt. Knoche allerdings hält sowohl eine Etymologie satura a saturis als auch die Erklärung satura a Satyris für unwahrscheinlich.
3.) Der Begriff „Satire“ geht auf den lateinischen Begriff satura zurück und wird meist durch den lateinischen Begriff lanx ergänzt, was eine den Göttern dargebrachte Schale meint, die mit verschiedenen Früchten gefüllt ist. Auf das Wesen der Satire bezogen bedeutet dies, dass eine besonders große Themenvielfalt vorherrschend ist. Getreu dem Motto ,ein Kessel Buntes’ kann die Satire nahezu jedes beliebige Thema umfassen.
4.) Satura ist „der Name für ein derbes, nahrhaftes Misch-Füllsel gewesen [...], das beim einfachen Volk allgemein bekannt und beliebt war“[17]. Nach Ansicht Ulrich Knoches ist der Begriff satura „für das einzelne Gedicht [...] erst erheblich später aufgekommen“[18]. Hier wird mit satura wieder etwas Vermischtes assoziiert, was bereits bei der vorhergenannten These einer mit bunten Früchten gefüllten Schale anklingt und von Carl Joachim Classen scherzhaft „Pudding“[19] genannt wird.
5.) Satura geht auf die lex satura zurück, die „in einer einzigen Gesetzesvorlage viele Dinge zugleich einschließt“[20].

Die Meinungen zu Herkunft und Bedeutung des Wortes sind also zahlreich. Für diese Arbeit soll vor allem satura im Sinne von „Mischmasch“[21] gelten, da Vielfalt und Buntheit inhaltlicher Art als Grundzüge der Satire ausgemacht werden können und daneben auch in drei der von Diomedes vorgeschlagenen Erklärungen vorkommt.

2.2 Kennzeichen

Heutzutage verbindet sich mit der Satire vor allem die Erwartung an Zeit- und Gesellschaftskritik, worin sich der moderne vom antiken Satire-Begriff grundlegend unterscheidet:[22] es stehen sich also die neue Philologie mit der modernen Satire und die klassische Philologie mit der historischen Satire gegenüber.

Allgemein kann konstatiert werden, dass sich in Satiren jedes beliebige Thema finden lässt, wie oben bereits erwähnt wurde und sich in der Bezeichnung satura ausdrückt. Gegenstände sind insbesondere die Zeitumstände, das Leben und der Mensch bzw. die menschliche Gesellschaft mit ihren Fehlern. Die Sprache ist nahe am Alltag. Als antikes Versmaß findet sich seit den späten Satiren des Lucilius überwiegend der Hexameter.[23]

Eine Verbindung zwischen Satire und Komödie[24] kann nicht geleugnet werden.[25] Sie entsteht nicht nur durch die alltagsnahe Sprache, sondern besonders durch Kennzeichen wie Komik, Witz und Parodie. Auch Zeitkritik, die vor allem im Anprangern und Verspotten von Lastern besteht, sowie persönliche Angriffe auf namentlich genannte Personen gehören als Merkmale zu beiden Gattungen.

Dabei ist es vor allem die „Strukturgleichheit des Spotts“[26] die sowohl bei Lucilius als auch bei dem Hauptvertreter der alten attischen Komödie, Aristophanes,[27] ausgemacht werden kann. Diese allgemeine Kritik entnimmt er der alten attischen Komödie, weil „nämlich die maßvoll gehaltene Satire des Ennius den stürmischen Zeiten des Lucilius [...] zu wenig entsprach“[28]. Ulrike Auhagen nennt als zusätzliches Verbindungsglied auch das komödientypische Personal, wie beispielsweise die gewinnsüchtige Hetäre.[29]

Gustav Adolf Seeck erstellt einen Katalog von zehn Punkten,[30] die das Wesen der Satire zu erfassen versuchen:

1. Angriff bzw. Entgegentreten: die Satire richtet sich gegen etwas oder jemanden. Daher wird sie oftmals als aggressiv empfunden. Nach Ansicht Seecks ist dies aber zu hart, weshalb er statt „Aggression“ eher den Begriff „Entgegentreten“ verwendet.
2. Medium: zum Begriff des Satirischen gehört ein Ausdrucksmittel, also ein Medium. Die Form des Mediums spielt keine Rolle, wobei sich aber natürlich manche Medien besser eigenen als andere.
3. Darstellung des Angegriffenen: damit der Leser das Angriffsziel der Satire identifizieren kann, muss der zu kritisierende Gegenstand hinreichend dargestellt werden.
4. Realismus: der Satiriker stellt den zu kritisierenden Gegenstand in besonders grellen Farben dar. Beispielsweise umschreibt er sexuelle Ausschweifungen nicht dezent, sondern in einem möglichst deutlichen und obszönen Jargon.
5. Indignation: diese realistische Darstellung soll dem Leser verdeutlichen, auf welcher Seite er zu stehen hat, indem er die emotionale Verfassung des Kritikers, seine „Indignation“ erkennt.
6. Karikatur und Spott (ridere und deridere): der Satiriker stellt den Gegenstand nicht nur möglichst ungeschminkt, sondern negativ verzerrt dar. Durch diesen Spott soll der Leser auf der Seite des Satirikers festgehalten werden.
7. Norm: wenn der Satiriker ein Verhalten angreift, nimmt er für sich zugleich in Anspruch, das richtige Verhalten zu kennen. Dieses richtige Verhalten wird bei ihm aber nur indirekt angesprochen.
8. Konsens zwischen Satiriker und Publikum: der Satiriker hält es für die beste Methode, diese Norm als selbstverständlich vorauszusetzen und dem Leser auf diese Art und Weise zu suggerieren, dass dieser Maßstab ganz außer Frage stehe.
9. Ausweichtaktik: Kritiker werden nicht gerne kritisiert. Deswegen versucht der Satiriker, Angriffen kein Ziel zu bieten und vermeidet jede Systematik und bedient sich eines lockeren Plauderstils, hinter dem niemand einen strengen Moralisten vermuten soll.
10. Heiterkeit: durch eine gewisse Heiterkeit unterstützt er den vorgenannten Punkt, da er damit Menschlichkeit ausstrahlt.

Seeck räumt ein, dass niemals alle Kennzeichen dieser Liste in einer Satire auftreten und diese Liste deshalb als variabel verstanden werden muss. Auch bemerkt er, dass sich einige Punkte dieser Liste widersprechen.[31] Generell muss man stets die Horazische Formel ridentem dicere verum als maßgebliches Kennzeichen der Satire im Hinterkopf haben.[32]

Meines Erachtens wird das Wesen der Satire durch diese zehn Punkte jedoch besser erfasst als durch irgendwelche Definitionen, die entweder zu allgemein oder zu normativ sind, denn das einzige Gesetz, das bei der Satire Gültigkeit hat, ist, dass „das Fehlen eines bestimmten inhaltlichen oder formalen Merkmals selbst wieder gewissermaßen zum Merkmal einer literarischen Gattung“[33] geworden ist.

Es sind also alle Versuche die Satire durch einen Katalog von festen Kennzeichen zu fixieren, wie sie z.B. für andere Gattungen wie die Komödie zu finden sind, zum Scheitern verurteilt. Dies gilt nicht nur für die moderne, sondern auch für die historische Satire und liegt wohl daran, dass sie als „römische Schöpfung von vornherein einer theoretischen Normierung, die doch immer das Werk griechischen Denkens gewesen sei, entbehren musste“[34].

So bestimmt gewissermaßen die Individualität des Dichters das Wesen seiner Satiren, was Knoche[35] mit der treffenden Aussage Ulrichs von Wilamowitz beschreibt, nach der es gar keine lateinische Satire gebe, sondern nur die Dichter Lucilius, Horaz, Persius und Iuvenal. Es gilt also im Folgenden die Besonderheiten der einzelnen Satirendichter darzustellen, um das Wesen der Satire durch ihre Entwicklung besser erfassen zu können.

2.3 Entwicklungslinie der Satire: Ennius, Lucilius, Horaz, Persius und Iuvenal

Die in der Überschrift zu diesem Kapitel aufgeführten römischen Dichter stehen chronologisch für die Entwicklung der römischen satura. Die Satiren des Ennius, der als der Begründer dieser Gattung angesehen wird, werden von Lucilius aufgegriffen und maßgeblich geformt, bis sich Horaz dieser Gattung annimmt und als „Fortsetzer und Erneuerer“ der Lucilischen Satire auftritt. Die Nachfolger Persius[36] und Iuvenal sehen vor allem Lucilius und Horaz als Vorbilder an, so dass sich mit den vier genannten Dichtern eine gewisse Entwicklungslinie abzeichnet.

Im Folgenden wird nun auf die Eigenheiten der oben genannten Satirendichter eingegangen, um die Entwicklungslinie besser greifen zu können. Da uns von Ennius und Lucilius lediglich Fragmente erhalten sind, ist es schwierig für diese konkrete Aussagen zu machen. Zunächst wird der Aspekt „Sprache und Stil“ betrachtet. Aus den Annales kann abgelesen werden, dass Ennius ein großartiger Sprachschöpfer war, der meisterlich „expressionistische Farb- und Klangwirkungen“[37] erzeugen konnte. Lucilius Satiren stehen sprachlich und stilistisch vor allem für „Unbefangenheit“[38] und sind dadurch gekennzeichnet, dass sich in ihnen griechische Wörter finden, die eine Nähe zur Alltagsrede erzeugen. Dies ist ein großer Kritikpunkt des Horaz, der für sich selbst eine ausgefeiltere Sprache beansprucht. Seinen Satiren ist vor allem ein „zwanglos leichte[r] Gesprächston“[39] eigentümlich.

Die Sprache in den Satiren des Persius[40] ist derb und nahe am Alltag, wohingegen die Satiren des Iuvenal[41] durch ihre feierliche, pathetische Sprache fast christlich anklingen. Was das in den Satiren vorherrschende Versmaß betrifft, kann festgehalten werden, dass die Satiren des Lucilius überwiegend im Hexameter geschrieben waren, den Horaz schließlich für seine Satiren durchgängig übernimmt.

Inhaltlich ist es sehr schwierig, vor allem wegen der fragmentarischen Überlieferung von Ennius und Lucilius, umfassende Aussagen zu treffen. Ennius` Satiren[42] befassten sich wohl mit vielfältigen Themen; auch Erzählformen wie die Fabel, oder Chiffrierungen wie die Allegorie spielten bei ihm eine Rolle. Das Satirische ist bei ihm schon ansatzweise vorhanden, aber kein wesentliches Merkmal.[43] Bei Lucilius geht es mehr um politisch-persönliche Kritik an Zeitgenossen. Die oft dialogisch gestalteten Satiren gelten als einfallsreich und haben stets eine persönliche Note, die die Satire schließlich unter Lucilius zum Spiegel des Lebens werden lässt.[44] Horaz zielt auf die typischen Laster unbedeutender Zeitgenossen ab und vertritt eine didaktische Moralphilosophie, wodurch vor allem in seinen betrachtenden Satiren eine gewisse Diatribenhaftigkeit[45] entsteht.[46] Persius` Satiren haben ebenfalls etwas von einer moralphilosophischen Predigt und in diesem Punkt quasi die Satiren des Horaz zum Vorbild.[47] Iuvenal[48] geht es um die Beschreibung konkreter sozialer und moralischer Erscheinungen, denen „umfassende Zusammenstellungen sprechender Fakten“[49] im Hinblick auf ein Überredungsziel zu Grunde liegen. Themenüberschneidungen verursachen eine gewisse Unordnung und lassen so den Eindruck von Fülle entstehen.[50]

Ein wichtiger und sehr auffälliger Unterschied in der Entwicklungslinie der vorgestellten Satiriker betrifft die Zielpersonen der in den Satiren vorgetragenen Kritik:

Lucilius übt Kritik an lebenden, Horaz an unbedeutenden und Iuvenal an verstorbenen Personen .[51]

Nachdem versucht wurde die Satire durch feste Merkmale zu begrenzen, musste festgestellt werden, dass vor allem der Charakter des Satirikers maßgeblich zur Individualität der Satire beiträgt, weshalb die Entwicklungslinie der Satire anhand der Eigenheiten der Dichterpersönlichkeiten nachgezeichnet wurde. Festgehalten werden kann nun, dass jeder der oben beschriebenen Satiriker sich mehr oder weniger auf seinen Vorgänger bezieht. Durch ihre thematische und formale Offenheit ist die Satire auf ganzer Linie anpassungsfähig, verwehrt sich aber dadurch auch einer konkreten Beschreibung als Gattung.[52]

2.4 Was darf die Satire?

„Was darf Satire?“[53] lautet die Überschrift eines Essays von Kurt Tucholsky,[54] in dem er im Berliner Tageblatt 36, vom 27.01.1919 Deutschland auffordert, nicht immer so kleinlich zu sein, wenn einer einen Witz mache: sei es ein Witz über den Berufsstand, ein Witz über das eigene Geschlecht oder irgendeine unserer Schwächen. Solange der Witz ehrlich sei, dürfe er ruhig auch boshaft sein (vgl. S.32). Tucholsky sieht den Satiriker als einen gekränkten Idealisten, der „die Welt gut haben [will], sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an“ (S.30).

Tucholsky verschiebt den Akzent bei seiner Apologie der Satire auf eine die Satire kennzeichnende Größe, nämlich das Recht auf freie Meinungsäußerung. Tucholskys Standpunkt ist nämlich, dass die Schwierigkeiten im Umgang mit der Satire nicht der Satire, sondern der Gesellschaft zuzuschreiben sind. So echauffiert er sich über die Humorlosigkeit und Dünkelhaftigkeit der Deutschen, über „die leidige Angewohnheit, nicht in Individuen, sondern in Ständen, in Korporationen zu denken und aufzutreten, und wehe, wenn du einer dieser zu nahe trittst“ (S.31). Mit anderen Worten: wenn einer ein Problem mit einer satirischen Darstellung hat, sollte er zunächst einmal darüber nachdenken, ob er sich denn tatsächlich angesprochen fühlen muss: wer sich nämlich nichts vorzuwerfen hat, braucht die Satire nicht zu fürchten.

Hinsichtlich des oben bereits angesprochenen Rechts auf freie Meinungsäußerung muss noch Folgendes ergänzt werden: die Satire wurde oft dazu benutzt Missstände anzuprangern. Vor allem Lucilius benutzte sie in einer Zeit der Wirren als „Organ der Meinungsäußerung“[55]. Dieses Recht auf freie Meinungsäußerung kann mit einem weiteren Grundrecht, nämlich dem Recht auf Schutz der Menschenwürde, kollidieren. Eine Lösung für dieses Problem wäre eine klare Definition der Satire, die es nun aber in Reinform offensichtlich nicht gibt. So bleibt am Ende noch immer die Frage: >>Was darf denn nun die Satire?<< für deren Beantwortung man am besten Horaz zu Wort kommen lässt: Satire darf ridentem dicere verum (Hor.sat.1,1,24)[56], aber sie muss auf Folgendes achten: est modus in rebus (Hor.sat.1,1,106).

3 Die Satiren des Horaz und seine Orientierung an Lucilius

Nach dieser Einführung in die Gattung der Satire stehen im Folgenden vor allem die Satiren des Horaz im Mittelpunkt.

Auf der formalen Ebene sollen Aspekte betrachtet werden, die das Wesen der Horazischen Satire und natürlich auch ihre Form kennzeichnen. Hierzu gehören Gesichtspunkte wie Stil und Sprache, aber auch die Technik, um letztlich das Wesen der Satire und ihre Form erfassen zu können. Zunächst sollen poetologische Äußerungen des Dichters untersucht werden, bevor die zu untersuchenden Aspekte schließlich aus der Sicht der Forschung beschrieben werden.

Da sich Lucilius kaum poetologisch zur Satire geäußert hat, wird er hinsichtlich der formalen Ebene nur aus der Sicht der Forschung vorgestellt und kommt nicht, wie Horaz, selbst zu Wort.

Um die inhaltliche Ebene erfassen zu können, wird nach einigen Vorbemerkungen allgemeiner Art, besonders auf die Satiren des Horaz eingegangen. Innerhalb eines jeden Kapitels soll durch einen Blick auf die Satiren des Lucilius beleuchtet werden, inwiefern sich Horaz an seinem Vorgänger orientiert.

Ein zusammenfassender Rückblick soll sowohl Kapitel 3.1 als auch Kapitel 3.2 vervollständigen.

3.1 Formale Ebene: Sprache, Merkmale und Absicht der Satiren

3.1.1 Horaz über seine Satiren

Nicht außer Acht gelassen werden dürfen Horazens Überlegungen zur Gattung Satire, die in den Satiren 1,4, 1,10 und 2,1 gemacht werden. Für eine Besprechung der folgenden Satiren muss festgehalten werden, dass poetologische Äußerungen sich insbesondere aus der Auseinandersetzung des Horaz mit Lucilius ergeben und nicht, wie man vielleicht meinen könnte, als poetologischer Katalog aufgeführt sind. Man muss, um Horazens Äußerungen zu verstehen, hinter die Kulissen schauen, denn er versucht durch die Verhüllung des Themas, z. B. in einen Dialog oder durch die Einbettung in einen anderen Themenzusammenhang, den Gesprächston des sermo zu wahren.

So könnte man vorausschickend sagen, dass es sich im Folgenden um „Satire über Satire“[57] handelt, weshalb man nicht von einer fertigen Theorie auszugehen hat, sondern lediglich von Überlegungen zu dieser Gattung.

Am Beginn dieses Kapitels soll Satire 1,4 stehen, aus der sich einige poetologische Aussagen des Horaz über das Wesen der Satire gewinnen lassen. Um einen Überblick über die Themenvielfalt der Satire zu geben, ist es unabdingbar kurz den Inhalt dieser Satire vor Augen zu führen.[58] Die ersten sechs Verse spricht Horaz über die Vertreter der alten attischen Komödie und erklärt, dass Lucilius mit seinem Freimut in deren Nachfolge gestanden hat. Die sich anschließenden sechs Verse bleibt Horaz bei seinem Vorgänger: Lucilius arbeite ohne die nötige Sorgfalt und wird daher als „Vielschreiber“ bezeichnet. Horaz selbst hingegen, so heißt es in den Versen 13-21, schaffe wenig und selten und trage auch nicht vor jedermann vor, um keine Konflikte heraufzubeschwören (V.21-25). Dieses angesprochene Konfliktpotenzial bildet das Thema der nächsten zwölf Verse, in denen Horaz erklärt, dass der Satirendichter ständigem Hass ausgesetzt sei: schließlich hat doch jeder Mensch den einen oder anderen Fehler, der in einer Satire zum Thema gemacht werden könne.

Er aber, so heißt es in den folgenden Versen, rechne sich nicht zum Dichterstand, denn wahre Dichter haben Genialität und Begeisterung und schreiben nicht so alltagsnah, wie eben Lucilius und er (V.39-62). Diese Aussage ist von falscher Bescheidenheit und sicherlich ironisch zu verstehen.

Die folgenden Verse greifen wieder das Verhältnis des Satirendichters zu seinen Lesern auf: Horaz macht am eindrucksvollen Beispiel des Sulgius und Caprius[59] klar, dass Menschen, die sich nichts vorzuwerfen haben, seine Satiren doch gar nicht zu fürchten brauchen. Damit bezieht er sich auf den Anfang der Satire (V.63-78).

Den Vorwurf, er habe Vergnügen daran, andere zu verspotten, weist er in den Versen 79-101 deutlich zurück und erklärt, dass sein scherzender Spott frei von jeder Bosheit sei und dass es sein Vater war, der ihm die Fehler anderer als Warnung vorgehalten (V.102-133) und ihn dadurch zum Beobachter seiner Umwelt gemacht habe.

Die Satire beginnt, wie erwähnt, mit den drei Vertretern der alten attischen Komödie und bringt das Charakteristikum der libertas (Hor.sat.1,4,5) , also der Freiheit öffentlich zu tadeln und Kritik zu äußern, mit ihr in Verbindung, das auch, so sagt es Horaz, wichtiger Bestandteil der Lucilischen Satiren ist. Die Verse werden gemeinhin als Beleg für die Nähe des Horaz zur alten attischen Komödie angesehen.[60] Reflexionen poetologischer Art können dann vor allem aus der folgenden Kritik an Lucilius abgeleitet werden: zunächst findet sich der Vorwurf der „Vielschreiberei“ des Lucilius (vgl.Hor.sat.1,4,9f.), von der sich Horaz ganz klar absetzt und auf diese Weise indirekt als Grundsatz für das Dichten festhält, dass man sich beim Schreiben nicht beeilen soll und vor allem die Mühe sorgsam zu arbeiten nicht vernachlässigen darf. Horaz geht es vor allem um das recte scribere (vgl.Hor.sat.1,4,13 scribendi recte), mit dem er Vollkommeneres schaffen will als Lucilius es versuchte: hierzu gehört auch der Verzicht, den Lesern und der öffentlichen Mehrheit gefallen zu wollen, woraus sich für den Dichter der Entschluss ergibt, nur für sich selbst und die engsten Freunde zu schreiben. Horaz möchte also angeblich keine Wirkung auf die Öffentlichkeit ausüben und trägt seine Dichtung, wie er selbst sagt, lieber im Freundeskreis vor (vgl.Hor.sat.1,4,74f.).

Auf der formalen Seite verzichtet Horaz auf Kennzeichen, die die hohe Poesie betreffen, von der er sich deutlich in den Versen 40-44 absetzt und erklärt, dass seine Dichtung nahe am Gespräch anzusiedeln ist.[61] Seine direkte Art der Kritik rührt von der Erziehung des Vaters: dieser hat ihm stets Beispiele negativer Eigenschaften als Warnung vorgehalten und auf diese Weise dafür gesorgt, dass er selbst nur mittelschwere Fehler habe (vgl.Hor.sat.1,4,129ff.), wozu er allerdings sein Schreiben zählt (vgl.Hor.sat.1,4,138ff.).

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Horaz in der Satire 1,4 nicht nur grundsätzliche Gedanken zum Wesen der Satire anstellt sondern auch seine persönliche Motivation zum Schreiben von Satiren darlegt, die er mit der Erziehung des Vaters in Verbindung bringt. Es liegt hier also tatsächlich eine „Satire über Satire“ vor, denn der urbane Gesprächston des sermo bleibt stets erhalten, wodurch der Charakter einer poetologischen Abhandlung gänzlich vermieden wird.

Als eng an diese Satire anknüpfend kann man Satire 1,10 bezeichnen. Auch hier soll ein kurzer Überblick über den Inhalt das Verständnis des nachfolgend Gesagten erleichtern: Horaz bezieht sich inhaltlich direkt auf seine Äußerungen in Satire 1,4,[62] in der er die Form der Satiren des Lucilius tadelt. Für diese Aussage, die ihm wohl Verehrer des Lucilius übel genommen haben, entschuldigt er sich in der Satire 1,10 nicht, sondern er mildert seine Kritik an seinem Vorgänger und präzisiert sie. Zugleich weist er darauf hin, dass er sich auch positiv über Lucilius geäußert habe, er lobte nämlich besonders seinen Witz (V.1-6). Die folgenden Verse 7-30 geben einen Überblick über das, was Horaz von einer Satire erwartet. In den Versen 31-49 stellt sich Horaz in einen Vergleich mit den Nachfolgern des Lucilius, von denen er sich seines Erachtens deutlich abhebt (V.47), um danach wieder auf seine ehemals geäußerte Kritik an Lucilius zurückzukommen. Horaz verteidigt sich damit, dass Lucilius auch Kritik an anderen Dichtern geäußert hat (V.53) und dass man eben damals so dichtete, dass also das Dichten des Lucilius wohl dem Zeitgeschmack entsprochen hat (V.56-66) und dass er, würde er heute leben, vermutlich andere Ansprüche an seine Dichtung stellen würde (V.67-71).

Horaz gibt am Ende seiner Satire (V.72-92) den Rat, sich nicht an der Bewunderung der Masse, sondern an dem feinen Urteil der Kenner zu orientieren.

[...]


[1] Schneebeli, R. (Hg.): Jonathan Swift - Satiren und Streitschriften. Ausw., Übers. aus dem Engl. und mit einem Nachwort vers. von Robert Schneebeli. Zürich 1993.S. 9. Jonathan Swift, (1667 - 1745), anglo-irischer Erzähler, Moralkritiker und Theologe. Für Näheres

siehe: Craik, H.: The life of Jonathan Swift. London 1882.

[2] Vgl. Knoche, U.: Die römische Satire. 4., bibliogr. erw. Aufl. Göttingen 1982. S. 50.

[3] Vgl. Holzberg, N.: Die Fabel von Stadtmaus und Landmaus bei Phaedrus und Horaz. In: WJA 17 (1991). S. 236.

[4] Quintus Ennius, 239-169 v. Chr. Für Näheres siehe: Mariotti, S.: Art. Q. Ennius. In: W. Sontheimer; K. Ziegler (Hgg.): Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Stuttgart 1967. Bd. 2. Sp. 270ff.

[5] Vgl. Kießling, A./ Heinze, R. (edd.): Q. Horatius Flaccus. Satiren. Erkl. v. A.K. 10. Aufl. erneuert v. R.H. Berlin 1968. (unveränderter Nachdruck). S. IX (Einleitung).

[6] Gaius Lucilius, vermutl. 180-103 v. Chr. Für Näheres siehe: Mariotti, S.: Art. C. Lucilius. In: W. Sontheimer; K. Ziegler (Hgg.): Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Stuttgart 1967. Bd.3. Sp.752ff.

[7] Vgl. nachfolgend Kießling/ Heinze (1968). S.XV (Einleitung).

[8] Quintus Horatius Flaccus, 65-8 v. Chr. Auf Leben und Wirken des Horaz wird an späterer Stelle noch ausführlicher eingegangen. Zur kurzen Übersicht siehe auch: Neumann, A.-R.: Art. Q. Horatius Flaccus. In: W. Sontheimer; K. Ziegler (Hgg.): Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Stuttgart 1967. Bd.2. Sp.1219ff.

[9] Petersmann, Hubert: Der Begriff ‚Satura’ und die Entstehung der Gattung. In: J. Adamietz (Hg.): Die römische Satire. Darmstadt 1986. S. 16.

[10] Menippos von Gadara, ca. 3.Jh. v. Chr. Für Näheres siehe: Dörrie, H.: Art. Menippos v. Gadara. In: W. Sontheimer; K. Ziegler (Hgg.): Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Stuttgart 1967. Bd. 3. Sp. 1217.

[11] Decimus Iunius Iuvenalis, *67n. Chr. Für Näheres siehe: Schmidt, P.-L.: Art. D. Iunius Iuvenalis. In: W. Sontheimer; K. Ziegler (Hgg.): Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Stuttgart 1967. Bd. 3. Sp. 26ff.

[12] Marcus Fabius Quintilianus, 35-100 n. Chr. Für Näheres siehe: Fuhrmann, M.: Quintilianus. In: W. Sontheimer; K. Ziegler (Hgg.): Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Stuttgart 1967. Bd. 4. Sp. 1308ff.

[13] Vgl. Meister, F. (ed.): M. Fabi Quintiliani Institutionis Oratoriae Liber Decimus. Lipsiae 1887. 1,93.

[14] Knoche (1982). S. 8ff.

[15] Diomedes, vermutl. 4.Jh. n. Chr. Für Näheres siehe: Strzlecki, W.: Art. Diomedes. In: W. Sontheimer; K. Ziegler (Hgg.): Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Stuttgart 1967. Bd. 2. Sp. 56f.

[16] Knoche (1982). S. 8.

[17] Knoche (1982). S. 10.

[18] Ebd. S. 11.

[19] Classen, C.-J.: Lucilius und sein Pudding. In: G. Manuwald (Hg.): Der Satiriker Lucilius und seine Zeit. München 2001. S. 63.

[20] Vgl. Krenkel, W. (ed.): Lucilii Saturarum Fragmenta. Lateinisch und Deutsch. Vol. I-II. Berlin;Leiden 1970. S.11. (Einleitung).

[21] Knoche (1982). S. 11.

[22] Vgl. Knoche, U.: Über Horazens satirische Dichtung: Witz und Weisheit. In: H. Oppermann (Hg.): Wege zu Horaz. Darmstadt 1972. S.197.

[23] Vgl. von Albrecht, M.: Geschichte der römischen Literatur von Andronicus bis Boëthius. Mit Berücksichtigung ihrer Bedeutung für die Neuzeit. 2 Bde. München 1994. S.196.

[24] Für Näheres zur Komödie siehe: Fuhrmann, M.: Art. Komödie. In: W. Sontheimer; K. Ziegler (Hgg.): Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Stuttgart 1967. Bd. 3. Sp. 281ff.

[25] Vgl. von Albrecht (1994). S.196ff.

[26] Zimmermann, B.: Lucilius und Aristophanes. In: G. Manuwald (Hg.): Der Satiriker Lucilius und seine Zeit. München 2001. S.194.

[27] Geboren anfang des 4. Jh. Für Näheres siehe: Kraus, W.: Art. Aristophanes. In: W. Sontheimer; K. Ziegler (Hgg.): Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Stuttgart 1967. Bd.1. Sp.575ff.

[28] Triemel, L.: Über Lucilius und sein Verhältnis zu Horaz. Kreuznach 1878. S.8.

[29] Vgl. Auhagen, U. : Lucilius und die Komödie. In: G. Manuwald (Hg.): Der Satiriker Lucilius und seine Zeit. München 2001. S. 18.

[30] Vgl. im Folgenden: Seeck, G. A.: Satire und der Begriff des Satirischen. In: A&A 37 (1991). S. 6-11.

[31] Vgl. Ebd. S. 11ff.

[32] Vgl. Ebd. S. 4.

[33] Kießling/ Heinze (1968). S.X (Einleitung).

[34] Altheim, F.: Satura. In: D. Korzeniewski (Hg.).: Die römische Satire. Darmstadt 1970. S.131.

[35] Vgl. Knoche (1982). S.4.

[36] Aulus Persius Flaccus, 34- 62 n. Chr. Für Näheres siehe: Schmidt, P.-L.: Art. Aules Persisus Flaccus. In: W. Sontheimer; K. Ziegler (Hgg.): Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Stuttgart 1967. Bd. 4. Sp. 655ff.

[37] von Albrecht (1994). S.114.

[38] Ebd. S.198.

[39] Ebd. S.198.

[40] Vgl. Ebd. S.196.

[41] Vgl. Ebd. S.815.

[42] Vgl. Ebd. S.196.

[43] Vgl. Ebd. S.110.

[44] Vgl. Ebd. S.196ff.

[45] Unter Diatribe versteht man eine volkstümliche Moralpredigt. Für Näheres siehe: Müller, U.: Art. Diatribe. In: G. Schweikle; I. Schweikle (Hgg): Metzler Literaturlexikon. 2.überarb.Aufl. Stuttgart 1990. S.89.

[46] Vgl. von Albrecht (1994). S.196ff.

[47] Vgl. Ebd. S.196ff.

[48] Vgl. Ebd. S.806ff.

[49] Ebd. S.808.

[50] Vgl. Ebd. S.809.

[51] Vgl. Ebd. S.195.

[52] Vgl. Ebd. S.198.

[53] Ahrens, S. / Bonitz, A. / King I. (Hgg.): Kurt Tucholsky. Gesamtausgabe Texte und Briefe. Texte von 1919. Bd.3. Reinbek 1999. S. 30-32. Die Seitenangaben im Text beziehen sich auf diese Ausgabe.

[54] Kurt Tucholsky (1890-1935). Für Näheres siehe: Hepp, M.: Kurt Tucholsky. Hamburg 1998.

[55] Knoche (1982). S.21.

[56] Alle Versangaben zu den Satiren (und ggf. Episteln) des Horaz sind folgender Ausgabe entnommen: Bailey Shackleton D.R. (ed.): Q. Horati Flacci Opera. Stuttgart 1985.

[57] Classen, C.-J.: Die Kritik des Horaz an Lucilius in den Satiren 1,4 und 1,5. In: Hermes 109 (1981). 339f.

[58] Jede Satire wird vor ihrer Betrachtung kurz abschnittsweise vorgestellt. Für die jeweilige Gliederung – soweit ihr von der Autorin zugestimmt werden konnte – siehe: Kießling/ Heinze (1968) (Vorspann vor der Kommentierung jeder Satire) bzw. von Albrecht, M.: Horaz. In: J. Adamietz (Hg.): Die römische Satire. Darmstadt 1986. 123-178.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei dieser Vorstellung des Inhalts auf die vollständige Stellenangabe (z.B. Hor.sat.2,1,16) verzichtet und lediglich die Verszahl angegeben (z.B. V.24ff.).

[59] Sulgius und Caprius belangten gerichtlich latrones um in Rom wieder Ruhe herzustellen; Vgl. Kießling/ Heinze (1968). S. 79.

[60] Vgl. Heldmann, K.: Die Wesensbestimmung der horazischen Satire durch die Komödie. In: A &A 33 (1987). S. 130.

[61] Dieser Punkt wird gleich noch einmal im Zusammenhang mit dem von Horaz geprägten „recte scribere“ wieder aufgenommen.

[62] Keine Erwähnung sollen die acht dieser Satire vorangestellten Verse bilden, die laut Kommentar nicht von Horaz stammen. Vgl. Kießling/ Heinze (1968). S. 157.

Ende der Leseprobe aus 67 Seiten

Details

Titel
Die Satiren des Horaz
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Note
1,75
Autor
Jahr
2006
Seiten
67
Katalognummer
V83050
ISBN (eBook)
9783638866866
Dateigröße
775 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Satiren, Horaz
Arbeit zitieren
Steffi Rothmund (Autor:in), 2006, Die Satiren des Horaz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83050

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